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SECO: Konjunkturtendenzen Frühjahr 2003: Schleppender Konjunkturverlauf

Bern (ots)

Die weltwirtschaftliche Lage ist nach wie vor von
hohen Unsicherheiten geprägt. Nach Erholungstendenzen im ersten 
Halbjahr 2002 bildete sich vorerst kein nachhaltiger Aufschwung 
heraus, obgleich von der Geld- und Finanzpolitik erneut expansive 
Impulse ausgingen. Die Aktienkurse brachen ein. Bilanzbetrügereien 
drückten auf das Vertrauen. Hinzu kam der Irakkonflikt mit der 
Gefahr steigender Ölpreise. Die Vertrauenskrise, die sich in einer 
global schwachen Investitionstätigkeit äussert, hat die Regionen 
unterschiedlich getroffen. Vor allem in der EU kam es zu einer 
äusserst verhaltenen Konjunkturentwicklung.
Die expansive Wirtschaftspolitik der USA dürfte sich allmählich 
bemerkbar machen. Insbesondere unter den Annahmen, dass die 
geopolitische Lage die Wirtschaft nicht zusätzlich belastet und die 
Aktienkurse nicht nochmals substanziell an Wert verlieren, sollte 
vor allem die US-Wirtschaft an Schwung gewinnen. Davon wird auch 
Europa profitieren, wenngleich in den Euroländern die Geldpolitik 
deutlich zurückhaltender reagierte und die Finanzpolitik auf 
Konsolidierung ausgerichtet ist.
Im 4. Quartal 2002 wuchs die schweizerische Wirtschaft erneut 
leicht. Der private Konsum expandierte etwas, allerdings einzig dank 
den Rubriken Gesundheit und Wohnen, die weniger von der 
konjunkturellen Lage beeinflusst werden. Die Investitionstätigkeit 
gab weiter deutlich nach. Die Exporte legten langsamer zu als in den 
Vorquartalen. Diese Volumenzunahme ist jedoch nur schmal abgestützt 
und geht mit merklichen Preisreduktionen einher. Die Importe 
behielten die rückläufige Tendenz bei.
Für das gesamte Jahr 2002 resultierte eine Zunahme des realen BIP 
von 0,1 %. Die Entwicklung war geprägt von einer rezessiven 
Inlandnachfrage, stagnierenden Exporten und rückläufigen Importen. 
Die Beschäftigung nahm um 0,6 % ab und die Arbeitslosigkeit spürbar 
zu. Die Teuerung blieb niedrig.
Die Lage der schweizerischen Wirtschaft erweist sich Anfang 2003 als 
gedrückt. Vor allem die schwache EU-Konjunktur und der starke 
Frankenkurs bremsten die Industriekonjunktur und die Entwicklung im 
Tourismus.
Die weltwirtschaftliche Lage ist vor allem mit Blick auf die 
Irakkrise und das Ungleichgewicht der US-Aussenbilanz, verbunden mit 
der Gefahr einer weiteren starken Dollarabwertung, als labil 
einzustufen. Hinzu kommen offenbar nach wie vor bestehende 
Ueberkapazitäten und ein Konsolidierungsbedarf im privaten und 
öffentlichen Sektor. Die Schweiz kann den Aufschwung nicht aus 
eigener Kraft schaffen. Für eine Erholung der schweizerischen 
Konjunktur wird entscheidend sein, dass sich die EU-Konjunktur bald 
deutlich verbessert und dass der reale Frankenkurs keine weitere 
spürbare Höherbewertung erfährt.
Bern, 27. Februar 2003
Staatssekretariat für Wirtschaft
Kommunikation / Information
Auskünfte:
Aymo Brunetti, 031 322 21 40; Max Zumstein, 031 322 21 17
Internet:
http://www.seco-admin.ch/seco/seco2.nsf/dieSeite/WP_KP_Tendenzen?
OpenDocument&l=de&HauptRessort=3
Das seco publiziert quartalsweise einen Bericht über die 
Konjunkturtendenzen. In den Konjunkturtendenzen Frühjahr 2003 wird 
die internationale und schweizerische Konjunkturentwicklung 
dargestellt. In einem speziellen Abschnitt wird Fragen nach den 
Auswirkungen des momentanen Rückgangs der Bruttoanlageinvestitionen 
auf die schweizerische Volkswirtschaft nachgegangen. Dazu 
analysieren wir die Rückgänge der letzten 50 Jahre. Diese Analyse 
führt uns unter anderem zu den Schlussfolgerungen, dass der aktuelle 
Rückschlag der Bruttoanlageinvestitionen konjunktureller Natur ist 
und dass es deswegen bei einer Wachstumsbeschleunigung kaum zu 
Kapazitätsproblemen volkswirtschaftlicher Art kommen dürfte.

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