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Bern (ots)

Hepatitis C in der Schweiz
Die Identifikation des Hepatitis-C-Virus im Jahr
1989, gefolgt von der Entwicklung einer Nachweismethode und der
Einführung des systematischen Screenings der Blutspenden, hat
ermöglicht, das Übertragungsrisiko bei Bluttransfusionen seit Beginn
der 90er Jahr zu verringern und schliesslich fast ganz
auszuschliessen. Heute wird das Hepatitis-C-Virus vor allem durch den
intravenösen Drogenkonsum übertragen. Ein Teil der infizierten
Personen haben jedoch immer noch keine Kenntnis über ihre Diagnose.
In Zusammenarbeit mit seinen Partnern hat das Bundesamt für
Gesundheit (BAG) Informationen für die Ärzteschaft und Patientinnen
und Patienten veröffentlicht, mit dem Ziel, Personen mit erhöhtem
Infektionsrisiko zu sensibilisieren und zu informieren. Dies soll
ermöglichen, die Virusträger zu identifizieren und ihnen Betreuung
und nötigenfalls Behandlung anzubieten.
In der Schweiz wird die Zahl der Personen, die mit dem
Hepatitis-C-Virus infiziert sind, auf 50 000 bis 70 000 geschätzt.
Dies entspricht 0,7 bis 1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Hepatitis C
verläuft häufig symptomlos und für einige der Betroffenen hat die
Infektion keine ernsthaften Folgen. Bei anderen hingegen kann sie zu
einer Schädigung der Leber führen und nach Jahren oder erst
Jahrzehnten eine Zirrhose oder bei einer Minderheit sogar Leberkrebs
zur Folge haben. Gegen Hepatitis C gibt es keinen Impfstoff und die
Behandlung ist trotz der kürzlich erzielten Fortschritte nur
beschränkt wirksam. Bei ungefähr der Hälfte der behandelten Personen
kann das Virus mit antiviralen Medikamenten beseitigt werden. Die
Behandlung eignet sich jedoch nicht für alle infizierten Personen und
verursacht zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen. Eine systematische
Testung auf Hepatitis C ist daher nicht empfohlen. Sinnvoll ist
hingegen, im Rahmen der Arztkonsultation ein auf die individuellen
Risikofaktoren ausgerichtetes Vorgehen zu wählen.
Hepatitis C wird durch Blut übertragen. In den Industrieländern
sind vor allem Personen, die Drogen injizieren, betroffen. Die
Prävention bei dieser besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe hat
Priorität. Das BAG hat deshalb eine nationale Kampagne zur
Verstärkung der Präventionsmassnahmen in diesem Bereich lanciert. Ein
erhöhtes Infektionsrisiko besteht auch bei Personen, die vor 1992
eine Transfusion oder vor 1987 Blutprodukte erhielten, sowie bei
Personen, bei denen ein medizinischer Eingriff unter schlechten
hygienischen Bedingungen vorgenommen wurde. Ziel dieser Informationen
ist es, die Ärzteschaft und die Patientinnen und Patienten über
bestehende oder vorausgegangen Risikosituationen zu informieren und
die Diskussion in der Arztpraxis anzuregen. Weiter soll damit der
Zugang zu verschiedenen Informationsquellen für Betroffene, ihre
Familien und Interessierte erleichtert werden. Zu diesem Zweck hat
das BAG in Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst des
Schweizerischen Roten Kreuzes, der FMH, der Vereinigung der
Kantonsärztinnen und -ärzte der Schweiz, der Schweizerischen
Gesellschaft für Prävention und Gesundheitswesen und der
Schweizerischen Expertengruppe für virale Hepatitis (SEVHEP)
ebenfalls ein Informationsblatt über Hepatitis C erarbeitet, das in
Arztpraxen aufgelegt werden kann. Dieses Faltblatt enthält die
wichtigsten Informationen über Hepatitis C und nützliche Adressen und
soll in erster Linie den Dialog mit dem Arzt oder der Ärztin fördern.

Kontakt:

Bundesamt für Gesundheit
Jean Louis Zurcher
Medien und Kommunikation
BAG Bern
Tel. +41 31 322 95 05

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