Tous Actualités
Suivre
Abonner Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Cannabis: Schweizer Jugendliche greifen immer früher zum Joint

Lausanne (ots)

Eine Untersuchung der Schweizerischen Fachstelle
für Alkohol- und andere Drogenprobleme in Lausanne (SFA) führt zum
Ergebnis, dass das Einstiegsalter in den Cannabiskonsum bei Schweizer
Jugendlichen in der zweiten Hälfte der 90er Jahre deutlich gesunken
ist. Wer früher einsteigt, nimmt zudem auch mit grösserer
Wahrscheinlichkeit andere illegale Drogen und kifft länger. Eine
höhere Verfügbarkeit von Cannabis in der Gesellschaft muss deshalb
unbedingt mit vermehrten Präventionsanstrengungen einhergehen.
Die Diskussion um eine Strafbefreiung des Cannabisgebrauches
in der Schweiz schlägt gegenwärtig hohe Wellen. Oft dominiert
ideologische Spiegelfechterei, wo harte Fakten walten sollten. Zwar
weiss man, dass sich der Cannabisgebrauch hierzulande bei den jungen
Menschen stark verbreitet hat. Nun zeigt eine Studie der
Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) in Lausanne, dass auch das Alter, in dem erstmals Drogenhanf
geraucht wird, deutlich gesunken ist. Das Forschungsteam der SFA hat
weiterhin gefunden, dass ein früher Erstkonsum von Cannabis mit
grösserer Wahrscheinlichkeit auch zu einem Gebrauch anderer illegaler
Drogen führt. Zudem: Wer früh beginnt, zieht meist auch länger am
Joint als Späteinsteiger und Späteinsteigerinnen.
Ziel der Prävention: Das Einstiegsalter erhöhen
Auf der Basis eines Vergleiches der beiden Schweizerischen
Gesundheitsbefragungen aus dem Jahre 1992/93 und 1997/98 mit über
7000 Befragten berechneten die Lausanner Forscherinnen und Forscher
eine Differenz des Einstiegsalters in den Cannabisgebrauch von 9
Monaten. Anfang der 90er Jahre waren schweizerische Jugendliche (15
bis 19 Jahre) durchschnittlich 16,5 Jahre alt bei ihrem ersten
Kontakt mit Hasch und Marihuana. Ein halbes Jahrzehnt später betrug
das Durchschnittsalter des Erstkonsums nur noch 15,8 Jahre.
Projektleiter Gerhard Gmel führt das auf eine grössere Verbreitung
des Stoffes hierzulande zurück: «Seit Beginn der neunziger Jahre ist
mehr Cannabis vorhanden, der Zugang ist zudem leichter geworden, und
was früher ein Privileg für Studierende sowie Gymnasiasten und
Gymnasiastinnen war, nämlich zu kiffen, geht nun auch auf Lehrlinge
und jüngere Schüler und Schülerinnen über.» Für die SFA sind diese
Forschungsergebnisse Anlass genug, einen noch intensiveren
Jugendschutz beim Cannabisgebrauch zu fordern. Je später der Einstieg
erfolgt, desto besser.
Quelle: Müller, S., Gmel, G.: Veränderungen des Einstiegsalters in
den Cannabiskonsum: Ergebnisse der zweiten Schweizer
Gesundheitsbefragung 1997. Sozial- und Präventivmedizin 47 (2002)
001-010.

Kontakt:

SFA Lausanne
Gerhard Gmel
Tel. +41/21/321'29'59

Plus de actualités: Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera
Plus de actualités: Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera
  • 21.02.2002 – 16:17

    Zigarettenpreise: Bundesrat verkauft Volksgesundheit

    Lausanne (ots) - Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den Preis für ein Zigarettenpäckli vorerst bloss um 10 Rappen zu erhöhen und auf die Einrichtung eines Präventionsfonds zu verzichten. Mit diesem Beschluss hat sich der Bundesrat einmal mehr für die Wirtschaft und gegen die Volksgesundheit entschieden. Die SFA (Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme) sowie andere ...

  • 12.02.2002 – 08:38

    Berechtigtes "Aus" für GHB: keine Droge für Partyspiele

    Lausanne (ots) - Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne begrüsst das soeben verfügte Verbot der Droge GHB gemäss Betäubungsmittelgesetz. Das "flüssige Ecstasy" ist alles andere als eine harmlose Partydroge. Schwer zu dosieren, besonders gefährlich in Verbindung mit Alkohol und missbräuchlich zur Muskelbildung und als "Sexdroge" benutzt, muss GHB unter Verschluss ...

  • 12.02.2002 – 08:38

    SFA-Präventionstipp des Monats

    Beschwipst wie die Fasnachtsnarren: Alkoholika mit Kohlensäure wirken schneller! Lausanne (ots) - Fasnachtszeit ist Schwipszeit. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne erinnert in dieser närrischen Zeit daran, dass alkoholische Getränke mit Kohlensäure schneller ins Blut übergehen und Wirkung zeigen als Alkoholika ohne Bläschen im Glas. Gut zu wissen, wenn man unter Närrinnen und Narren nicht vorzeitig den Kopf ...