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Kluger Rat für Raver: Die Ecstasy-Hotline der SFA
Lausanne (ots)
An der Zürcher Street Parade vom Samstag, 10. August, bietet die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) bereits zum fünften Mal ihre Ecstasy-Hotline an. Von Freitag- bis Sonntagmorgen sind die Fachleute der SFA unter der Gratisnummer 0800 104 104 rund um die Uhr auf Draht und beantworten die Fragen von Raverinnen und Ravern, Eltern und anderen Interessierten zu Konsum und Risiken von Partydrogen. Unter dem Motto "Peace!" will die Zürcher Street Parade diesen Sommer für den Weltfrieden demonstrieren. Damit dabei auch der "peace of mind" garantiert ist, bietet die SFA dieses Jahr zum fünften Mal ihre Ecstasy-Hotline an. Denn ob an der Street Parade, an Techno-Parties oder Openairs: Ecstasy, GHB, Methamphetamine, Cannabis und andere psychoaktive Substanzen sollen Partystimmung bringen, fit machen und den Knopf im Kopf lösen. In der ausgelassenen Atmosphäre ist die Versuchung gross, sich mit Drogen in Euphorie versetzen zu wollen. Weil die Wirkung aber oft nicht voraussehbar ist, kann der Drogentrip lebensgefährlich werden.
80 Prozent der Raver sind clean
Gleich vorweg: Ecstasy-Konsum ist kein Massenphänomen. Gemäss einer Untersuchung der SFA sind 80 Prozent der Raver und Raverinnen clean. Wer bloss gelegentlich im Rahmen einer Grossveranstaltung wie der Street Parade Drogen konsumiert, ist oft schlecht über die negativen Konsumfolgen informiert und setzt sich damit besonders grossen Risiken aus. Die Erfahrung mit der Ecstasy-Hotline zeigt, dass unter den Besucherinnen und Besuchern der Street Parade ein Informationsbedürfnis bezüglich Wirkungsweise, Gefahrenpotenzial und Umgang mit Partydrogen besteht. Um auf die Fragen, Unsicherheiten und Probleme der Anrufenden eingehen zu können, sind die Fachleute der Ecstasy-Hotline deshalb während der Street Parade von Freitagmorgen 8 Uhr bis Sonntagmorgen 8 Uhr rund um die Uhr auf Draht und stehen mit Rat zur Seite. "Kann ich das Ecstasy vom letzten Jahr noch gebrauchen?" "Ich habe seit der Einnahme der Pille ein Zittern in den Händen, was soll ich tun?". Die Fragen von Konsumierenden umfassen ein breites Spektrum. Es rufen aber auch besorgte Eltern oder Freunde an, die sich über mögliche Risiken und Wirkungsweisen informieren möchten, oder Neugierige, die "mal probieren" wollen. Das Beratungsteam versucht im Dialog zunächst zu klären, ob die Konsumwilligen über die Risiken im Bilde sind. Einen risikofreien Gebrauch von Partydrogen gibt es nämlich nicht, da man nie genau weiss, was sie enthalten. Wer schliesslich trotzdem nicht verzichten will, soll durch die richtige Information Risiken und Schäden möglichst gering halten.
Die folgenden Tipps helfen dabei:
* Nur eine kleine Dosis nehmen (halbe Pillen) und die Wirkung abwarten. * Nicht zu früh nachdosieren! Die Wirkung kann verzögert einsetzen. * Nie allein konsumieren! Ein "Tripsitter" kann im Notfall Hilfe holen. * Keine Drogen mischen! Also Hände weg von Alkohol und anderen Substanzen. * Sich nach dem Konsum nicht ans Steuer setzen, auch nicht am Tag danach.
Tanzen bis der Doktor kommt: Ecstasy ist hirnrissig
Ecstasy ist weder legal noch so harmlos, wie gemeinhin angenommen wird. Die Nebenwirkungen steigen mit zunehmender Dosis und Häufigkeit des Konsums: Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Kieferstarre, Angstzustände und Verwirrtheit sind die Symptome. Es gibt zudem in neueren Untersuchungen klare Hinweise auf ecstasybedingte Hirnschädigungen. Eine deutsche Studie aus dem Jahr 1999 wies bei 49 Prozent der Dauerkonsumierenden Halluzinationen, Personenverkennungen, Wahn und psychomotorische Störungen nach. Bei den Gelegenheitskonsumierenden waren noch 22 Prozent davon betroffen. Eine aktuelle Studie der Universitäten Cambridge und East London zeigt, dass sogar Kurzzeit-Ecstasy-Konsumierende signifikante Probleme bei Gedächtnis- und Erkennungstests haben. Auch wenn Ecstasy die vielleicht schillerndste und prominenteste Partydroge ist, so ist sie doch bei weitem nicht die verbreiteteste. Nummer eins ist noch immer der Alkohol, der gerade beim Mischkonsum die negativen Folgen oft verstärkt. Die Partyszene wird von häufig wechselnden Substanzen und Moden bestimmt, und nicht immer handelt es sich bei allem um Ecstasy, was unter diesem Namen verkauft wird. Erst Mitte Juli sorgten neue Pillen in der Schweizer Klub- und Partyszene wegen ihres Gefahrenpotenzials für Schlagzeilen. Die Pillen mit dem Ying-Yang-Zeichen oder dem Caspar-Logo enthalten das stark wirksame Halluzinogen PMA (Para-Methoxy-Amphetamin). Da die Wirkung erst mit grosser Verzögerung eintritt, ist das Risiko einer Überdosierung sehr gross. Bereits aus den letzten Jahren sind einige Fälle dokumentiert, in denen es nach einer Überdosis PMA zum Tod durch Überhitzung und Organversagen kam.
Auch die Droge GHB (Gamma-Hydroxybutyrat), die in der Szene oft als "Liquid Ecstasy" bezeichnet wird (obwohl sie von der Substanz her nichts mit Ecstasy gemein hat), ist bei hoher Dosierung und Mischkonsum gefährlich. Seit Anfang dieses Jahres ist GHB deshalb dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt und der Konsum damit strafbar. Comic "Nightfever" Speziell an jugendliche Partygängerinnen ab 15 Jahren richtet sich das Comic-Booklet "Nightfever". Der Comic schildert eine Story aus der Partyszene, bietet Kurzinformationen zu den Konsumrisiken der gängigsten Partydrogen und leitet zu einem kritischen Umgang mit Suchtmitteln an. Der Comic "Nightfever" kann mit einem frankierten Antwort-Couvert kostenlos bei der SFA bestellt werden: SFA, Nightfever, Postfach 870, 1001 Lausanne.
Kontakt:
SFA
Janine Messerli
Medienbeauftragte SFA
Nightfever
Postfach 870
1001 Lausanne
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