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SFA - Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Verletzungen und Unfälle

Alkoholkonsum spielt bei Verletzungen und Unfällen eine wichtige 
Rolle: 17% aller Verletzungen und Unfälle von Männern und 12% von 
Frauen sind alkoholbedingt. Das belegt eine Studie des Lausanner 
Universitätsspitals CHUV und der Schweizerischen Fachstelle für 
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA). Die für die Schweiz 
neuartige Untersuchung im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit 
(BAG) zeigt: Wer sich gelegentlich einen Rausch antrinkt, im 
Allgemeinen aber risikoarm Alkohol konsumiert, trägt das höchste 
Unfallrisiko.
Die Befragung von rund 8700 Patientinnen und Patienten der 
Notfallaufnahme des Lausanner Universitätsspitals CHUV zeigt: 
Alkoholkonsum erhöht das Unfall- und Verletzungsrisiko deutlich. Im 
Zeitraum von eineinhalb Jahren (Januar 2003 bis Juni 2004) hat ein 
Forschungsteam die eingelieferten Patientinnen und Patienten zu 
ihrem Alkoholkonsum vor dem Unfall und im Allgemeinen befragt. "Es 
zeigte sich, dass bei sämtlichen Verletzungsarten und Unfalltypen 
der Alkohol eine wichtige Rolle spielt", erklärt Jean-Bernard 
Daeppen, Co-Leiter der Studie. So sind 17% aller Verletzungen und 
Unfälle von Männern und 12% von Frauen dem Alkohol zuzuschreiben. 
Das heisst, sie wären nicht passiert, wenn die Betroffenen keine 
alkoholischen Getränke konsumiert hätten. 
Die Verletzungen durch Verkehrsunfälle sind zu 12% (Männer) 
respektive zu 10% (Frauen) alkoholbedingt, und von den Stürzen gehen 
bei Männern 20% auf das Konto des Alkohols und bei Frauen 12%. Am 
meisten Einfluss hat der Alkohol auf das Gewaltverhalten: Bei den 
Männern ist die Hälfte aller Verletzungen durch Gewalt dem Alkohol 
zuzuschreiben, bei den Frauen sind es 23%. Auch bei Unfällen und 
Verletzungen in der Freizeit (z.B. bei der Ausübung von Hobbys und 
im Ausgang) spielt Alkohol eine grosse Rolle: 40% der 
Freizeitunfälle von Männern und 20% von Frauen sind alkoholbedingt.
Hohes Unfallrisiko betrifft grosse Bevölkerungsteile 
Vom Unfallrisiko durch Alkoholkonsum sind grosse Bevölkerungsteile 
betroffen. Wer sich gelegentlich einen Rausch antrinkt, in der Regel 
aber risikoarm Alkohol konsumiert, trägt gemäss der Studie das 
grösste Risiko für Unfälle und Verletzungen. Dieses Konsummuster ist 
in der Bevölkerung sehr verbreitet. "Deshalb dürfen sich die 
Präventionsmassnahmen nicht auf die chronisch viel Trinkenden 
beschränken", betont Gerhard Gmel, Co-Leiter der Studie, "vielmehr 
muss die ganze Bevölkerung verstärkt für die Gefahren des 
Alkoholkonsums, insbesondere in Risikosituationen, sensibilisiert 
werden." Situationsunangepasst ist Alkoholkonsum z.B. am 
Arbeitsplatz, im Strassenverkehr, beim Sport oder verknüpft mit der 
Einnahme von Medikamenten. In solchen Situationen können schon 
kleine Mengen zu Unfällen führen. Die Studie zeigt auch, dass das 
Risiko für Unfälle und Verletzungen mit steigendem Alkoholkonsum 
zunimmt. Frauen, die 4 Gläser oder mehr trinken, tragen ein 9-mal 
höheres Risiko für Unfälle und Verletzungen als nüchterne Frauen. 
Männer, die 5 Gläser Alkoholisches oder mehr trinken, erhöhen ihr 
Unfallrisiko gegenüber nüchternen gar um das 27-fache.
Der Forschungsbericht zur Studie ist im Internet herunterladbar: 
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D
Auskunft: 
Janine Messerli, Mediensprecherin SFA, Tel.: 021 321 29 85
E-Mail:  jmesserli@sfa-ispa.ch
Gerhard Gmel, Co-Leiter der Studie, Forschungsabteilung SFA, 
Tel.: 021 321 29 59
E-Mail:  ggmel@sfa-ispa.ch

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