Medienmitteilung zur Weltklimakonferenz COP29: Schweiz hat eine besondere Verantwortung
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Weltklimakonferenz COP29: Schweiz hat eine besondere Verantwortung
Luzern, 04.11.2024
Um die Klimakrise in den Griff zu kriegen, müssen an der COP29 vom 11. bis 22. November in Baku, Aserbaidschan, konkrete Schritte unternommen werden. Fastenaktion sieht drei Themen, die umgehend angegangen werden müssen: Es braucht klare Regelungen und ein ehrgeiziges Ziel für die Klimafinanzierung. Der an der COP28 beschlossene Ausstieg aus den fossilen Energien muss umgesetzt werden. Zudem sind ambitionierte nationale Klimaschutzziele (NDC) unabdingbar.
Fossile Energien sind für rund 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. An der COP28 in Dubai haben sich die Länder erstmals darauf geeinigt, aus den fossilen Energien auszusteigen. Diesen Beschluss gilt es nun umzusetzen. Der Energiewandel muss rasch vorangehen. Dafür braucht es global Billionen US Dollars an Investitionen. David Knecht, Fachperson Energie- & Klimagerechtigkeit bei Fastenaktion, sagt dazu: “Der Erfolg der COP29 wird daran gemessen werden, ob es den Ländern gelingt aufzuzeigen, wie sie zum weltweiten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen beitragen. Reiche Länder wie die Schweiz haben dabei eine besondere Verantwortung. Eine rasche Energiewende ist entscheidend für den Schutz der schwächsten Bevölkerungsgruppen der Welt, die am meisten unter der Klimakrise leiden. Dieser Energiewandel ist auch eine Chance, quasi als Entwicklungsmotor für ländliche Gemeinschaften weltweit.”
Ambitionierten Klimaziele sind nötig
Letztes Jahr haben die Länder eine globale Bestandsaufnahme (Global Stocktake) zu den Pariser Klimazielen durchgeführt. Diese hat aufgezeigt, dass die Länder kollektiv noch zu wenig machen, um die 2015 verabschiedeten Ziele bis 2050 zu erreichen. Nach der COP29 reichen die Länder neue nationale Klimaziele (NDCs) ein. Diese NDC müssen klar aufzeigen, wie die Industrieländer den Ausstieg aus den fossilen Energien und die Förderung erneuerbaren Energien umsetzen wollen.
Mittel müssen im Sinne der Ärmsten eingesetzt werden
Zur Bekämpfung der Klimakrise ist es zudem notwendig, dass Menschen und Regionen, die wenig Ressourcen haben, aber überdurchschnittlich stark von der Klimakrise betroffen sind, Finanzierung für die Anpassung an die Klimaerwärmung erhalten. Die COP29 in Aserbaidschan soll ein neues Klimafinanzierungsziel definieren. Bettina Dürr, Fachperson Energie- & Klimagerechtigkeit bei Fastenaktion, erklärt: “Wichtig ist, dass die Klimafinanzierung sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientiert und dass das Geld im Interesse der Menschen eingesetzt wird, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind.” Ein Fachgremium der Vereinten Nationen geht von einem Bedarf von jährlich 2400 Milliarden USD aus, um die Ziele der Pariser Verträge zu erreichen. Global ist genug Geld vorhanden, um der Klimakrise entgegenzutreten. Doch diese zusätzlich benötigten Mittel müssen gesprochen werden, und dazu braucht es ein global koordiniertes Vorgehen. Wir erwarten, dass die Schweiz sich deshalb auch ausserhalb der Klimaverhandlungen proaktiv für solche globalen Initiativen einsetzt.
Fastenaktion an der COP29
Fastenaktion ist an der COP29, um sich für mehr Klimagerechtigkeit zu engagieren. Nur so kann der weltweite Hunger beendet werden. Die Fachpersonen Bettina Dürr und David Knecht sind direkt vor Ort. Zusammen mit Partnerorganisationen aus Brasilien, Kolumbien und den Philippinen bringen sie die Anliegen der Menschen ein, die bereits jetzt unter der Klimakrise leiden.
Ein grosser Teil der Anreise erfolgt per Zug und Bus (Abfahrt 05.11.24, 06:40) . Die Fachpersonen stehen auch während der Zugsfahrt gerne für Interviews zur Verfügung, ihre Erreichbarkeit kann aber nicht immer gewährleistet werden.
Kontakte für weitere Auskünfte, auch vor Ort an der Klimakonferenz in Baku:
David Knecht, Programmverantwortlicher Energie- und Klimagerechtigkeit, Fastenaktion,
knecht@fastenaktion.ch; +41 76 436 59 86
Auskünfte zu: NDCs 3.0, Mitigation & Carbon Market
Bettina Dürr, Programmverantwortliche Energie- und Klimagerechtigkeit, Fastenaktion,
duerr@fastenaktion.ch; +41 79 745 43 53
Auskünfte zu: Klimafinanzierung & Global Stocktake
Fastenaktion und ihr Engagement für Klimagerechtigkeit
Die Vision von Fastenaktion ist eine gerechtere Welt, in der Hunger und Armut überwunden sind. Die Klimakrise ist dabei eine grosse Herausforderung. Die Ärmsten, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, leiden am stärksten unter den Auswirkungen. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die negativen Auswirkungen auf die Ärmsten möglichst gering sind und gleichzeitig die Klimaerwärmung bekämpft wird. Wenn es den Ärmsten der Welt gut geht, geht es uns allen besser – auch in der Schweiz.
In der Klimapolitik setzt sich Fastenaktion entsprechend für ambitionierte und sozial gerechte Klimaschutzmassnahmen ein. Damit will die Organisation dazu beitragen, dass der durchschnittliche globale Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius bleibt. Dafür muss die Welt bis 2050 die Emissionen der Treibhausgase auf Netto-Null bringen. Dies führt zu besseren Bedingungen, um das Recht auf Nahrung zu erfüllen.
Mischa von Arb, Mediensprecher +41 41 227 59 66
Fastenaktion www.fastenaktion.ch
Alpenquai 4 CH-6002 Luzern