Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)
Optimierung der NEAT im Kanton Uri schreitet voran
Bern (ots)
Der Bundesrat hat heute vom Stand des Optimierungsprozesses der NEAT im Kanton Uri Kenntnis genommen. Er wurde namentlich darüber informiert, dass im Verlaufe dieses Jahres verschiedene Optimierungsstudien in die Wege geleitet wurden. Mit diesen Studien soll unter Berücksichtigung der betrieblichen und finanziellen Rahmenbedingungen sichergestellt werden, dass den Anliegen der Urner Bevölkerung so weit als möglich Rechnung getragen werden kann.
Am 19. Juni 2000 genehmigte der Bundesrat das Vorprojekt gemäss Talvariante für den Streckenabschnitt vom Portal Erstfeld bis in den Raum südlich von Altdorf. Gleichzeitig verpflichtete er sich dazu, die Grundlagen für eine Optimierung der Zufahrtsstrecken zur NEAT im Kanton Uri zu schaffen. Inzwischen hat das federführende UVEK ein Begleitgremium unter der Leitung des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) eingesetzt, in dem der Kanton Uri, der Bund und - nach Bedarf - die SBB sowie die AlpTransit Gotthard AG vertreten sind. Unterstützt wird das Begleitgremium von einer entsprechend zusammengesetzten Arbeitsgruppe auf Verwaltungsebene.
Im Begleitgremium konnte ein Einvernehmen über die Aufgaben, die Zusammensetzung, die Organisation, das Arbeitsprogramm und den Terminplan erreicht werden. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Gremiums bildet die Begleitung der vom Bundesrat angeordneten Untersuchungen und der hierfür vom Bundesamt für Raumentwicklung und vom Bundesamt für Verkehr in Auftrag gegebenen Studien:
1. Machbarkeitsstudie "Idee Bergvariante lang": Die Studie soll insbesondere die betrieblichen, finanziellen sowie umwelt- und raumrelevanten Auswirkungen von Linienführungen gemäss der "Idee Bergvariante lang" untersuchen. Die Lösungen werden für drei Betriebssysteme aufgezeigt: die Linienführung im Berg als reine Güterverkehrsstrecke, als Strecke mit gemischtem Betrieb und als reine Personenverkehrsstrecke.
2. Studie "Optimierung Talvariante Uri": Diese Studie soll zeigen, wie weit die vom Bundesrat festgelegte Linienführung im Raum Altdorf/Flüelen noch optimiert werden kann. Namentlich ist zu untersuchen, wie der umstrittene Viadukt vermieden und wie der raumplanerische Spielraum im Talboden Uri erhöht werden kann.
3. Studie "Identifikation der räumlichen Probleme in der Urner Reussebene": Anhand dieser Studie soll aufgezeigt werden, welche räumlichen Probleme in welcher Priorität von wie vielen Befragten wahrgenommen werden, und zwar unterteilt nach Behörden und Bevölkerung. In einem ersten Schritt werden im Verlaufe des Monats Mai kantonale und kommunale Behördenmitglieder befragt. Gestützt darauf wird im Juni eine repräsentative telefonische Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Die Erkenntnisse sollen in die übrigen Studien einfliessen. In die Befragung einbezogen werden die Gemeinden Altdorf, Attinghausen, Bürglen, Erstfeld, Schattdorf, Flüelen, Silenen, Sisikon und Seedorf. Ueber die Inhalte der Befragung wird die Oeffentlichkeit Anfang Juni detaillierter informiert.
4. Planungsstudie "Vision Urner Reussebene 2030; Koordination der Siedlungs- und Landschaftsentwicklung mit nationalen Infrastrukturen": Die Studie soll Hinweise geben, wie die räumliche Situation im Reusstal zwischen Flüelen und Erstfeld gesamthaft und langfristig verbessert werden kann. Sie soll den beteiligten Akteuren darlegen, mit welchen Handlungsstrategien und -optionen sie zu einer optimierten räumlichen Entwicklung beitragen können. Ueberdies sind die Auswirkungen in den Nachbarräumen darzustellen (Raum Sisikon - Amsteg). In die Studie einbezogen werden unter anderem Fragen zur Anordnung der bestehenden Infrastruktur (SBB-Linie, Hochspannungsleitungen, Autobahn, Kantonsstrasse), zur Siedlungsentwicklung sowie zur Entwicklung der Schutz- und Erholungsgebiete. Zeithorizont ist der Zeitraum 2030, wobei auch kurz- und mittelfristige Massnahmen in die Ueberlegungen einbezogen werden sollen.
Die Studienaufträge wurden inzwischen vergeben und die Arbeiten daran wurden bereits aufgenommen. Die Ergebnisse sollen bis im 4. Quartal dieses Jahres vorliegen.
Parallel dazu werden die Arbeiten an den Auflageprojekten für den Anschluss des Gotthard-Basistunnels an die Stammlinie SBB gemäss den Vorgaben des Bundesrates weiter vorangetrieben. Das Plangenehmigungsverfahren wird Ende Mai 2001 eingeleitet, während die öffentliche Planauflage sowie die Vernehmlassung bei den Behörden des Kantons und des Bundes ab Mitte Juni 2001 vorgesehen sind. Vor der Planauflage wird zudem die Oeffentlichkeit detaillierter informiert werden.
Kontakt:
Pierre-Alain Rumley, Direktor Bundesamt für Raumentwicklung,
Tel. +41 31 322 40 51 oder
Rudolf Menzi, Informationsdienst, Bundesamt für
Raumentwicklung, Tel. +41 31 322 40 55.
UVEK Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und
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