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SFA - Elternbriefe: Spagat zwischen Freiräumen und Grenzen für Kinder

Lausanne (ots)

Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA) begleitet Mütter und Väter mit acht 
Elternbriefen. Sie bieten Rat in Erziehungsfragen rund um den 
Suchtmittelkonsum und sollen Eltern von 12- bis 16-jährigen 
Jugendlichen unterstützen. Der neuste Elternbrief setzt sich mit 
Grenzen auseinander. Verantwortung und Freiheiten sind wichtig. Ohne 
Vereinbarungen, Regeln und klare Konsequenzen kommt der 
Familienalltag aber nicht aus.
"Bei meiner Tochter steht das Thema Rauchen im Zentrum", erklärt 
Dieter L., Lehrer und Vater einer 16-jährigen Tochter, die erste 
Erfahrungen mit Zigaretten machte. Der Vater ist besorgt. Schwierig 
sei, dass die eigene Gesundheit für Jugendliche oft ein sehr gering 
geschätztes Gut sei. "Als Eltern versuchen wir, einen vernünftigen 
Umgang mit Alkohol vorzuleben", sagt Dieter L. Er nennt das 
Genusstrinken an festlichen Anlässen und ergänzt den Verzicht auf 
Zigaretten.
Elternrolle ändert sich
Eltern von 12- bis 16-jährigen Teenagern stehen vor neuen 
Herausforderungen, welche Fragen aufwerfen. Die Jugendlichen 
orientieren sich mehr und mehr nach aussen, die Rolle der Eltern 
ändert sich. Das macht auch Angst. Was können Eltern erlauben, was 
nicht? "Wir versuchen, keine Vorwürfe zu machen, sondern zu zeigen, 
dass wir uns Sorgen machen", sagt Dieter L. Die Eltern wollen mit der
Tochter im Gespräch bleiben. Das fällt nicht immer leicht. Oft sind 
Mütter und Väter unsicher, wissen nicht recht, wie sie Regeln setzen 
sollen. Der neuste SFA-Elternbrief zum Thema "Grenzen setzen" gibt 
Antworten, kurz, verständlich und mit Beispielen aus dem Alltag.
Eltern können nicht alles akzeptieren, aber sie dürfen auch nicht 
alles ablehnen. Hilfreich ist, Prioritäten zu setzen. So ist es 
ratsamer, bei der Kleidung Zugeständnisse zu machen als beim Konsum 
psychoaktiver Substanzen. Manche Regeln sind nicht verhandelbar. 
Andere sind es, je nach Alter des Kindes. Hier hilft das Gespräch in 
der Familie, wo alle ihre Meinung äussern. Auch die Tochter oder der 
Sohn darf darauf beharren, dass bestimmte Regeln eingehalten werden. 
Das betrifft beispielsweise die persönlichen Gegenstände, auf die 
andere Familienmitglieder ohne Rücksprache nicht zugreifen dürfen.
Von Freiräumen und Grenzen für Jugendliche
Es ist wichtig, das Kind darin zu unterstützen, seine Zukunft zu 
gestalten, ihm dafür Verantwortung und Aufgaben zu übertragen, die 
seinen Fähigkeiten entsprechen. Eltern müssen der neuen Freiheit auch
Grenzen setzen und Regeln festlegen. Oft fällt es ihnen schwer, nein 
zu sagen. Und Jugendliche wollen Freiräume ausloten.
Vereinbarungen und Regeln zum Ausgang, zu Alkohol, zur Fernseh- 
oder Computernutzung etc. müssen mit der Zeit angepasst werden. "Sie 
sind dann einzuhalten. Konsequenzen sollen nachvollziehbar und klar 
sein", erklärt Cornelia Waser, Präventionsfachfrau der SFA. 
Jugendliche seien auf "Leitplanken" und Regeln angewiesen. "Sie 
brauchen die elterliche Unterstützung, Zuneigung und eine klare 
Haltung", ergänzt Waser.
Nach vier von acht Elternbriefen zieht die SFA ein Jahr nach 
Projektstart eine positive Bilanz. Die Erfahrung zeigt, dass sie 
einem Bedürfnis entsprechen. Indem die Elternbriefe auf alltägliche 
Erziehungssituationen im Zusammenhang mit Alkohol, Zigaretten und 
Cannabis eingehen, füllen sie eine Lücke für die Altersgruppe der 12-
bis 16-Jährigen. "Die Briefe helfen, mir Gedanken zu machen, mein 
bisheriges Verhalten zu überdenken", fasst Dieter L. zusammen. In 
manchen Fragen werde er bestätigt; anderes nehme er als Anregung neu 
auf.
Elternbriefe in Kürze
Mit jedem Elternbrief geht das Beratungsteam der SFA auf die 
Entwicklungsschritte von Jugendlichen in der Pubertät ein. Die Briefe
enthalten ein Hauptthema wie zum Beispiel "Grenzen setzen", "Ausgang 
und Partys: Spass und Risiken" oder "Mit Jugendlichen über Alkohol, 
Tabak oder illegale Drogen sprechen". Die Elternbriefe können bei der
SFA kostenlos abonniert werden; erhältlich sind sie in einer 
Papierausgabe oder als elektronische Version. Kontakt für weitere 
Fragen:  eltern@sfa-ispa.ch oder Telefon: 021 321 29 76.
Die SFA in Kürze
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die 
SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von 
Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA 
konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der 
Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine
private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem 
Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der 
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche SFA
mhelfer@sfa-ispa.ch
Tel.: 021 321 29 74

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