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Rauchstopp bei Schulkindern: Was tun?

Lausanne (ots)

Steigende Raucherraten bei Schweizer Jugendlichen
verlangen nach einer wirksamen Vorbeugung jugendlichen Tabakkonsums.
Eine Dreijahres-Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol-
und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne hat die Entwicklung der
Rauchmuster 16- bis 20-Jähriger untersucht. Die zentrale
Erleichterungs- und Entspannungsfunktion des Rauchens im Jugendalter
sollte Ansatzpunkt für einen Rauchstopp sein. Wer statt des
Tabakdampfes der Antistress-Zigarette andere Mittel und Wege findet,
sich zu entspannen, kommt besser weg vom Glimmstengel.
Die Schweiz sieht sich gegenwärtig mit einem bedrohlichen Anstieg
des Rauchens bei Jugendlichen konfrontiert. Die Raten regelmässiger
Raucher und Raucherinnen bei 11- bis 16-Jährigen hat sich zwischen
Mitte der achtziger und Ende der neunziger Jahre verdoppelt. Eine
Studie der SFA zur Entwicklung des Rauchstatus untersuchte die
Faktoren, die Jugendliche über einen Zeitraum von 3 Jahren einerseits
an der Zigarette kleben lassen, andererseits den Absprung in eine
tabakfreie Lebensweise finden lassen. Wer im Alter von 16/17 Jahren
täglich raucht, wird dies zu 80% auch mit 20 Jahren tun. Umgekehrt
werden aus 16/17-jährigen Nichtrauchern nur zu 20% gelegentliche oder
regelmässige Tabakkonsumenten. Gelegentliches Rauchen im
Teenageralter legt das Rauchmuster der Twens nicht fest: nach 3
Jahren werden gleich viele Nichtrauchende, Gelegenheitsrauchende und
täglich Rauchende festgestellt.
Tannenduft statt Tabakdampf
Die SFA-Studie unter Leitung des Psychologen Holger Schmid gibt
weiterhin Auskunft über die Faktoren, die das Rauchen fördern oder
aber zum Rauchstopp beitragen können. So haben täglich Rauchende mehr
negative Gefühle, körperliche Symptome und ein geringeres
Wohlbefinden als Gelegenheitsrauchende oder Nichtrauchende. Das
Rauchen dient deutlich der Abschwächung derartiger Befindlichkeiten,
schafft Entspannung und kurzfristiges Wohlbefinden. Umgekehrt erweist
sich diese Erleichterungsfunktion als wesentlich für den Einstieg in
den Ausstieg aus dem Rauchverhalten. Dessen Vorbeugung - so zeigt die
Analyse der Rauchstoppmotive - sollte somit nicht nur auf die
Verringerung der Zahl der gerauchten Zigaretten hinarbeiten, sondern
die Rauchenden zudem von der Überzeugung befreien, dass sie sich nur
über Zigarettenkonsum entspannen und wohlfühlen können. Statt
Tabakdampf Tannenduft bei einem entspannten Waldspaziergang wäre da
ein Anfang.
Quelle: R. Müller, H. Schmid: Rauchverhalten von Schulkindern -
ein Trend zur Katastrophe? SuchtMagazin 1/2001, 14-18

Kontakt:

Dr. Holger Schmid, Tel. +41 21 321 29 53

SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information, Tel. +41 21 321 29 76

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