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Qualität der Anzeigen wegen Geldwäschereiverdacht steigt

Bern (ots)

Mehr Fälle an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet
Bei der Meldestelle für Geldwäscherei im Bundesamt
für Polizei (BAP) sind im Jahr 2000 311 Meldungen eingegangen. Davon
wurden 240 und damit 77 Prozent nach erfolgter Analyse an die
Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet, was gegenüber 1999 einer
Zunahme um 11 Prozent entspricht. Diese erfreuliche Entwicklung führt
die Meldestelle in ihrem dritten Rechenschaftsbericht auf die
gestiegene Qualität der Anzeigen zurück.
Was die blosse Anzahl der eingegangenen Meldungen entspricht, so
ergibt der zahlenmässige Vergleich mit der Vorjahresperiode kein
aussagekräftiges Bild. Das Jahr 1999 war von den zwei grossen Fällen
"Bank of New York" und "Abacha"geprägt, die alleine deutlich mehr als
10 Prozent der Einzelmeldungen auf sich zogen. Ohne Berücksichtigung
dieser beiden Fälle ergibt sich eine Zunahme der Meldungen im Jahr
2000 von 17,8 Prozent. Auch wenn unter Einbezug dieser beiden Fälle
eine Zunahme um 2,6 Prozent zu verzeichnen ist, so lässt sich
festhalten, dass auch im Berichtsjahr mehr Meldungen von
verschiedenen Fällen eingegangen sind. Auch dies deutet auf eine
qualitative Verbesserung der Anzeigen hin.
Erfolgreiche Prävention der Meldestelle im Parabankenbereich
Im Unterschied zu den Vorjahren kamen im Jahr 2000 vermehrt
Meldungen aus dem Parabankenbereich. Stammten noch 1999 rund 86
Prozent aller Meldungen von Banken, so erhöhte sich der Anteil aus
dem Parabankenbereich im Jahr 2000 von 14 auf 25 Prozent aller
Meldungen.
Zugenommen haben vor allem Meldungen aus dem Zahlungsverkehr, von
Treuhändern und von Anlageberatern. Dies deutet auf eine gesteigerte
Sensibilisierung hin und ist auch auf die erfolgreiche, präventive
Arbeit und Schulung der Finanzintermediäre durch die Meldestelle für
Geldwäscherei zurückzuführen. Nach wie vor wenig Meldungen erhielt
die Meldestelle von Rechtsanwälten, aus dem Geldwechselgeschäft und
der Versicherungsbranche.
Am häufigsten waren es unklare wirtschaftliche Hintergründe, die
den Verdacht auf Geldwäscherei begründeten und zu einer Anzeige  an
die Meldestelle führten. Die gestiegene Qualität der Meldungen lässt
sich auch aus den Beweggründen für die Anzeigen ableiten. Wurden 1999
noch zahlreiche Meldungen aufgrund von Medienberichten eingereicht,
hat im Jahr 2000 vermehrt seriöse und effiziente eigene
Prüfungsarbeit der Finanzintermediäre zu wertvollen Meldungen
geführt. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Finanzintermediäre
vermehrt den täglichen Geschäftsgang kritisch analysieren und
beobachten.
Erneut kamen die meisten Meldungen, rund 92 Prozent, aus den
Kantonen Zürich, Genf, Bern, Tessin, und Basel-Stadt. Am meisten
Meldungen - rund 40 % - stammten aus dem Kanton Zürich. Am stärksten
zugelegt hat der Kanton Bern, der im Jahr 2000 mehr als doppelt
soviel Meldungen als im Vorjahr erstattete.
Internationale Zusammenarbeit
Eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Geldwäscherei
spielt die internationale Zusammenarbeit. So hat die Meldestelle im
Jahr 2000 mit  der finnischen Meldestelle eine Absichtserklärung
unterzeichnet, die die Zusammenarbeit regelt. Weitere
Absichterklärungen mit ausländischen Meldestellen sind geplant.
Zudem ist die Meldestelle als Mitglied der sogenannten Egmont
Group aktiv, einem weltweiten Verbund von 58 Financial Intelligence
Units (FIU's). Die Egmont Group hat zum Ziel, für die effiziente
Bekämpfung der Geldwäscherei einen gesicherten, raschen und rechtlich
zulässigen Austausch von Informationen unter den Meldestellen zu
schaffen.

Kontakt:

Bundesamt für Polizei (BAP), Informationsdienst

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