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SFA: Cannabiskonsum und psychische Beschwerden

Lausanne (ots)

In einer aktuellen Analyse hat die Schweizerische
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) erstmals für 
die Schweizer Bevölkerung den Zusammenhang zwischen psychischen 
Beschwerden und Cannabiskonsum aufgezeigt. Im Vergleich zu Personen, 
die nie kiffen, leiden Konsumierende häufiger unter Symptomen einer 
Depression, psychischer Belastung oder allgemeiner Schwäche.
Personen, die Cannabis gebrauchen, berichten häufiger über 
psychische Beschwerden als jene, die nie kiffen. Ebenso sind 
Konsumierende eher wegen eines psychischen Problems in Behandlung. 
Ist der Cannabiskonsum aktuell und regelmässig, leiden Betroffene 
öfters unter Beschwerden wie Depressivität, psychische Belastungen 
oder allgemeiner Schwäche, Müdigkeit und Energielosigkeit als 
Personen, die nicht konsumieren. Und wer oft kifft, berichtet 
vermehrt über entsprechende Beschwerden. So lauten die Ergebnisse 
einer aktuellen Analyse der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- 
und andere Drogenprobleme (SFA), welche auf repräsentativen Daten aus
der letzten Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2007 basiert.
Die SFA hat erstmals für die Schweizer Bevölkerung den 
Zusammenhang zwischen psychischen Beschwerden und Cannabiskonsum 
aufgezeigt; dies unabhängig von Geschlecht, Alter und Ausbildung der 
Personen. Aus ausländischen Studien ist dieser Zusammenhang bekannt, 
wobei die Ursachen bis heute nicht geklärt sind: Führt Cannabis zu 
psychischen Beschwerden oder greifen Personen mit psychischen 
Beschwerden eher zu Cannabis, um mit den Symptomen besser umzugehen? 
Oder erhöhen andere Faktoren das Risiko für Cannabiskonsum und 
psychische Beschwerden gleichermassen? "Als gesichert gilt, dass bei 
gewissen Menschen latent vorhandene Psychosen eher ausbrechen, wenn 
sie Cannabis konsumieren und dass der Krankheitsverlauf durch 
Cannabis verschlimmert oder beschleunigt werden kann", erklärt 
Beatrice Annaheim, Forscherin in der SFA.
Zahlen, Fakten
Rund jede siebte Person ab 15 Jahren gab in der Schweizerischen 
Gesundheitsbefragung an, unter Depressivität, hoher psychischer 
Belastung oder starker Energielosigkeit gelitten zu haben oder wegen 
psychischer Probleme in Behandlung zu sein. Gut jede fünfte Person in
der Schweiz hat Erfahrung mit Cannabis, wobei der Konsum vor allem 
bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen weit verbreitet ist. Wer 
mindestens einmal pro Woche kifft, hat ein rund zweimal so hohes 
Risiko, an psychischen Beschwerden zu leiden, als Personen, die nie 
Cannabis gebrauchen. Insgesamt leidet aber nur eine Minderheit der 
Cannabiskonsumierenden unter psychischen Beschwerden. Das 
Forscherteam der SFA betont zudem, dass der Cannabisgebrauch nur 
einen kleinen Teil der psychischen Beschwerden erklärt. Die 
psychische Gesundheit hängt grösstenteils mit anderen Faktoren 
zusammen, die in dieser Studie nicht berücksichtigt wurden.
Cannabiskonsum mit Risiken
Die Wirkungen von Cannabis auf Körper und Psyche sind insgesamt sehr 
vielfältig. "Cannabiskonsum kann ernsthafte Probleme mit sich 
bringen. Es kommt darauf an, wer wie, wie viel und in welcher 
Situation konsumiert", fasst Sabine Dobler, Präventionsexpertin der 
SFA, zusammen. Vor allem eine zielgruppenspezifische Information über
Konsumrisiken sowie die Früherkennung problematischer Konsumformen 
sind für die Prävention wichtig.
Weiterführende Infos
Ein ausführlicher Beitrag zum Thema Cannabiskonsum und psychische 
Beschwerden ist in der Fachzeitschrift "Abhängigkeiten" 2/09 der SFA 
nachzulesen. Diese Ausgabe vertieft Ergebnisse aus der 
Schweizerischen Gesundheitsbefragung, welche die umfangreichste 
Quelle für das Gesundheitsverhalten der Wohnbevölkerung darstellt. 
Das Bundesamt für Statistik führt diese Befragung alle fünf Jahre 
durch, letztmals im Jahr 2007. Die aktuellen Arbeiten für 
"Abhängigkeiten" wurden vom Bundesamt für Gesundheit unterstützt.
Fragen und Antworten zu Cannabis hat die SFA in einer aktuellen 
Broschüre zusammengestellt.
Die SFA in Kürze
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die 
SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von 
Alkohol, anderen psychoaktiven Substanzen oder bestimmten, potenziell
abhängigkeitserzeugenden Verhaltensweisen hervorgehen. Die SFA 
konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der 
Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine
private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem 
Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der 
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/de/index/

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche SFA
mhelfer@sfa-ispa.ch
Tel.: 021 321 29 74

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