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Alkoholprobleme gehen uns alle an - reden wir darüber! Kampagne der SFA

Fast die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer gibt an, einen 
Menschen mit Alkoholproblemen im Verwandten- oder Bekanntenkreis zu 
haben. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Fachstelle für 
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA). Dennoch sind 
Alkoholprobleme noch immer ein Tabu: Darüber zu reden oder sich 
Hilfe zu suchen, fällt den Betroffenen und ihren Angehörigen meist 
schwer. Um den Dialog in der Gesellschaft anzuregen und 
Alkoholkranke sowie Nahestehende zu unterstützen, lanciert die SFA 
heute eine nationale Kampagne.
"Wenn mein Mann alkoholisiert ist, ist er unberechenbar, manchmal 
auch aggressiv und zornig. Obwohl er mir schon ein paar Mal 
versprochen hat sich zu mässigen, schafft er es einfach nicht. Ich 
leide sehr unter unserer Situation und habe Angst um unsere kleine 
Familie." So schildert eine junge Mutter dem SFA-Beratungsdienst 
ihre Gefühle. Alkoholabhängigkeit schafft nicht nur für die 
Betroffenen selbst Probleme, sondern ist auch für ihr Umfeld mit 
Schmerz, Leid und einer grossen Belastung verbunden. 
Wie eine aktuelle Umfrage der Stiftung SFA in der Deutsch- und der 
Westschweiz zeigt, gibt fast die Hälfte der Erwachsenenbevölkerung 
(47,6 Prozent) an, einen Menschen mit Alkoholproblemen im Verwandten-
 oder Bekanntenkreis zu haben. Die meisten Befragten empfinden die 
Alkoholabhängigkeit eines nahe stehenden Menschen als emotional 
belastend: Traurigkeit und Betroffenheit, aber auch Angst und Ärger 
sind die vorherrschenden Gefühle. "Für Angehörige und Nahestehende 
dreht sich oft alles nur noch um die alkoholabhängige Person. Viele 
kommen an den Rand ihrer Kräfte", sagt Sabine Dobler vom SFA-
Beratungsteam. Um diese Menschen zu unterstützen, gibt die SFA im 
Rahmen der Kampagne die Broschüre "Alkoholabhängigkeit: auch 
Nahestehende sind betroffen" heraus. Eine zweite Broschüre "Alkohol -
 (k)ein Problem?" richtet sich an Menschen, die sich kritisch mit 
dem eigenen Alkoholkonsum auseinander setzen wollen. Der Übergang 
von einem regelmässigen zu einem problematischen Konsum und von da 
zu einer Abhängigkeit ist fliessend. Es ist wichtig, so früh wie 
möglich zu reagieren.
Den Dialog in der Bevölkerung anregen
Alkoholprobleme sind noch immer ein grosses Tabu - obwohl nach 
Schätzungen der SFA rund eine Million Menschen im Familien- oder 
Bekanntenkreis davon betroffen sind. Über Alkoholprobleme zu 
sprechen fällt den Betroffenen wie auch den Angehörigen oft schwer. 
Deshalb soll die gesamtschweizerische Plakat-Kampagne zum Dialog 
anregen. "Wir wollen der Tabuisierung von Alkoholproblemen 
entgegenwirken", sagt SFA-Direktor Michel Graf. "Alkoholprobleme 
betreffen nicht nur Randständige, sondern kommen in allen 
Gesellschaftsschichten vor. Um es diesen Menschen zu erleichtern, 
aus ihrer Isolation auszubrechen, wollen wir die Bevölkerung auch 
daran erinnern, dass die Alkoholabhängigkeit eine Krankheit ist und 
keine Charakterschwäche." Die Plakate der SFA-Kampagne sind in den 
Monaten Juni, Juli und August während jeweils einer Woche in den 
Fussgängerzonen der grossen Schweizer Städte zu sehen.
Diese Medienmitteilung (Vollversion) mit Links zu den Plakaten und 
den Broschüren finden Sie auf der Internetseite der SFA: 
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?
IDtheme=114&IDarticle=1370&IDcat17visible=1&langue=D
Auskunft: Janine Messerli, Mediensprecherin SFA,
Tel. 021 321 29 74
E-Mail:  jmesserli@sfa-ispa.ch

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