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Partizipation von Kindern und Jugendlichen: Handlungsbedarf in der Schweiz

Bern (ots)

Die Eidgenössische Kommission für Jugendfragen (EKJ)
verlangt in ihrem neuesten Bericht "Verantwortung tragen -
Verantwortung teilen" verstärkte Partizipation von Kindern und
Jugendlichen. Alibiübungen sind allerdings nicht gefragt, denn
Partizipation bedeutet auch Abgabe von Macht. Die Abtretung von
Entscheidungsbefugnissen ist heikel: Wenn im Jugendhaus die
Jugendlichen zwar mitreden können, am Schluss aber wie immer der
Jugendhausleiter entscheidet, dann werden viele Chancen vertan. Es
wären gerade diese Situationen, in denen Jugendliche den Umgang mit
Entscheidungen lernen könnten. Die Eidgenössische Kommission für
Jugendfragen (EKJ) hat zum Thema der Partizipation von Kindern und
Jugendlichen einen Bericht publiziert, der genau auf solche
Situationen eingeht. Nicht die theoretische Abhandlung von
Partizipation steht im Vordergrund, sondern deren Verwirklichung. Mit
mehr als dreissig Projektbeispielen wird gezeigt, dass Partizipation
machbar ist. «Diese Beispiele sollen Mut machen und zur Nachahmung
anregen», sagt Leo Brücker-Moro, der Präsident der EKJ. Und auch wenn
die Fantasie bei solchen Projekten eine wichtige Rolle spielt, so
sind doch gewisse Regeln zu beachten. «Die Ziele eines partizipativen
Vorgehens sollten gemeinsam mit den betroffenen Kindern und
Jugendlichen abgemacht werden», nennt Leo Brücker-Moro ein Beispiel.
Die EKJ hat neben dem Kurzbeschrieb von gelungenen
Partizipationsprojekten und Visionen sowie der Liste von Kriterien
für Partizipation auch Forderungen in den Bericht integriert: So
ortet sie etwa ein grosses Potenzial bei den vielen Sportvereinen,
die noch oft nach klassischem Muster geführt werden. Erwachsene
planen und entscheiden, Kinder und Jugendliche sind zwar dabei, haben
aber selten etwas zu sagen. Auch in den Schulen und am Arbeitsplatz
haben Kinder und Jugendliche viel zu wenig mitzubestimmen. Die
Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK)
und der Schweizerische Arbeitgeberverband werden deshalb
aufgefordert, aktiv zu werden und gute Modelle zu propagieren. Es
fehlen auch geeignete Ausbildungsmöglichkeiten für Leute, die gerne
vermehrt mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und diese in
die Entscheidungsprozesse integrieren möchten.
Der Bericht "Verantwortung tragen - Verantwortung teilen" ist in
Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich und kann bei
folgender Adresse gratis bezogen werden:
Eidg. Kommission für Jugendfragen, c/o Bundesamt für Kultur,
   Hallwylstrasse 15, 3003 Bern, Tel. +41 31 322 92 26, 
   Fax +41 31 322 92 73, E-Mail:  ekj-cfj@bak.admin.ch.
Die EKJ ist vom Bundesrat beauftragt, die Entwicklung des
Verhältnisses von Jugendlichen zur Gesellschaft zu beobachten und zu
deuten. Sie soll Anliegen der Jugend formulieren und entsprechende
Vorschläge ableiten. Bei wichtigen Erlassen des Bundes prüft die EKJ,
welche Auswirkungen auf die Jugend zu erwarten sind.

Kontakt:

Dominik Büchel, Tel. +41 61 686 91 88, Mobile +41 79 631 05 09,
Leiter der EKJ Arbeitsgruppe "Partizipation";
Marion Nolde, Tel. +41 31 322 92 26, Fax +41 31 322 92 73,
E-Mail: ekj-cfj@bak.admin.ch, Sekretärin der Eidg. Kommission für
Jugendfragen (EKJ), Bundesamt für Kultur, 3003 Bern.

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