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HEV Schweiz: "Wohnungsnot" als Medienspektakel

Zürich (ots)

Leerwohnungsziffer erneut zum Thema geworden ist,
existiert so nicht und bedarf einer differenzierten Betrachtung. 
Immerhin stehen auch heuer gemäss vorliegender Leerwohnungsziffer 
34'760 Wohnungen leer.
Die vom Bund jährlich erhobene Leerwohnungsziffer betrug im Juni 
2008 0.97% und ist im Juni 2009 leicht auf 0.90% gesunken. Deswegen 
bereits auf Wohnungsnot zu schliessen und daraus folgend diverse 
politische Massnahmen sowie Markteingriffe zu fordern, zeugt von 
einer eher undifferenzierten Betrachtungsweise.
Die Aussagekraft dieses einzelnen Werts - der sogenannten 
Leerwohnungsziffer - ist beschränkt. Einerseits stehen den einzelnen 
Gemeinden zur Erhebung der leeren Wohnungen diverse Methoden und 
Quellen zur Verfügung, wie Angaben durch die Einwohnerkontrollen, 
Aufrufe im Amtsblatt zur Meldung der leeren Wohnungen, Befragung von 
Verwaltern usw. Diese Methodenvielfalt führt zwangsläufig zu 
qualitativen Mängeln, was auch schon zu politischen Vorstössen in den
eidgenössischen Räten geführt hat. Andererseits hat die derart 
erhobene Leerwohnungsziffer auch über die Zeit an Aussagekraft 
eingebüsst. Dass eine Wohnung am Stichtag leer, das heisst nicht 
bewohnt sein darf, und zu dauernder Miete oder zum Kauf 
ausgeschrieben sein muss, entspricht je länger je mehr nicht mehr den
Gegebenheiten auf dem Mietwohnungsmarkt. Insbesondere dank den 
Immobilienplatformen im Internet, steht heute eine Wohnung zwischen 
Mieterwechseln kaum mehr leer. Verlassen einer Wohnung und Einzug der
neuen MIeterschaft fallen in der Regel zeitgleich zusammen, ohne dass
die Wohnung im Sinne der obigen Definition je leer gestanden hätte. 
Dennoch existiert ein durchaus belebter und funktionierender Markt 
und das Angebot an Wohnungen ist enorm, wie ein Blick auf eines der 
Immobilienportale im Internet bestätigt.
Die Forderung nach einer hohen Anzahl leer stehenden Wohnungen im 
Sinne der Leerwohnungsziffer ist ökonomisch wie auch ökologisch 
unangebracht. Ein Überangebot mit unzählig leer stehenden Wohnungen, 
stellen einerseits enorme Summen an brach liegenden Investitionen 
dar, welche der Volkswirtschaft entzogen sind. Aber auch aus 
raumplanerischer Optik ist es völlig unerwünscht, wenn hohe 
Leerwohnungsbestände bestehen. Bereits heute weisen die 34'760 als 
leer gezählten Wohnungen gegen 3 Mio. Quadratmeter auf. Boden und 
Raum, der unbenutzt verbraucht und bebaut worden ist.
Aus diesen Gründen gilt es, gelassen auf die leicht rückläufige 
Leerwohnungsziffer zu reagieren. In den meisten Regionen der Schweiz 
funktioniert und spielt der Immobilienmarkt und es exisitert ein 
grosses und gutes Wohnungsangebot.
Mehr zum Thema:
-	www.hev-immo.ch: Auf dem Immobilien-Portal des HEV können 
Immobilien kostenlos ausgeschrieben werden.
-	www.hev-shop.ch: Im HEV-Shop finden Sie das 
Wohnungsabnahme-Protokoll.

Kontakt:

HEV Schweiz
Sandra Burlet, Volkswirtschafterin HEV Schweiz
Tel.: +41/44/254'90'20 / +41/44/254'90'29
E-Mail: info@hev-schweiz.ch
www.hev-schweiz.ch

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