Influenza surveillance - Aktuelle Situation 17. Januar 2002
Bern (ots)
Die Häufigkeit der Grippeverdachtsfälle in der Schweiz hat in der zweiten Woche des Jahres erneut leicht zugenommen und liegt bei 1,0 pro 100 Konsultationen. Erhöhte Werte konnten in der Romandie (1,7 pro 100 Konsultationen) und in der Südostschweiz (1,9 pro 100 Konsultationen) festgestellt werden. Am Nationalen Zentrum für Influenza wurde seit Oktober mittels Zellkultur dreimal Influenza A und dreimal Influenza B nachgewiesen. Zwei Influenza-A-Isolate waren vom Subtyp H3N2. Alle bisher in der Schweiz und in Europa identifizierten Stämme sind durch die Impfstoffkomponenten der Vakzine der Saison 2001/2002 abgedeckt.
Schweiz
Die Häufigkeit der Grippeverdachtsfälle in der Schweiz, erfasst im Rahmen des Sentinella-Meldesystems bei Allgemeinpraktikern, Internisten und Pädiatern, liegt bei 1,0 pro 100 Konsultationen und hat in der zweiten Woche des neuen Jahres leicht zugenommen. Der epidemische Schwellenwert von 1,5 pro 100 Konsultationen wurde auf gesamtschweizerischem Niveau noch nicht überschritten. Erhöhte Werte konnten in der Romandie (1,7 pro 100 Konsultationen) und in der Südostschweiz (1,9 pro 100 Konsultationen) festgestellt werden. Am Nationalen Zentrum für Influenza in Genf wurde seit Oktober 2001 dreimal Influenza A und dreimal Influenza B identifiziert. Ein Influenza-A-Isolat zeigte Übereinstimmung mit dem Stamm A/Moscow/10/99(H3N2). Ein zweites Isolat war ähnlich A/Ireland/10586/99(H3N2), einem A/Moscow/10/99(H3N2) nahe verwandten Stamm. Die Influenza-B-Isolate zeigten Übereinstimmung mit B/Sichuan/379/99. Alle bisher in der Schweiz und in Europa identifizierten und antigenetisch charakterisierten Stämme sind durch die Impfstoffkomponenten der Vakzine der Saison 2001/2002 abgedeckt.
Europa und Skandinavien
In Europa und Skandinavien präsentiert sich die Grippesituation zur Zeit je nach Land sehr unterschiedlich. Aus Frankreich wurde in der ersten Woche des neuen Jahres aus allen Regionen des Landes erhöhte Influenza-Aktivität gemeldet. Aus Belgien wurde regional erhöhte Aktivität gemeldet. In Spanien konnte lokale Aktivität festgestellt werden. In Deutschland, Schweden und Norwegen war die Influenza-Aktivität sporadisch. Keine erhöhte Aktivität zeigte sich in Grossbrittanien, obwohl sporadische Fälle von Influenza A(H3N2) und A(H1N1) nachgewiesen werden konnten. Bei den in der ersten Woche des neuen Jahres in Europa isolierten Influenza-Viren handelte es sich primär um Influenza A, sowohl vom Subtyp H3N2 als auch vom Subtyp H1N1. Influenza B wurde sporadisch isoliert. Alle der bisher in Europa identifizierten Stämme sind durchden Impfstoff der Saison 2001/2002 abgedeckt.
Influenza-Impfstoff 2001/2002
Aufgrund der Saisonalität der Grippeaktivität (nördliche Hemisphäre November-April, südliche Hemisphäre Mai-Oktober) bestimmt die WHO zweimal jährlich die Zusammensetzung des Impfstoffes, welcher normalerweise zwei Influenza A-Stämme und einen Influenza B-Stamm enthält. Der von der WHO empfohlene Impfstoff für den Winter 2001/2002 enthält neben A/New Caledonia/20/99(H1N1)- und A/Moscow/10/99(H3N2)- auch B/Sichuan/379/99-Antigene. Die seit der 40. Jahreswoche in Europa subtypisierten Influenza-Isolate sind durch die in der Vakzine 2001/2002 enthaltenen Komponenten abgedeckt.
Kontakt:
Daniela A. Müller
Sektion Virale Krankheiten und Sentinella-Systeme
Abteilung Epidemiologie und Infektionskrankheiten
BAG Bern
Tel. +41 31 322 95 05