KPMG-Studie: Das Risiko steigender Energie- und Rohstoffpreise wird unterschätzt
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Zürich (ots)
- Hinweis: Die Studie kann kostenlos im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100001147 heruntergeladen werden -
Erheblicher Handlungsbedarf beim Risikomanagement
Der starke Anstieg und die hohe Volatilität der Energie- und Rohstoffpreise belasten das Unternehmensergebnis zahlreicher Unternehmen. Trotzdem verzichten viele darauf, den Rohstoffrisiken mit geeigneten Instrumenten abzusichern. Die meisten Firmen begnügen sich damit, Mehrkosten auf die Konsumenten zu überwälzen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine breit angelegte Studie von KPMG.
Die steigenden, stark volatilen Preise für Energie und Rohstoffe sorgen für Unsicherheit. Ertragsprobleme werden wahrscheinlicher; betroffen sind vor allem Unternehmen, bei welchen Energie und Rohstoffe einen grossen Anteil der Gesamtkosten ausmachen. Den Firmen fällt es zunehmend schwer, verlässliche Ertragsprognosen zu erstellen, was wiederum Investoren verunsichert. Angesichts dieser Veränderungen hat sich KPMG zu einerbranchenübergreifenden Studie über den Umgang mit Energie- und Rohstoffpreisrisiken entschlossen. 96 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich an der Umfrage beteiligt, die in der zweiten Jahreshälfte 2006 durchgeführt wurde.
Unzureichendes Risikomanagement
"Im Bereich Energie und Rohstoffe gehen viele Unternehmen ein grosses Risiko ein", fasst Thomas Küng, Leiter Finance and Treasury Management KPMG Schweiz, die Untersuchung zusammen. "Zwar stufen 93 Prozent der befragten Unternehmen Risikomanagement als wichtig ein", sagt Thomas Küng. "Der konkreten Absicherung von Rohstoffrisiken wird trotzdem zu wenig Beachtung geschenkt. Nur 62 Prozent sichern einen Teil der benötigten Rohstoffe ab. Hier sind die verantwortlichen Organe zum Handeln aufgefordert."
Finanzrisiken, das zeigt die Studie weiter, werden im Gegensatz dazu weitaus häufiger abgesichert. 78 Prozent der Befragten geben an, Zins- und Fremdwährungsrisiken unternehmensweit abzustimmen. Dies ist bemerkenswert im Hinblick auf die Volatilität und damit auf das Risiko: Obwohl Rohstoffpreise erheblich volatiler sind als Zinsen und Devisen, sichern sich die Unternehmen seltener gegen die daraus resultierenden Risiken ab.
Druck auf Umsatz und Kosten
Dass Rohstoffrisiken nicht konsequent abgesichert werden, ist aus einem weiteren Grund bemerkenswert. Die Befragung zeigt, dass sich Rohstoffpreise direkt auf das Unternehmensergebnis auswirken. Bei 89 Prozent der Firmen üben die Rohstoffpreise einen mittleren bis hohen Einfluss auf die Kosten aus; beim Umsatz schätzen 76 Prozent der Befragten die Auswirkungen als erheblich ein.
Die meisten Unternehmen behelfen sich mit einer anderen und, zumindest auf den ersten Blick, einfachen Strategie: Sie überwälzen die Preissteigerungen auf Dritte. 66 Prozent der Unternehmen geben ihr Rohstoffrisiko ganz oder teilweise weiter, vorwiegend an die Kunden. "Das Problem, dass steigende Rohstoffpreise das Unternehmensergebnis belasten, ist damit aber nicht gelöst", sagt Thomas Küng. "Langfristig haben diese Firmen einen Wettbewerbsnachteil. Sie sind nicht darauf vorbereitet, wenn die Transparenz im Markt steigt und Kunden die Überwälzung nicht mehr akzeptieren."
Wachsender Handlungsbedarf
Was die Zukunft betrifft, so erwarten die meisten Unternehmen eine weitere Zunahme der Rohstoffknappheit. Über 60 Prozent rechnen mit steigenden oder sogar stark steigenden Rohstoffpreisen; bei Gas gehen 82 Prozent von einem Anstieg aus, bei Strom 73 Prozent. Dies unter anderem wegen der grossen Nachfrage der Schwellenländer und des sich abzeichnenden Versiegens vieler Rohstoffquellen. Die Absicherung von Rohstoffrisiken gewinnt deshalb an Bedeutung.
Ein Teil der Firmen hat den Handlungsbedarf erkannt. 57 Prozent der Befragten geben an, in nächster Zeit Projekte zur Rohstoffpreisabsicherung zu prüfen. Demgegenüber haben die restlichen 43 Prozent, bei welchen keine solchen Projekte anstehen, das latente Risiko, dass sie ihre Absicherungsstrategie mit den eingesetzten Instrumenten nicht oder nur unvollständig umsetzen können. "Unternehmen kommen nicht umhin, sich mit der Absicherung von Rohstoffrisiken auseinanderzusetzen", sagt Thomas Küng. "Nur wer auch diese Risiken adäquat absichert, verfügt über ein strategisches Risikomanagement, das diesen Namen verdient."
Die Studie zur Untersuchung "Energie und Rohstoffpreise - Risiken und deren Absicherung" ist unter www.kpmg.ch abrufbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 113'000 Mitarbeiter in 148 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding AG (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG AG in der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 401.4 Millionen Franken, was einem Wachstum von 9.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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