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Zigarettenpreise: Bundesrat verkauft Volksgesundheit

Lausanne (ots)

Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sitzung
beschlossen, den Preis für ein Zigarettenpäckli vorerst bloss um 10
Rappen zu erhöhen und auf die Einrichtung eines Präventionsfonds zu
verzichten. Mit diesem Beschluss hat sich der Bundesrat einmal mehr
für die Wirtschaft und gegen die Volksgesundheit entschieden. Die SFA
(Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme)
sowie andere Gesundheitsorganisationen hatten einen Zigarettenpreis
von Fr. 5.60 pro Päckli gefordert, um den dramatischen Anstieg des
Rauchens bei Jugendlichen einzudämmen: In der Schweiz sterben jedes
Jahr 8000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Dutzende von
Studien haben belegt, dass die Prävention über das Portemonnaie
wirksam ist. Ein merklicher Preisaufschlag, wie er von den
Gesundheitsorganisationen gefordert worden ist, hätte überdies der
AHV mehr Geld gebracht. Schmuggel und Schwarzhandel wären entgegen
der Behauptung des Bundesrates auch nicht zu befürchten gewesen, da
die Preisdifferenz zum benachbarten Ausland gering ist. Die Forderung
zur Einrichtung eines Präventionsfonds hat der Bundesrat mit der
Begründung abgelehnt, dass es dazu einer Verfassungsänderung bedürfe.
Wo die Interessen des Bundesrates liegen, ist eindeutig: Der
Tabakanbau wird in der Schweiz seit Jahren kräftig subventioniert -
für die Prävention im Interesse der Volksgesundheit ist dagegen kein
Geld übrig.

Kontakt:

(SFA) Schweizerische Fachstelle
für Alkohol- und andere Drogenprobleme
Janine Messerli
Medienbeauftragte SFA,
Tel. +41/21/321'29'74

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