Ein Drittel der Privatbanken weltweit rüstet sich für Übernahmen - Schweizer Institute gehören zu den aktivsten
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Zürich (ots)
Hinweis: Die Studie kann im pdf-Format unter www.newsaktuell.ch/d/story.htx?nr=100475517 kostenlos heruntergeladen werden.
Die Studie von KPMG zeigt unter anderem, dass noch über 80 Prozent der Transaktionen der letzten zwei Jahre innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen stattfinden, dass die Schweizer Banken neben den US-amerikanischen Instituten am meisten Akquisitionen tätigen, und dass innerhalb des ersten Jahres nach einer Übernahme oder eines Zusammenschlusses rund 10 Prozent der Kunden die Privatbank verlassen.
Gemäss einer heute in der Schweiz veröffentlichten Studie von KPMG verfolgt ein Drittel der weltweit untersuchten Privatbanken eine Strategie, die in den nächsten drei Jahren mindestens eine Übernahme vorsieht. Geographischer "hot spot" für solche Übernahmen ist heute die Region Asien/Pazifik, auf die im Jahr 2003 41 Prozent aller Übernahmen im Private-Banking-Sektor (nach Volumen) entfielen, verglichen mit 23 Prozent für 2000. Dieser Trend dürfte vorerst anhalten: Die Studie legt den Schluss nahe, dass Privatbanken auf der ganzen Welt im Raum Asien/Pazifik das grösste Wachstumspotenzial sehen.
Ausserdem bestätigt die Studie, dass in den Sektoren Private Banking und Wealth Management weiterhin inländische Übernahmen dominieren; der Anteil inländischer Übernahmen ist in den letzten Jahren von 63 Prozent aller Private-Banking-Transaktionen für das Jahr 2000 auf 85 Prozent für 2003 gestiegen.
In Bezug auf die tatsächliche Aktivität herrscht nicht überall im Markt Flaute. Bei den Banken, die am wahrscheinlichsten eine Transaktion tätigen, handelt es sich um nordamerikanische oder schweizerische Institutionen am oberen Ende des Marktes. Am geringsten ist diese Wahrscheinlichkeit für kleinere Banken, während Deutschland über den Markt mit der geringsten Aktivität verfügt.
Die Studie mit dem Titel Hungry for More? - Acquisition appetite and strategy in the global private banking and wealth management industry, die heute von KPMG in der Schweiz veröffentlicht wird, beruht auf Interviews bei 186 Privatbanken und Vermögensverwalter weltweit.
Stuart Robertson, Head of Audit Financial Services bei KPMG Schweiz, meinte dazu: "Bei der Frage nach den bedeutendsten Märkten in Bezug auf das Wachstumspotenzial weisen Privatbankiers unmissverständlich in Richtung Asien/Pazifik. Als Faktoren, die zu dieser Schwerpunktverlagerung beitragen, werden die gesetzlichen Vorschriften in Europa und Nordamerika, die Veränderung der steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa sowie der wachsende Wohlstand in der Region Asien/Pazifik genannt.
"Wenn man sich die wachsende Zahl von reichen Einzelpersonen und das Tempo der Wohlstandsmehrung im Fernen Osten genauer ansieht, überrascht es nicht, dass so viele Organisationen diesem Markt ein grosses Potenzial zusprechen. Gemäss einem vor kurzem erschienenen KPMG Studie liegen in China über eine Billion US-Dollar ungenutzt auf Bankkonten. Die chinesische Sparquote soll zwischen 2002 und 2005 von 42.1 Prozent für 2002 auf über 50 Prozent für 2005 steigen.
"Aber obwohl gegenwärtig alles nach Asien/Pazifik blickt, geht der Trend bei Mergers & Acquisitions auf dem Private-Banking-Sektor weiterhin in Richtung inländischer Deals. Man sollte nicht vergessen, dass die M&A-Aktivität in Europa und Nordamerika nach wie vor hoch ist."
"Die Branche ist stark fragmentiert, mit einigen wenigen mächtigen Global Players und einer grossen Zahl kleiner Privatbanken. Hauptsächlich aufgrund der überwiegend kleinen Akteure in diesem Sektor rechnen wir mit einer deutlich höheren Zahl an Inlandtransaktionen; von den Privatbanken in Europa und in Asien/Pazifik, die in den nächsten drei Jahren eine Übernahme planen, soll dies bei einer Mehrheit im eigenen Land geschehen."
Die Studie macht ausserdem auf den Fehler vieler Privatbanken aufmerksam, sich nicht schon zu Beginn des Übernahmeprozesses auf die kulturelle Integration zu konzentrieren. Stuart Robertson erklärte dazu: "Obwohl viele Privatbanken die kulturelle Integration als einen der wichtigsten Schritte nach der Übernahme erachten, belegt unsere Studie, dass Unternehmen aller Branchen im Allgemeinen zu spät damit beginnen. Integrationsthemen erfordern schon in der Due-Diligence-Phase mehr Zeit und Aufmerksamkeit von Seiten des Managements. Eine wirksame Integration ist nicht einfach nur "praktisch und angenehm", sondern sie kann den Erfolg einer Transaktion entscheidend beeinflussen.
"Die Studie offenbart ausserdem, dass 10 Prozent der Kunden einer übernommenen Privatbank innerhalb von 12 Monaten nach Abschluss des Deals verloren gehen. Es besteht kein nennenswerter Zusammenhang zwischen der Grösse einer Privatbank und ihrer Fähigkeit zur Kundenbindung. Über ein Fünftel der befragten Privatbanken erklärten, dass von der Kundenbasis der übernommenen Bank zwischen 20 und 30 Prozent innerhalb von einem Jahr wieder verloren gingen. Wir haben es hier mit einem Sachverhalt zu tun, der zu denken gibt."
Die vollständige Studie kann als Print-Broschüre kostenlos bestellt werden über ddenzler@kpmg.com oder als pdf-Download über www.kpmg.ch.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 100'000 Mitarbeiter in 150 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2003 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 343.8 Millionen Franken, dies entspricht einem Wachstum von 4.1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
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