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Der stern verleiht den 26. Egon Erwin Kisch-Preis an Stefan Willeke (Die Zeit), Kurt Kister (Süddeutsche Zeitung) sowie Guido Mingels (Das Magazin)

Hamburg (ots)

Die renommierteste Auszeichnung für Print-Journalisten wird für
die besten deutschsprachigen Reportagen des Jahrgangs 2003 vergeben
Der stern hat am Donnerstagabend mit der Verleihung des 26. Egon
Erwin Kisch-Preises im Gruner + Jahr-Pressehaus in Hamburg die besten
deutschsprachigen Reportagen 2003 ausgezeichnet. Mit insgesamt 458
eingereichten Reportagen aus 87 verschiedenen Zeitungen,
Zeitschriften und Magazinen kam ein neuer Beteiligungsrekord
zustande. Fünf Vor-Jurys haben aus diesen Arbeiten die besten 32
Texte ausgewählt und für die Endausscheidung nominiert. Nach
Entscheidung der siebenköpfigen Jury sind in diesem Jahr Stefan
Willeke von Die Zeit, Kurt Kister von der Süddeutschen Zeitung sowie
Guido Mingels von Das Magazin des schweizer Tagesanzeigers
Preisträger und somit Gewinner des renommiertesten deutschen Preises
für Print-Journalisten.
Der erste Preis wurde vom Sprecher der Jury, Hermann Schreiber, an
Stefan Willeke verliehen für ein Zeit-Stück im doppelten Sinne des
Wortes: Es war in der "Zeit" zu lesen und es beschreibt eine
Zeiterscheinung von bedrohlich wachsender Bedeutung: die Pleite. Das
Leben mit dem Konkurs ist perfekt personalisiert in Gestalt des
Insolvenzverwalters. Der Autor Stefan Willeke beschreibt in seiner
Reportage "Der Herr der Pleiten" den Münchener Anwalt Jobst
Wellensiek, der quer durch Deutschland zu Hilfe gerufen wird, wenn
mittelständischen Unternehmen der Untergang droht - und mit ihnen den
Belegschaften der Absturz in die Arbeitslosigkeit. Der Autor,
promoviert im Fach Wirtschaftsgeschichte, begleitet den
Insolvenzverwalter, den "Spezialisten für letzte Hilfe", und
beschreibt seine Arbeit kenntnisreich, detailgenau, schnörkellos und
mit Anteilnahme für die vom Ergebnis seiner Arbeit Betroffenen.
In seiner kurzen Laudatio auf den zweiten Preisträger Kurt Kister
sagte Jury-Mitglied Giovanni di Lorenzo: "Es gibt keinen Zweiten in
Deutschland, der so virtuos die verschiedenen Genres im Journalismus
beherrscht - Kommentar, Essay und politische Reportage." Seine
besondere Fähigkeit zur Form der Reportage bewies er mit dem Text
"Wolfslächeln und Nadelstiche" in der Süddeutschen Zeitung, für die
er heute den zweiten Platz zugesprochen bekommen hat. Der Autor
beschreibt ein Streitgespräch zwischen Edmund Stoiber und Gerhard
Schröder, das von der SZ initiiert war - und nach der autorisierenden
Bearbeitung durch die Wahlkampfstäbe der Kandidaten kaum Einblick in
die Innenwelt der Politiker gewährte. Nur der Text des beobachtenden
Kurt Kister, der unter den knappesten Bedingungen des
Tagesjournalismus zustande kam, gab Anwort auf die Frage: Wie sind
die eigentlich?
Der dritte Egon Erwin Kisch-Preisträger Guido Mingels beschreibt
in seiner Reportage "Josef, der Panzerknacker" nach den Worten von
Jurorin Jutta Voigt "mit vergnüglicher Akribie, bedächtig und dabei
wunderbar bizarr, ein gradliniges Leben auf der schiefen Bahn". Der
vom Autor für Das Magazin (Tagesanzeiger) aus der Schweiz
porträtierte Hoteldieb und Panzerknacker Josef Wessely war ein Genie
auf unerlaubtem Gebiet, weil ihm das Erlaubte verschlossen blieb: 
"Sein Leben war ein Spiel: Er war der Räuber, die Welt der Gendarm".
stern-Chefredakteur und Jury-Mitglied Andreas Petzold begrüsste zu
der feierlichen Preisverleihung im G+J-Pressehaus am Hamburger
Baumwall rund 450 teilweise prominente Gäste aus Medien, Wirtschaft,
Kultur und Politik. Petzold gratulierte den Preisträgern und dankte
den weiteren Jury-Mitgliedern Giovanni di Lorenzo (Tagesspiegel),
Iris Radisch (Die Zeit) sowie Peter Sartorius (Autor), Hermann
Schreiber (Autor) und Jutta Voigt (Autorin) für ihre engagierte
Arbeit.
Die 32 für den Kisch-Preis nominierten Reportagen sind auch in
diesem Jahr wieder in einem Buch nachzulesen, das der stern zusammen
mit dem Aufbau-Verlag, Berlin, herausgeben wird. Der 320 Seiten
starke Hardcover-Band mit dem Titel "Schreib das auf! Die besten
deutschsprachigen Reportagen - Egon Erwin Kisch-Preis 2003" (ISBN
3-351-02694-3) ist ab Ende Juni zum Preis von 20 Euro im Buchhandel
sowie im stern -Webshop (www.stern-webshop.de) erhältlich.
Eine Liste sämtlicher Nominierungen finden Sie im Internet unter
www.stern.de/kisch

Kontakt:

Nicole Heinicke und Christina Leitow
stern Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49/40/3703-3717
Fax +49/40/3703-5741
E-Mail: presse@stern.de

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