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KPMG: Mängel im Bereich der Mehrwertsteuer bei neun von zehn Unternehmen

Zürich (ots)

Eine Studie von KPMG und der Universität Zürich
zeigt, dass die Mehrwertsteuer (MWST) ein beachtliches finanzielles
Risiko für die Unternehmen darstellt. Obwohl die befragten
Unternehmen die wesentlichen MWST-Risiken häufig kennen, sind die
entsprechenden Steuerungsmassnahmen nur ungenügend umgesetzt.
Die im Sommer 2004 durchgeführte Studie von KPMG und dem Institut
für Rechnungswesen und Controlling der Universität Zürich untersucht
den Stellenwert der MWST-Risiken bei den Unternehmen, deren
Handhabung und wie das MWST-Management generell ausgestaltet ist. Die
500 umsatzstärksten Unternehmen der Schweiz sowie die 20 grössten
Schweizer Banken und Versicherungen waren Gegenstand der Studie. Die
Rücklaufquote der Umfrage betrug 33 Prozent (176 Unternehmen).
Es existiert eine Vielzahl von bedeutenden MWST-Risiken. 45
Prozent der befragten Unternehmen beurteilen das formelle Risiko aus
fehlerhaften Exportnachweisen als erheblich. Zudem bezeichnen 43
Prozent MWST-konforme Vorsteuerabrechnungen als wesentliches Risiko.
Auch die Umsatzsteuerabstimmung (Abstimmung der Jahresrechnung mit
MWST-Deklaration) wird von 40 Prozent der befragten Unternehmen als
beachtliches Risiko eingestuft. Bei den materiellen Risiken wurde die
Abklärung der Steuerpflicht einzelner Transaktionen, die
Qualifizierung und Aufteilung der Umsätze sowie die Handhabung von
Reihengeschäfte und Nutzungsänderung am häufigsten genannt.
Fast jede Revision deckt Mängel auf
Die Studie belegt, dass bei 89 Prozent der durch externe Instanzen
geprüften Unternehmen Mängel aufgedeckt wurden. Eine
Falschbeurteilung der Steuerpflicht, zum Beispiel bei konzerninternen
Transaktionen, nicht MWST-konforme Vorsteuerabrechnungen sowie
fehlende Umsatzsteuerabstimmungen waren die häufigsten Mängel.
Mangelhafte Exportnachweise hatten in 64 Prozent aller Fälle
wesentliche Konsequenzen. Auch bei Nutzungsänderungen (zum Beispiel
Geschäftsaufgabe, Umnutzung von Liegenschaften) und Reihengeschäften
- wenn ein Gegenstand durch mehrere Lieferanten im
grenzüberschreitenden Verkehr geliefert wird - sind Mängel mit
bedeutenden Konsequenzen verbunden.
Wie die Beratungspraxis im Bereich Mehrwertsteuer zeigt, erhöht
das Prinzip der Selbstdeklaration die Gefahr der Nichteinhaltung und
Falschinterpretation der Gesetze und Weisungen. Dies führt zu einem
hohen Risikopotenzial der Mehrwertsteuer. So hatte eine Revision
durch die Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV) für 84 Prozent der
geprüften Unternehmen finanzielle Folgen in Form von Nachsteuern samt
Verzugszinsen. Beinahe jedes fünfte Unternehmen bezahlte über zwei
Millionen Franken. "Die finanziellen Konsequenzen der Mängel sind
nicht zu unterschätzen und die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren
nimmt zu. Normalerweise gefährden sie zwar nicht die Existenz des
Unternehmens, aber für kleinere und mittlere Unternehmen kann eine
MWST-Revision durchaus eine gravierende finanzielle Mehrbelastung
darstellen", sagt Jörg Walker, Leiter Steuerberatung und Mitglied der
Geschäftsleitung von KPMG Schweiz.
Jedes zweite Unternehmen kennt konkrete MWST-Risiken. Sie werden
allerdings meistens aus Zeitnot und nicht etwa aufgrund eines
schlechten Kosten-Nutzenverhältnisses einer Problemlösung nicht
behandelt. Das Risikomanagement im MWST-Bereich könnte oft noch
verbessert bzw. optimiert werden. Massnahmen wie Einsetzung eines
MWST-Verantwortlichen, Benutzung von Checklisten und Handbücher sowie
Beizug von externen Beratern werden als geeignet für die Senkung der
MWST-Risiken betrachtet. Bei der Umsetzung besteht jedoch noch
Handlungsbedarf. Jörg Walker meint dazu: "Um Risiken zu vermindern,
müssen Prozesse zur kontinuierlichen Verbesserung des
MWST-Managements etabliert werden. Als Ausgangspunkt dafür empfiehlt
es sich, in einer ersten Phase das Unternehmen aus
mehrwertsteuerlicher Sicht zu überprüfen. Die daraus gewonnenen
Erkenntnisse müssen sowohl in die zukünftige Handhabung der
Mehrwertsteuer wie auch in die Bereinigung der Vergangenheit
einfliessen."
Die Studie "Management der Mehrwertsteuerrisiken" kann kostenlos
bestellt werden unter  kpmgpublications@kpmg.ch oder über www.kpmg.ch
als pdf-Dokument heruntergeladen werden.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
100'000 Mitarbeiter in 150 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in
der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2003 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 343.8
Millionen Franken, dies entspricht einem Wachstum von 4.1 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Weiterführende Informationen finden Sie unter
www.kpmg.ch.

Kontakt:

KPMG
Alfred Raucheisen
Corporate Communications
Tel. +41/1/249'28'75
E-Mail: araucheisen@kpmg.com

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