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Neue Trägerschaft für Projekt "BerührerInnen - Zärtlichkeit und Sexualität für Behinderte"

Zürich (ots) Für das im Frühjahr gestartete Projekt "BerührerInnen
- Zärtlichkeit und Sexualität für Behinderte" der Pro Infirmis
Geschäftsstelle Zürich wird eine breit abgestützte, unabhängige
Trägerschaft gesucht. Ein Verein, dem namhafte Persönlichkeiten aus
Politik, Sozialwesen und aus der Wirtschaft angehören sollen, wird
für die Weiterführung des Projektes - insbesondere für die Ausbildung
der BerührerInnen sowie die Vermittlung der Dienstleistung -
verantwortlich sein.
Die Lancierung des Projektes hat ein sehr grosses Echo in der
Schweizer Öffentlichkeit nach sich gezogen. Obwohl das Medienecho
überwiegend positiv war, muss PI feststellen, dass das Projekt viele
Leute irritiert hat und negative Auswirkungen auf die
Mittelbeschaffung von Pro Infirmis Schweiz mit sich bringt.
Offensichtlich wurden einige, der Pro Infirmis gut gesinnte Personen
durch das Projekt verunsichert und verletzt, was ihre Einstellung zur
Organisation nachhaltig negativ beeinflusste. Das Projekt berührt in
doppeltem Sinne gesellschaftliche Tabus: einerseits das Tabu des
Umgangs mit behinderten Menschen, andererseits das Tabu des Umgangs
mit dem Thema Sexualität.
In der Öffentlichkeit war sowohl Zustimmung wie auch Ablehnung zu
erkennen: Neben zahlreichen zustimmenden Reaktionen erreichte uns
auch eine beachtliche Zahl ablehnender, zum Teil harscher Reaktionen,
meistens gekoppelt mit der Ankündigung, künftig Pro Infirmis nicht
mehr bei den Spenden zu berücksichtigen. Daraus resultierte ein
beträchtlicher Rückgang der Spendeneinnahmen. Diese Reaktionen haben
die Verantwortlichen von Pro Infirmis in diesem Ausmass nicht
erwartet. Es zeigt sich, dass die Themenführerschaft bei einem
solchen Projekt nicht bei einem spendenfinanzierten Hilfswerk liegen
kann.  An der Tatsache, dass für viele Behinderte der Umgang mit
Zärtlichkeit und Sexualität ein wichtiges, ungelöstes Problem ist,
ändert dies in der Folge nichts. Die Enttabuisierung des Themas
"Sexualität und Behinderung" und die Schaffung entsprechender
Dienstleistungen muss in der Schweiz weitergeführt werden. Pro
Infirmis hat die Wichtigkeit dieses Themas erkannt, kann aber dieses
gesellschaftliche Problem nicht lösen. Deshalb bemüht sich Pro
Infirmis um die Übergabe des Projektes an eine breit abgestützte,
unabhängige Trägerschaft. Bis zur Gründung der neuen Trägerschaft
wird die Ausbildung der 12 BerührerInnen aufgeschoben.

Kontakt:

Pro Infirmis Schweiz
Mark Zumbühl
Leiter Kommunikation und Mittelbeschaffung
Tel. +41/1/388'26'77
E-Mail: mark.zumbuehl@proinfirmis.ch

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