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6. Geo-Tag der Artenvielfalt in Tirol: Experten entdecken neue Schmetterlingsart

Hamburg/Innsbruck (ots)

Rund 300 Teilnehmer erforschten die
Flora und Fauna im Transitraum Tirol / 1700 Arten wurden im Rahmen
der Kooperation mit der Landesregierung Tirol erfasst
Gestern fand der 6. GEO-Tag der Artenvielfalt statt. Das
Hauptthema der mittlerweile grössten Feldforschungsaktion in
Mitteleuropa war in diesem Jahr "Die Ausbreitung von Flora und Fauna
im Transitraum Tirol". Rund 300 Biologen, interessierte Laien und
Schüler waren allein in den fünf Untersuchungsgebieten zwischen
Innsbruck und dem Brenner in Tirol unterwegs. Die Erwartungen der
Experten im Vorfeld wurden vielfach übertroffen: So konnten für diese
Region neue Tier- und Pflanzenarten festgestellt werden. Besonderer
Befund ist die Schmetterlingsart "Mann's Grünwidderchen", von der die
Fachleute - darunter Gerhard Tarmann vom Landesmuseum Ferdinandeum in
Innsbruck - ein Paar entdeckt haben. Diese Art kommt sonst nur am
Gardasee, am Alpensüdrand und im südlichen Italien vor. Der Fund
wärmeliebender Arten - seien es Vögel, Schmetterlinge oder Pflanzen -
bestätigt, dass in den letzten Jahren eine deutliche Klimaerwärmung
stattgefunden hat und sich Arten aus dem mediterranen Raum in Tirol
ansiedeln können.
"Der GEO-Tag der Artenvielfalt zeigt, dass es sich lohnt, genau
hin zu sehen, um die Natur besser begreifen zu können. Die grosse
Beteiligung - auch in Deutschland mit über 200 Projekten - hebt
hervor, dass diese Bestandsaufnahme vom Zustand der Natur eine feste
Institution geworden ist, und die seit 1999 bestehende Idee weiter
trägt", so GEO-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede.
Im Rahmen der gestrigen Ergebniskonferenz im Innsbrucker Zeughaus
zogen die Fachleute eine erste Bilanz der 24-stündigen Expedition: Im
Bereich um Zirl zum Beispiel fanden die Experten erstmals das
"Breitblättrige Waldvögelein", eine besonders grosse Orchidee. Sogar
Tiere, die seit mehr als 100 Jahren verschollen waren, darunter die
Krabbenspinne "Tmarus piger", wurden beim GEO-Tag der Artenvielfalt
entdeckt.
"Unser Ziel, Interesse zu wecken und die Aufmerksamkeit auf die
vielfältigen Lebensräume Tirols zu lenken, haben wir in dem
Gemeinschaftsprojekt mit GEO mehr als erreicht. Die nachgewiesenen
neuen und seltenen Arten zeigen die Notwendigkeit, derartige
Standorte naturnah zu erhalten, zum Beispiel mit
Schutzgebietsbetreuung und Pflegemassnahmen", betont Johannes
Kostenzer, Landesregierung Tirol, Abteilung Umweltschutz.
Aktionsraum Südtirol
Auch in den zwei Untersuchungsgebieten in Südtirol sind die 60
Teilnehmer des GEO-Tags der Artenvielfalt auf über 1000 Arten
gestossen, darunter einige seltene Vorkommen. Ein Sensationsfund ist
der seltene Falter "Weisses Ordensband". An der mit dem
Natur-kundemuseum Südtirol in Bozen durchgeführten Aktion nahmen auch
zahlreiche Schüler teil, die speziell die Feuchtgebiete untersuchten.
Eine ausführliche Reportage über den 6. GEO-Tag der Artenvielfalt
sowie eine Beilage mit der gesamten Artenliste veröffentlicht GEO in
der September-Ausgabe 2004. Weitere Informationen und Fotos gibt es
unter www.geo.de und www.tirol.gv.at/natur
Für Rückfragen zur Pressemitteilung
Birgit Deker
GEO Presse- + Öffentlichkeitsarbeit
Tel: (0049)-(0)40-3703-3706 
Fax: (0049)-(0)40-3703-5741
E-Mail:  presse@geo.de
Johannes Kostenzer
Abt. Umweltschutz
Amt der Tiroler Landesregierung
Tel: (0043)-(0)676 88 508 3461
E-Mail:  j.kostenzer@tirol.gv.at

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