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Sucht Info Schweiz: Warnung vor Pillen und Mischkonsum an der Zürcher Street Parade

Lausanne (ots)

Am kommenden 14. August findet die Zürcher Street
Parade mit mehreren Hunderttausend Besucherinnen und Besuchern statt.
Nebst Schweiss wird Alkohol in Strömen fliessen. Einige Partygäste 
greifen auch zu bunten Pillen. Für sie hält Sucht Info Schweiz 
Informationen über die Risiken des Alkohol- und Drogenkonsums bereit.
Besonders riskant ist der gleichzeitige Konsum von Alkohol mit 
anderen Drogen.
Die schrillen Love-Mobiles mit elektronischer Musik sind nach wie 
vor ein Publikumsmagnet. Am kommenden 14. August ist es wieder 
soweit. Nebst Alkohol greifen manche Besucherinnen und Besucher der 
Zürcher Street Parade zu Cannabis, Ecstasy, Speed oder Kokain. Häufig
werden diese Substanzen an den nächtlichen Afterpartys eingenommen. 
Die Nebenwirkungen der farbigen Pillen, Pulver und Flüssigkeiten sind
gesundheitlich riskant: Kopfweh, Deprimiertheit, Übelkeit oder 
Krampfanfälle können die Festlaune verderben.
Die synthetische Droge Ecstasy enthält derzeit oft andere 
Substanzen (anstelle von MDMA meist m-CPP) oder sie ist mit anderen 
Substanzen gestreckt, was zu unkalkulierbaren Risiken und einer 
unerwünschten Wirkung führt. Die Erfahrung zeigt, dass an der Street 
Parade ohnehin vermehrt andere Substanzen als Ecstasy-Tabletten 
ausgegeben und verkauft werden. Auch bei weiteren Drogen ist oft 
unklar, was darin enthalten ist. So enthält Kokain zurzeit gehäuft 
Schmerzmittel oder das Entwurmungsmittel Levamisole. Zudem sind 
vermeintlich legale Substanzen im Umlauf, deren Wirkung, Risiken und 
Langzeitfolgen unbekannt sind. Konsumierende schlüpfen so in die 
Rolle des Versuchskaninchens. "Wer keine gesundheitlichen Risiken 
eingehen will, verzichtet auf Drogen", bringt es Irene Abderhalden, 
Präventionsfachfrau von Sucht Info Schweiz, auf den Punkt.
Kein Mischkonsum, auch nicht mit Alkohol
Wer sich trotz vorhandener Gesundheitsrisiken für den Konsum von 
illegalen Partydrogen entscheidet, sollte unbedingt die 
schadensmindernden Tipps beherzigen. Dazu zählt, nicht gleichzeitig 
verschiedene Substanzen einzunehmen, das heisst sie nicht zu mischen 
- auch nicht mit Alkohol. Denn der Mischkonsum führt zu unerwünschten
Wechselwirkungen. Ecstasy mit Alkohol verstärkt die Austrocknung des 
Körpers. Die erhöhte Körpertemperatur infolge eines Drogenkonsums und
der Flüssigkeitsverlust können den Körper überhitzen, was die Organe 
stark belastet. Die Kombination von Alkohol und GHB/GBL kann zu 
Atemlähmung, Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.
Tipps, um Risiken zu minimieren
* Den Durst mit alkoholfreien Getränken löschen! Tanzen und Schwitzen
trocknen den Körper aus und Alkohol fördert den Flüssigkeitsverlust. 
Zu viel Alkohol ruft zudem Erbrechen und Übelkeit hervor.
* Keine Substanzen mischen! Diese gehen unvorhersehbare 
Wechselwirkungen ein.
* Nie alleine konsumieren! Bekannte über die genommenen Substanzen 
informieren.
* Nicht konsumieren, wenn du dich schlecht oder unwohl fühlst. Eine 
Substanzwirkung kann diesen Zustand verstärken.
* Massenveranstaltungen eignen sich keinesfalls für erste 
Drogenerfahrungen, da du nicht abschätzen kannst, wie du dich unter 
vielen Menschen verhalten wirst.
* Farbe und Form der Pillen sagen nichts über Inhalt und Qualität 
aus. Wer sie trotzdem schluckt, soll zunächst eine halbe Pille nehmen
und die Wirkung zwei Stunden abwarten. 
* Chill-out! Nicht einfach nachdosieren. Wenn die Wirkung der Droge 
abklingt, sind Ruhe und Entspannung angesagt - und nicht das nächste 
Aufputschmittel.
* Sich nach dem Drogenkonsum nicht ans Steuer, aufs Motorrad oder 
Fahrrad setzen! Die Fahrfähigkeit ist eingeschränkt. Gemäss 
Strassenverkehrsgesetz gilt Nulltoleranz für Fahren unter 
Drogeneinfluss.
* Über die Nummer 144 ist im medizinischen Notfall Hilfe zu holen. 
Bei der betroffenen Person sollte bis zum Eintreffen der 
Rettungskräfte gewartet werden. Wichtig ist, sie bestmöglich zu 
betreuen und für die Behandlung wichtige Informationen (eingenommene 
Substanzen, Mengen etc.) weiterzugegeben.
Rat- und Hilfesuchende finden vor Ort ein breites 
Informationsangebot und Unterstützung. So ist die Jugendberatung 
Streetwork der Stadt Zürich am Samstagnachmittag mit einem 
Informationsstand inkl. Drug-Checking beim Bürkliplatz vertreten. 
Nachts ist Streetwork mit dem gleichen Angebot in der Roten Fabrik an
der Lethargy Party präsent. Weitere Informationen unter 
www.saferparty.ch
Ob für die Street Parade oder andere Events: Sucht Info Schweiz 
gibt im Online-Flyer "Just mix music - don't mix drugs" Ratschläge, 
um Risiken des Drogenkonsums zu vermindern.
Sucht Info Schweiz in Kürze
Sucht Info Schweiz will Probleme verhüten oder vermindern, die aus 
dem Konsum von Alkohol, anderen psychoaktiven Substanzen oder 
potenziell abhängigkeitserzeugenden Verhaltensweisen hervorgehen. 
Sucht Info Schweiz konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, 
engagiert sich in der Gesundheitspolitik und der psychosozialen 
Forschung. Sie ist eine private, parteipolitisch unabhängige 
Organisation mit gemeinnützigem Zweck. Sucht Info Schweiz ist auf 
nationaler Ebene tätig und pflegt Kontakte zu Institutionen im 
Ausland. Wir treten daher auch unter den Bezeichnungen Addiction Info
Suisse, Dipendenze Info Svizzera und Addiction Info Switzerland auf.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite von 
Sucht Info Schweiz:http://www.sucht-info.ch

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche
mhelfer@sucht-info.ch
Tel.: 021 321 29 74

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