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Bundesamt für Veterinärwesen

Bovine Virus Diarrhoe (BVD) soll bekämpft werden

Bern (ots)

Die BVD, eine Viruserkrankung der Rinder, führt
weltweit zu grossen wirtschaftlichen Schäden, wurde bisher in der
Schweiz aber nicht staatlich bekämpft. Neue Erkenntnisse aus der
Forschung haben jetzt die Voraussetzungen für eine Bekämpfung
geschaffen. Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) hat sich deshalb
mit Fachleuten der Universitäten sowie Vertretern der Landwirtschaft
und der Kantonstierärzte darauf geeinigt, eine landesweit
koordinierte Bekämpfung der Krankheit ins Auge zu fassen.
Die «Bovine Virus Diarrhoe» ist als Rinderkrankheit seit langem
bekannt und weltweit verbreitet. In der Schweiz infizieren sich
gemäss einer Studie, die am Institut für Veterinärvirologie der
Universität Bern durchgeführt wurde, mehr als die Hälfte der Rinder
mindestens einmal in ihrem Lebens mit diesem Virus. Für den Menschen
ist das Virus nicht gefährlich. Die Autoren der Studie schätzen
jedoch, dass die BVD der schweizerischen Landwirtschaft jährlich
direkte wirtschaftliche Verluste von ca. 10 Millionen SFr verursacht.
Die Folgen einer BVD-Infektion äussern sich einerseits durch den
Verlust von Tieren, die bereits vor ihrer Geburt im Leib der
Mutterkuh Kontakt mit dem Virus hatten. Derart angesteckte Kälber
tragen das Virus lebenslang in sich und erkranken später an einer
unheilbaren Krankheit. In betroffenen Rindviehbeständen treten
plötzlich gehäufte Aborte auf. Kälber bleiben in ihrer Entwicklung
zurück. Die Verluste für einen einzelnen Tierhalter können sehr gross
sein. Die BVD führt aber auch zu entzündlichen Krankheiten in der
Kälbermast, was einen erhöhten Einsatz von Antibiotika nach sich
ziehen kann. Deshalb ist eine Bekämpfung auch aus der Sicht der
Konsumentinnen und Konsumenten sinnvoll.
Durch breites Wissen und Neuentwicklungen in der Diagnostik hat
sich die Schweiz eine gute Ausgangslage für ein koordiniertes
Vorgehen zur Bekämpfung der BVD geschaffen. An einem Treffen haben
nun Wissenschaftler sowie Vertreter der Landwirtschaft, der
Kantonstierärzte und des BVET übereinstimmend beschlossen, eine
Strategie zur Ausrottung dieser Krankheit mit den betroffenen Kreisen
auszuarbeiten. Damit schliesst sich die Schweiz anderen europäischen
Ländern an, die ähnliche Bestrebungen verfolgen.
In den nächsten Monaten wird das BVET die Grundlagen ausarbeiten,
die ein koordiniertes Vorgehen gegen die BVD ermöglichen. In
Zusammenarbeit mit den Tierärzten und der Landwirtschaft werden die
nächsten Schritte eingeleitet werden, um die Rindviehbestände vor
dieser Krankheit zu schützen.

Kontakt:

Josef Schmidt, Leiter Bereich Beratung und Ausbildung,
Tel. +41 31 323 84 99

BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Presse- und Informationsdienst

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