Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
SECO: Konjunkturtendenzen Herbst 2003: Anhalten der Talfahrt der Schweizer Konjunktur
Bern (ots)
Die weltwirtschaftliche Erholung kommt nur zögerlich und nach Wirtschaftsräumen uneinheitlich voran.
Die US-Konjunktur gewann im 2. Quartal 2003 an Dynamik; namentlich legten auch die Unternehmensinvestitionen zu. Im Euroraum behielten die Stagnationstendenzen die Oberhand; im Vereinigten Königreich kam das Wachstum zum Stillstand. In den asiatischen Schwellenländern setzte sich der Konjunkturaufschwung fort; auch Japans Wirtschaft legte leicht zu. In den mittel- und osteuropäischen Ländern hielt die Expansion, wenn auch leicht abgebremst, an. In den meisten lateinamerikanischen Ländern verlangsamte sich das Produktionswachstum.
Es zeichnet sich ab, dass die US-Wirtschaft die Schrittmacherrolle des Aufschwungs übernehmen wird. Die in diesem Land verfolgte expansive Geld- und Finanzpolitik beginnt Wirkung zu zeigen. Ein kräftiger Aufschwung ist indessen nicht zu erwarten. Namentlich scheinen die Überinvestitionen aus dem vorangegangenen Boom in den USA und in der EU noch nicht abgebaut. Auch werden in den Euroländern in der Folge der Höherbewertung des Euro zum Dollar vorerst von der Aussenwirtschaft nur schwach stimulierende Effekte ausgehen. Hinzu kommen eine Verunsicherung wegen der Gefahr von Terroranschlägen sowie Unsicherheiten mit Blick auf die makroökonomischen Ungleichgewichte namentlich betreffend die US- Wirtschaft.
Die Konjunktur in der Schweiz litt weiterhin unter dem ausbleibenden Schwung der Weltwirtschaft. Im 2. Quartal 2003 nahm das reale Bruttoinlandprodukt erneut ab. Einem weiter wachsenden privaten und staatlichen Konsum standen insbesondere rückläufige Ausrüstungsinvestitionen und Warenexporte gegenüber. Die Lage in der Industrie, im Baugewerbe und in verschiedenen grossen Branchen des Dienstleistungssektors blieb gedrückt.
Für das Jahr 2003 insgesamt ist von einem leichten Rückgang des realen Bruttoinlandprodukts auszugehen. Eine Rückkehr zu einer wieder expandierenden Wirtschaft ist für das Jahr 2004 zu erwarten, wobei eine wieder wachsende Produktion bereits Ende 2003 nicht auszuschliessen ist. Voraussetzung ist allerdings, dass der EU-Raum zu einem deutlichen Wachstum zurückfindet und der Frankenkurs keine substanzielle Festigung erfährt.
Bern, 4. September 2003
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