KPMG: Unternehmungsverkäufe müssen ernst genommen werden
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Zürich (ots)
Hinweis: Die gesamte Studie kann im pdf-Format unter www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100473030 kostenlos heruntergeladen werden.
Ein Drittel der Verkäufer nimmt eine durchschnittliche Einbusse von 20 % in Kauf
In einer breit angelegten europäischen Umfrage von KPMG berichteten 65 Prozent der Unternehmen, dass sie bei ihrem zuletzt getätigten Verkauf einen Preis realisierten, der ihre eigene Ausgangsbewertung erreichte oder übertraf. Bei dem Drittel der Unternehmen, welche den letzten Verkauf zu einem Preis unter der eigenen Bewertung abwickelten, nahm der Wert zwischen der Ausgangsbewertung und dem Abschlusspreis um durchschnittlich 20 Prozent ab.
Gemäss der heute veröffentlichten Studie haben Unternehmen, die sich gut auf eine Transaktion vorbereiten und die Veräusserung von Vermögensgegenständen genau kontrollieren, die besten Chancen, den für den Deal erwarteten Preis zu realisieren. Die genannten Erkenntnisse sind in einem Bericht - Increasing value from disposals: a case for professionalising the sell side - zusammengefasst, der heute von KPMG veröffentlicht wurde. Der Bericht enthält die Ergebnisse einer Umfrage unter 155 Unternehmensorganisationen und 50 Private Equity (PE)-Häusern in ganz Europa.
Verkäufe sind ressourcenintensiver als Übernahmen
Zu den Herausforderungen, denen sich Verkäufer bei Veräusserungen gegenübersehen, meinte Bryan DeBlanc, Partner und Leiter Transaction Services bei KPMG Schweiz: "Ein Unternehmen abzustossen ist tatsächlich komplizierter und ressourcenintensiver als eines zu erwerben. Mit jeder Verzögerung während des Verkaufsprozesses verliert das Unternehmen an Wert. Sobald der Markt von einer bevorstehenden Veräusserung erfährt, ist das Unternehmen der intern und auf dem Markt herrschenden Ungewissheit ausgesetzt. Deshalb bietet sich den Verkäufern oftmals nur eine einzige Chance, erfolgreich vorzugehen. Der Abbruch des Verkaufsprozesses stellt für einen Verkäufer nur selten eine geeignete Alternative dar. Im Gegensatz dazu sind die bietenden Parteien nicht mit solchen Herausforderungen konfrontiert."
Angesichts der Tatsache, dass Verkäufe bei den jüngsten Firmenumstrukturierungen in ganz Europa eine zentrale Rolle gespielt haben, erachten die meisten Entscheidungsträger Verkäufe als integralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Fast zwei Drittel der Unternehmensvertreter und über 80 Prozent der PE-Vertreter erklärten, dass sie Verkäufen die gleiche Bedeutung beimessen wie Übernahmen.
Das Timing wurde als einer der kritischen Faktoren für einen erfolgreichen Verkauf identifiziert. Aufgrund der Umfrage besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Wertverlust und zeitlichen Verzögerungen während des Verkaufsprozesses. Obwohl Verzögerungen von allen Teilnehmern als wichtiges Problem genannt wurden, hielten nur 39 Prozent der Unternehmensvertreter und 34 Prozent der PE-Vertreter eine zeitliche Straffung der Transaktion für extrem wichtig. Ausserdem ergab sich eine Diskrepanz in bezug auf die Performance der Unternehmen und PE-Häuser im Laufe des Verkaufsprozesses. PE-Häuser schneiden bei der Realisierung des "Upside-Potentials" besser ab als Unternehmen; 42 Prozent gaben an, einen höheren Abschlusspreis als ihre Ausgangsbewertung erzielt zu haben, während dieser Anteil bei den Unternehmen nur 19 Prozent betrug.
Werterosionen auch nach der Transaktion
Aber die Werterosion endet nicht mit dem Abschluss eines Deals. Nachträgliche Probleme treten häufig auf, und fast 60 Prozent der befragten Unternehmens- und PE-Vertreter behaupteten, dass nach Abschluss des Deals erhebliche wertrelevante Probleme auftraten. Das Management des Übergangs nach dem Verkauf, unvorhergesehene Garantie- und Schadenersatzforderungen, steuerliche Konsequenzen sowie höher als erwartete Transaktionskosten wurden von den Befragten als Hauptprobleme genannt.
Obwohl eine Mehrheit der Befragten zumindest ansatzweise einen formalen Prozess zur Unterstützung ihrer Verkaufsaktivitäten skizzierte, wurde ein solcher Prozess oftmals schlecht definiert und inkonsequent umgesetzt. Gemäss der Umfrage sind in bezug auf das Vorgehen beim Verkauf die folgenden Bereiche verbesserungsfähig:
- wertrelevante Probleme sollten vom Verkäufer unbedingt identifiziert werden, bevor potenzielle Käufer dies tun; - für den Prozess müssen geeignete Ressourcen in ausreichendem Umfang bereitgestellt werden; - es muss dafür gesorgt werden, dass der Wert des Unternehmens nicht aufgrund von Gerüchten und Ungewissheit erodiert; - Festlegung eines detaillierten und realistischen Zeitrahmens für den Verkaufsprozess.
Weiter fügte Bryan DeBlanc hinzu: "Wir haben gesehen, dass Käufer die Effizienz ihrer Übernahmeprozesse verbessern. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Verkäufer reagieren. Die Umfrage liefert eine eindeutige Grundlage für die Professionalisierung auf jeder Stufe des Verkaufsprozesses. Die Kontrolle des Prozesses ist von ausschlaggebender Bedeutung, wobei es mögliche Probleme, die zu Verzögerungen führen, zu berücksichtigen gilt. Dies erfordert eine gründliche Planung und nimmt schon im Vorfeld Zeit in Anspruch."
Die Studie kann kostenlos bestellt werden bei Frau Bettina Graf, bgraf@kpmg.com.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 100'000 Mitarbeiter in 150 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2003 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 343.8 Millionen Franken, dies entspricht einem Wachstum von 4.1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
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