Terroranschläge in den USA lösen auch bei Bertelsmann Welle der Hilfsbereitschaft aus
Berlin (ots)
Gemeinsame Spendenaktion von Bertelsmann AG, Gruner + Jahr und RTL Group ruft überwältigende Reaktionen hervor - Viele spontane Solidaritätsaktionen im Unternehmen - BMG-Star Whitney Houston hilft mit Single-CD
Die Terroranschläge vom 11. September haben in aller Welt Bestürzung und eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst - auch bei Bertelsmann. Vom Zentralvorstand bis zur Einzelfirma zeigten sich Bertelsmann-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit vielfältigen Aktionen solidarisch mit den Menschen in den USA. Auch Künstler beteiligen sich: Spontan kündigten das BMG-Label Arista Records und Whitney Houston an, eine Single mit den Songs "The Star Spangled Banner" und "America the Beautiful" neu herauszugeben. Die Einnahmen sollen den Hilfsfonds von Feuerwehr und Polizei in New York zugehen.
Unmittelbar nach den Anschlägen waren bei Bertelsmann in Gütersloh und New York Krisenteams gebildet worden, um Informationen zu sammeln und Unterstützung zu organisieren. Von Deutschland aus leitete der Vorstandsvorsitzende, Thomas Middelhoff, den Krisenstab, in New York steuerte BMG-Chef Rolf Schmidt-Holtz die Massnahmen der dramatischen ersten Stunden und Tage.
Noch am Morgen des 12. September sagte Bertelsmann je eine Million US-Dollar für die Hilfsfonds von Feuerwehr und Polizei in New York zu, um den Familien der getöteten Einsatzkräfte rasche finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Kurz darauf starteten die Bertelsmann AG, das Zeitungs- und Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr sowie die TV- und Radiogruppe RTL Group eine gemeinsame Solidaritäts- und Spendenaktion unter dem Leitmotiv "Für Freiheit und Menschlichkeit - gegen Hass und Terror". In breit gestreuten Anzeigen und TV-Spots werden Leser und Zuschauer dazu ermutigt, ihre Gedanken, Meinungen und Gefühle zu der Tragödie in den USA auf einer eigens eingerichteten Website zu äussern und mit anderen Menschen zu kommunizieren. Ausserdem wird zu Spenden aufgerufen. Die Resonanz auf die in Deutschland und Frankreich durchgeführte Initiative übertraf alle Erwartungen. Schon in den ersten beiden Tagen wurden mehr als 125.000 Euro auf das Spendenkonto eingezahlt. Inzwischen gingen rund 500.000 Euro ein. Das Geld soll den Kindern von Terroropfern zugute kommen; unter anderem soll ein Ausbildungsfonds aufgelegt werden. Der auf den TV-Sendern der RTL Group ausgestrahlte Fernsehspot erreichte bereits in drei Tagen über 35 Millionen Zuschauer, die Zeitungsanzeigen wurden allein in Deutschland von einem Viertel der Bevölkerung gelesen. Auf der Website www.terroropfer-usa.de fanden sich bereits nach wenigen Tagen 8.000 Diskussionsbeiträge.
Bertelsmann-intern galt die Fürsorge den Kollegen in New York. Thomas Middelhoff hatte sich in mehreren E-Mails an alle Mitarbeiter weltweit und speziell an die amerikanischen Kollegen gerichtet. Als Reaktion darauf erhielt er eine Vielzahl an Antworten mit Solidaritätsbekundungen, persönlichen Erlebnisberichten und Hilfsangeboten. BMG-Mitarbeiter in Chile boten Blutspenden an, Random-House- Angestellte aus Kanada wollten spontan bei den Bergungsaktionen in New York helfen. Die Mitarbeiter der Berliner MOHN Media-Druckerei stellten Gelder, die ursprünglich für ein Betriebsfest vorgesehen waren, der Spendenaktion zur Verfügung. Weltweit haben sich Mitarbeiter in den vergangenen Tagen ein Formular aus dem Bertelsmann-Intranet BeNet heruntergeladen, um per Gehaltsverzicht Geld zu spenden. In New York beteiligten sich zahlreiche Mitarbeiter an einer organisierten Blutspende-Aktion. In Berlin veranstaltete die von der Bertelsmann AG geförderte Deutsche Stiftung Musikleben gemeinsam mit dem Verein Atlantik-Brücke und dem Bundesjugendorchester ein Benefizkonzert, um mit dem Erlös die Waisen der Terroranschläge zu unterstützen.
Mit einer der ersten Maschinen nach Wiederaufnahme der Transatlantikflüge reiste Thomas Middelhoff nach New York, um sich persönlich über die Lage vor Ort und in zahlreichen Einzelgesprächen über das Befinden der Mitarbeiter zu erkundigen. "Diese schrecklichen Vorfälle haben einen Ruck durch unser Unternehmen gehen lassen", berichtete Middelhoff am Donnerstag aus Anlass der Wirtschaftspressekonferenz des Unternehmens in Berlin. "Das Engagement und die Hilfsbereitschaft sind riesengross. Alle, mit denen ich in diesen schlimmen Tagen gesprochen habe, empfinden ein neues Gefühl der Zusammengehörigkeit."
Bertelsmann beschäftigt rund 18.000 Menschen in den USA, darunter 9.000 in New York und allein 5.000 im Firmengebäude am New Yorker Times Square. Keiner der Mitarbeiter ist physisch zu Schaden gekommen, die Gebäude des Unternehmens sind unbeschädigt. Seit kurzem ist eine Expertengruppe im Einsatz, um traumatisierten Mitarbeitern bei der Bewältigung der schrecklichen Ereignisse zu helfen.
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