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BVET: Verletzungen durch Hundebisse in der Schweiz: umfangreiche Daten als Basis für die Prävention

(ots)

Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet, eine Hundebissverletzung zu erleiden; Hundebesitzende haben ein grösseres Risiko als Leute ohne Hunde - dies sind zwei Erkenntnisse einer neuen Untersuchung über Hundebisse in der Schweiz. Die Resultate der u.a. vom Bundesamt für Veterinärwesen BVET unterstützten Studie ermöglichen eine effiziente Prävention.

Die Kenntnisse über Verletzungen durch Hundebisse, aber auch nur 
über die Hundepopulation in der Schweiz waren bisher sehr 
beschränkt. Die von Ursula Horisberger an der Universität Bern 
(Veterinärmedizinische Fakultät) absolvierte Dissertationsarbeit 
liefert nun umfassende Zahlen, die eine gezielte Prävention von 
Hundebissverletzungen erlauben. Anlässlich einer Medienkonferenz 
stellte das BVET heute die Studie sowie geplante Präventionsprojekte 
auf Basis der neuen Zahlen vor.
Besonders gefährdet: Kinder, Jugendliche und Hundebesitzer
Über einen Zeitraum von einem Jahr (September 2000 bis August 
2001) 
wurden insgesamt 667 Hundebissverletzungen, die zu einem Arzt- oder 
Spitalbesuch führten, mittels Fragebogen ausgewertet. Von den 
untersuchten Beissunfällen waren die Opfer in rund einem Drittel der 
Fälle Kinder. Dies entspricht einem doppelten Risiko von Kindern 
gegenüber Erwachsenen. Überdies unterscheiden sich die Verletzungen, 
die Kinder erleiden, von jenen erwachsener Personen: Kinder, 
insbesondere kleine, werden überwiegend am Kopf verletzt, Erwachsene 
an den Extremitäten (Hände und Arme, Beine).
Interessant ist auch die Erkenntnis, dass über die Hälfte der 
Gebissenen den beissenden Hund vorher schon kannte: 24 % der Opfer 
wurden durch den eigenen, 34 % durch einen Hund aus der 
Bekanntschaft gebissen. Bei den schwereren Verletzungen war der 
Anteil bekannter Hunde noch grösser. Zudem wurden Kinder häufiger 
als Erwachsene durch ihnen bekannte Hunde verletzt.
Die Hundepopulation: Nur 25 % sind Rassehunde mit Stammbaum
Mit der neuen Studie gibt es auch erstmals einen Überblick 
darüber, 
wie sich die Hundepopulation in der Schweiz zusammensetzt. Nur 25 % 
der rund 490'000 Schweizer Hunde sind Rassehunde mit einem von der 
Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) anerkannten 
Stammbaum. Jedoch werden etwa 70 % der Hunde von ihrem Meister einem 
Rassetyp zugeordnet und nur 30 % als Mischling bezeichnet. Häufigste 
Rassentypen sind die Schäfer (Deutsche und Belgische Schäfer sowie 
vom Besitzer als «Schäfer» bezeichnete), gefolgt von Labrador und 
Golden Retriever und Schweizer Sennenhundrassen.
Gewisse Hunde beissen eher als andere
Ein Vergleich der erfassten Beissunfälle mit den Daten über die 
Hundepopulation zeigte, dass es die am meisten verbreiteten 
Hunderassen sind, die auch am häufigsten Bissverletzungen 
verursachen. Ungeachtet dessen sind gewisse Rassetypen - verglichen 
mit ihrer Häufigkeit in der Schweizer Hundepopulation - 
übervertreten. Dazu gehören Hunde vom Typ Schäfer und Rottweiler.
Daten als Grundlage für zielgruppenspezifische Prävention
Diese und zahlreiche weitere Daten sind Ergebnis einer rund 
zweijährigen umfassenden Arbeit, die durch die «Arbeitsgruppe 
Gefährliche Hunde» AGGH initiiert und durch das BVET finanziell und 
fachlich unterstützt wurde. Sie dienen als Basis für die künftige 
Prävention von Hundebissen, die sich spezifisch an die Risikogruppen 
(Kinder, Hundebesitzende) richtet. Das BVET plant, zusammen mit 
geeigneten Partnern zielgruppenspezifische Broschüren sowie ein 
Video zu produzieren und breit zu streuen.
BUNDESAMT FÜR VETERINÄRWESEN
Medien- und Informationsdienst
Auskunft:	
Colette Pillonel, Kommunikation & Hundehotline	031 / 322 22 99
Myriam Holzner, Kommunikation	031 / 323 85 68
Die Unterlagen zur Medienkonferenz finden Sie unter
http://www.bvet.admin.ch/medien-info/d/presserohstoffe/pr-
022908_hundebisse.pdf

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