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KPMG-Studie: Interne Kontrolle wird noch immer vernachlässigt

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Hinweis: Die komplette Studie steht in pdf-Format unter 
         http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100001147
         zum kostenlosten Download zu Verfügung
Nur jedes zehnte Unternehmen in der Schweiz hat ein standardisiertes
Kontrollsystem implementiert
Zürich(ots)

Wohl noch nie wurde das Thema "Interne Kontrolle" so intensiv diskutiert wie heute. Aufgrund folgenschwerer Unternehmenskrisen und Zusammenbrüche wurde deutlich, dass dringender Handlungsbedarf bei der Überwachung der Unternehmen besteht. Folge davon sind verschiedene, teilweise tiefgreifende regulatorische Eingriffe in die Überwachungs- und Kontrollaktivitäten der Unternehmen.

Vor diesem Hintergrund haben KPMG Schweiz und das Institut für
Rechnungswesen und Controlling der Universität Zürich unter der
Leitung von Prof. Dr. Conrad Meyer eine Bestandesaufnahme der
Internen Kontrolle bei den tausend umsatzstärksten Schweizer
Unternehmen vorgenommen. Die weltweite Entwicklung der Internen
Kontrolle von Unternehmen wird zur Zeit sehr stark vom amerikanischen
Sarbanes-Oxley Act beeinflusst. Dies führt auch in Europa und in der
Schweiz zu Anpassungen und Auswirkungen auf regulatorischer Seite.
Das international allgemein anerkannte Rahmenwerk zur Gestaltung
der Internen Kontrolle ist das COSO-Framework1. Gemäss COSO besteht
die Interne Kontrolle aus folgenden fünf in Wechselbeziehung
stehenden Komponenten: Kontrollumfeld, Risikobeurteilung,
Kontrollaktivitäten, Information und Kommunikation sowie Überwachung.
Von den insgesamt 292 Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen
haben, wenden lediglich 29 ein standardisiertes Kontrollmodell wie
das COSO-Framework an.
Nur ein Drittel der kotierten Unternehmen verfügt über eine
Interne Revision
In der Umfrage wird die tragende Rolle der Internen Revision bei
der Organisation, Durchführung und Überwachung der Internen Kontrolle
deutlich. Bei den untersuchten Unternehmen verfügt jedoch nur jedes
dritte Unternehmen über eine Interne Revision. Bei den "Top
500"-Unternehmen sind es immerhin nahezu die Hälfte der befragten
Gesellschaften, während nur gut jede vierte KMU eine Interne Revision
kennt. In den Unternehmen ohne Interne Revision werden bei der
Organisation und Überwachung der Internen Kontrolle der
Geschäftsleitung bzw. bei der Durchführung der Kontrollaktivitäten
dem Controlling eine entsprechend höhere Bedeutung beigemessen.
Ebenfalls eine hohe Bedeutung in allen Phasen der Internen
Kontrolle hat ein eigenständiges Risk Management. Doch auch hier ist
zu vermerken, dass nur rund 20 Prozent der Unternehmen über eine
derartige Instanz verfügt. Das Fehlen eines institutionalisierten
Risk Managements ist erwartungsgemäss bei KMU deutlich öfter der Fall
als bei "Top 500"-Unternehmen.
Ethik und Integrität
Nur wenige Unternehmen verzichten auf konkrete Massnahmen zur
Förderung der Integrität und des ethischen Verhaltens. 62 Prozent der
Unternehmen geben an, dass die Mitarbeitenden durch bewusstes
Vorleben und mündliche Kommunikation durch den Verwaltungsrat und die
Geschäftsleitung zu integrem und ethischem Verhalten veranlasst
werden. Die Definition der ethischen Grundwerte im Leitbild erfolgt
bei 45 Prozent der Unternehmen. Schliesslich verfügt gut ein Drittel
der Unternehmen über verschiedene Verhaltensrichtlinien zur Förderung
von Integrität und ethischem Verhalten (z. B. "Code of Ethics").
Die Möglichkeit, Probleme anonym an eine definierte, unabhängige
Instanz zu melden ("Whistleblowing"), ist bei 42 Prozent der
befragten Unternehmen etabliert. Auffallend ist, dass auch bei
grossen Unternehmen nicht einmal die Hälfte über einen solchen
Kommunikationskanal verfügt. "Die Gestaltung eines soliden
Kontrollumfelds gehört ebenso dazu wie Aspekte des Risikomanagements,
der Information und Kommunikation sowie der Überwachung", sagt Prof.
Dr. Conrad Meyer.
Die Kosten für die Interne und Externe Revision werden steigen
Die Änderung des Obligationenrechts (E-OR) und das neue
Bundesgesetz über die Zulassung und Beaufsichtigung der
Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer
(Revisionsaufsichtsgesetz "RAG") bezwecken eine Verbesserung der
geltenden Vorschriften zur Revision. Die Unabhängigkeit der
Revisionsstelle wird eingehend geregelt und verschärft, um
Interessenkonflikte zu verhindern. Der aktuelle Gesetzesentwurf sieht
auch vor, dass sich die Externe Revision zukünftig zur Internen
Kontrolle äussern muss. Grundsätzlich erwarten die Unternehmen
aufgrund dieser Entwicklungen vor allem bei der Wirtschaftsprüfung
und der Implementierung der Internen Kontrolle wesentliche
Kostenveränderungen. Zumindest wird auch eine Veränderung der
Qualität der Internen Kontrolle vermutet, wenn auch weniger deutlich.
"Dies bedingt, dass die Anpassung der Internen Kontrolle nicht als
regulatorisches Übel betrachtet wird, sondern als Chance zum Aufbau
eines wirkungsvollen Führungs- und Kontrollinstruments", sagt Dieter
Widmer, Mitglied der Geschäftsleitung von KPMG Schweiz und Leiter
Risk Advisory Services.
Die Studie "Interne Kontrolle in der Schweizer Praxis" kann
kostenlos über  kpmgpublications@kpmg.ch bestellt oder als Download
auf www.kpmg.ch bezogen werden.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
94'000 Mitarbeiter in 148 Ländern. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in
der Schweiz rund 1'350 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2004 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 342.1
Millionen Franken.

Kontakt:

KPMG
Stefan Mathys
Corporate Communications
Telefon: +41/1/249'27'74
Mobile: +41/79/227'98'31
E-mail: kpmgmedia@kpmg.ch
Internet: www.kpmg.ch

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