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Neufassung: HIV/Aids-Prävention: nicht nachlassen!

Bern (ots)

Die letzten vom Bundesamt für Gesundheit (BAG)
publizierten epidemiologischen Daten lassen eine Trendwende in der
HIV/Aids-Epidemie erkennen. Nachdem die Zahl der positiven
HIV-Testergebnisse während Jahren abgenommen hat, zeigen die
diesjährigen Meldungen von Ärztinnen, Ärzten und Labors
unregelmässige Schwankungen. Wenn sich diese Entwicklung bis Ende
Jahr fortsetzt, ist für das laufende Jahr mit 660 Meldungen von
positiven HIV-Testresultaten zu rechnen, was einer Zunahme im
Vergleich zum Vorjahr von fast 13 Prozent entspricht. Trotz einer
"Normalisation" der Aidsproblematik in der Öffentlichkeit haben
Anstrengungen des BAG zur Bekämpfung dieser Epidemie, insbesondere in
den Bereichen Information, Prävention und epidemiologische
Überwachung der Infektion, nicht nachgelassen.
Wenn tatsächlich ein Trendwechsel stattgefunden hat, so sind
Frauen und Männer nicht gleichermassen betroffen. Möglich ist sogar
ein Rückgang des Anteils der Frauen mit positivem Testergebnis zu
Lasten der Männer und insbesondere der Drogen injizierenden Männer.
Diese Trends müssen noch durch die Ergänzungsmeldungen der Ärztinnen
und Ärzte bestätigt werden. Es ist zu befürchten, dass die abnehmende
Vorsicht in Risikosituationen (ungeschützter Geschlechtsverkehr,
Spritzenaustausch) erneut zu einer Zunahme der positiven
HIV-Testergebnisse geführt hat. Diese Situation könnte zurückzuführen
sein auf die Verfügbarkeit von antiretroviralen Behandlungen, die die
Krankheitsprogression bei infizierten Personen zwar aufhalten, sie
jedoch nicht heilen können. Aids könnte dennoch viel von seinem
Schrecken verloren haben.
Bis Ende 2000 zeigten die monatlichen Meldungen der positiven
HIV-Testergebnisse eine rückläufige Tendenz, die fast einmalig war in
Europa, was die Richtigkeit des seit Mitte der Achtziger Jahre
konsequent befolgten HIV-Präventionskonzepts bestätigte. Die
präventiven Anstrengungen haben seither nicht nachgelassen und sind
auf verschiedenen Ebenen angesiedelt: epidemiologische Überwachung
der Krankheit, Information der Öffentlichkeit - namentlich durch die
Stop-Aids-Kampagnen - und gezielte Prävention bei besonders
exponierten Personen. In diesem Bereich unterstützt das BAG in
Zusammenarbeit mit der Aids-Hilfe Schweiz (AHS) zahlreiche
Präventionsprogramme. Diese Programme richten sich insbesondere an
die Migrantinnen im Sexgewerbe, an die Kunden der Prostituierten, an
Männer, die mit Männern Sex haben und die in der Prostitution tätigen
Männer. Im Rahmen der Drogenpolitik unterstützt das BAG
Präventionsprojekte für Drogenabhängige (Spritzenaustauch,
Vorsichtsmassnahmen für den Umgang mit Injektionsmaterial).
Ein Artikel über die Aidsstatistik finden Sie im BAG Bulletin Nr.
39 von heute:
http://www.bag.admin.ch/dienste/publika/bulletin/2001/d/bull2001.htm

Kontakt:

Susanne Matuschek, Leiterin Sektion Aids
Tel.: +41 (0)31 323 87 29
Helena Urfer, Kampagne STOP AIDS
Tel.: +41 (0)31 323 87 69
Martin Gebhardt, Epidemiologie
Tel.: +41 (0)31 323 78 48
[ 012 ]

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