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Media Service: Schlagzeilen der "Zentralschweiz am Sonntag" vom 17. Juli 2011

Luzern (ots)

Frankenstärke: Wirtschaft greift zur Selbsthilfe Die Exportindustrie sieht sich von der Politik im Stich gelassen. Nun wehrt sie sich - mit ziemlich unkonventionellen Mitteln. Jürg Brand, Verwaltungsratspräsident der Von-Roll-Gruppe, wird in diesem Jahr die Steuerrechnung nur wechselkursbereinigt begleichen und den Rest zurückbehalten. Dies sagt der Chef der von der Eurokrise besonders hart getroffen Industrie-Gruppe im Interview mit der «Zentralschweiz am Sonntag». «Wenn wir 15 Prozent weniger einnehmen, können wir halt auch nur 15 Prozent weniger abliefern.» Er versteht die Massnahme als einen Hilferuf an die Politik, die endlich etwas gegen die Frankenstärke tun müsse. Ebenso schlägt Brand vor, dass «die Nationalbank exportorientierten Unternehmen Euro zu einem kaufkraftbereinigten Vorzugskurs umtauschen» solle. Er denkt an 1.45 Franken statt der gegenwärtigen 1.15. Brand sieht den Werkplatz Schweiz gefährdet, deshalb müsse der Staat eingreifen - wie er es einmal für das Gesundheitswesen, ein anderes Mal für die Umwelt, die Sicherheit oder das Bankensystem mache. Jetzt sei der Werkplatz an der Reihe.

Frankenstärke: CVP will Sondersession Der hohe Franken ruft die Politik auf den Plan. Die CVP fordert eine ausserordentliche Session. Gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag» sagt CVP-Präsident Christophe Darbellay, dass das Franken- und Europroblem so schnell wie möglich im Parlament diskutiert werden müsse. Gerhard Pfister, Zuger CVP-Nationalrat, verlangt von Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann endlich Taten. Schneider-Ammann verkenne die «dramatische Situation». «Gerade jetzt wäre die Zeit gut, um in den Sommermonaten Pakete und Massnahmen vorzubereiten, die dann in der ausserordentlichen Session verabschiedet werden könnten.» Stattdessen gehe der Wirtschaftsminister nun in die Ferien, kritisiert Darbellay. In einem Papier, das der «Zentralschweiz am Sonntag» vorliegt, bringt die CVP sieben Ideen vor, wie die Wirtschaft trotz hohem Frankenkurs stark bleiben könne. Nationalbank und Bundesrat sollen dabei einen Masterplan erarbeiten. Zudem sollen starke Währungsschwankungen über die Exportrisikoversicherung versichert werden können. Diese Möglichkeit soll - neben Steuererleichterungen für Exportfirmen - den Exportunternehmen und KMU zur Verfügung stehen. Daneben setzt die CVP auf das Instrument der «Langarbeit». In stark betroffenen Firmen soll länger gearbeitet werden können. Ähnlich wie bei der Kurzarbeit soll der Staat helfend eingreifen, um die Mehrkosten abzufedern. Insbesondere soll auch die Position des Preisüberwachers gestärkt werden. Er soll, so schlägt die CVP vor, künftig die Kompetenz haben, «bei wichtigen Importprodukten eine wechselkursabhängige Preisobergrenze festsetzen zu können». Konkret würde das bedeuten, dass die Preise von Kleidern oder Schuhen nicht mehr als 10 Prozent über den Preisen im EU-Raum liegen dürften.

Hooligans: Gewalt in Stadien geht zurück Die Gewalt in und um Fussballstadien nimmt nicht zu, sondern ab. Das sagt der Fussballverband. Politiker berufen sich aber auf eigene Zahlen. Die Statistik, die der «Zentralschweiz am Sonntag» vorliegt, weist in allen vom Fussballverband erfassten Kategorien nach unten. Pyrotechnik: 2009/2010 wurden in den Stadien 149 Ereignisse mit Brandkörpern registriert: In der vergangenen Saison waren es 115 - ein Dreijahrestiefstand. Gewalt in den Stadien: Sie hat sich um das Vierfache reduziert. Nachdem in den beiden Vorjahren jeweils 16 Ereignisse registriert worden waren, waren es in der Saison 2010/11 gerade noch vier. Werfen von Gegenständen: Auch hier wurden in der vergangenen Saison klar weniger Vorfälle registriert - insgesamt noch 29 gegenüber 42 respektive 49 in den Vorjahren. Noch diesen September wird sich der runde Tisch mit allen Beteiligten zu einer weiteren Aussprache. Karin Keller-Sutter, St. Galler FDP-Regierungsrätin und Präsidentin der Polizeidirektorenkonferenz (KKJPD), will an der Aussprache mit eigenen Zahlen operieren können. Sie hat offengelegt, dass sie als KKJPD-Präsidentin eine eigene Studie über die vergangene Saison in Auftrag gegeben hat.

Kontakt:

Stefan Ragaz
041 429 51 51

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