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Flambieren mit Spirituosen: Es bleibt mehr Alkohol als angenommen

Lausanne (ots)

Beim Flambieren von alkoholischen Getränken und
Speisen löst sich der Alkohol der abgefackelten Spirituosen nicht
völlig in Luft auf. Je nach Brenndauer und -temperatur sowie
Oberfläche des flambierten Gutes kann der Restalkohol nach dem
Feuerzauber beträchtlich sein. Darauf weist die Schweizerische
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne
alle hin, die sich und andere vor verstecktem Alkoholkonsum schützen
wollen.
Der Feuerzauber des Abbrennens alkoholischer Getränke
beeindruckt Gross und Klein. Doch nur wenige haben eine Vorstellung
davon, was beim Flambieren von Speis und Trank eigentlich genau
passiert. Verbrennt der Alkohol nun vollständig? Wenn nicht, wie viel
Sprit bleibt auf der abgefackelten Banane oder in der
Feuerzangenbowle übrig? Fragen, die für Eltern, die ihre Kinder vor
vollprozentigen Desserts schützen wollen oder für Alkoholabhängige,
die nicht mehr mit Alkohol in Berührung kommen dürfen, von grosser
Bedeutung sind. Deutsche Rechtsmediziner von der Universität Giessen
haben genauer in die Gläser geschaut und sind den Mysterien des
Flambierens auf die Spur gekommen.
Erstaunlich hoher Restalkoholgehalt
Flambiert wird mit Spirituosen und dabei ist es für den
Alkoholverlust egal, wie hochprozentig die verwendete Spritsorte ist.
Als weitere Erkenntnis haben die „Flambierforscher" gefunden, dass
der Alkoholschwund von der erreichten Temperatur beim Flambieren, der
Brenndauer und der Grösse der Flüssigkeitsoberfläche abhängt.
Dennoch: Die wissenschaftlichen Versuche erbrachten nach zwei Minuten
Feuerzauber in breit auslaufenden Glasformen einen
Ethanol(Alkohol)verlust von lediglich 18 Prozent des
Ausgangsalkohols. Da bleibt viel Sprit im Glas. Mehrere flambierte
Schnäpse können die Fahrtüchtigkeit somit durchaus beeinträchtigen.
Eine Nachfrage der SFA beim deutschen Forschungsteam zum Flambieren
von Speisen erbrachte, dass dabei von geringeren Alkoholmengen und
Brenntemperaturen, aber auch von grösseren Oberflächen auszugehen
ist. Doch auch bei längerer Brenndauer verbleiben Alkoholgehalte von
zirka 10 Prozent auf dem Teller. Sicher zuviel für Kinder und
Alkoholabhängige.
Quelle: Verhoff M.A. et al.: Ethanolverluste durch Flambieren
hochprozentiger alkoholischer Getränke. Blutalkohol: Vol. 38/2001,
401-406.

Kontakt:

SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information
Tel. +41/21/321'29'76

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