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KPMG-Studie: Banken bekämpfen Geldwäscherei trotz stetem komplexeren Markt - Kosten um fast 60 Prozent gestiegen in den letzten drei Jahren

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Zürich (ots)

- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
     unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100001147/ 
     heruntergeladen werden -
Die Kosten bei der Bekämpfung der Geldwäscherei
sind für die Banken weltweit drastisch gestiegen, seit sie sich immer
mehr im Kampf gegen die Kriminalität engagiert haben. Die Aufgabe
wird jedoch ständig erschwert, weil die Finanzmärkte, auf denen sie
tätig sind, immer komplexer werden. Manchmal besteht ein grösserer
Handlungsbedarf auf ihnen unbekannten aufstrebenden Märkten und in
anderen Fällen sehen sie sich dem dramatischen Wachstum alternativer
Wertpapiere gegenüber, wie eine globale Studie von KPMG
herausgefunden hat.
Die Umfrage von KPMG bei 224 Banken in 55 Ländern hat ergeben,
dass die Kosten der Banken für ihre Anti-Geldwäschersysteme und
-prozesse in den letzten drei Jahren im Durchschnitt um 58 Prozent
gestiegen sind. In Nordamerika und im Nahen Osten sowie Afrika liegen
die Steigerungen sogar bei 70 Prozent oder darüber. Dieser
Kostenanstieg liegt weit über den eigenen Prognosen der Banken, die
im Rahmen der letzten Studie von KPMG im Jahr 2004 vorgelegt wurden,
als die Befragten im Durchschnitt eine Steigerung von 43 Prozent
vorhersagten. Die grössten Ausgaben liegen weiterhin bei der
Transaktionsüberwachung und den Schulungskosten für das Personal.
Genau wie vor drei Jahren unterschätzen die Banken jedoch den
wahrscheinlichen zukünftigen Bedarf, so dass erneut die Gefahr einer
zu optimistischen Einschätzung besteht: Im Durchschnitt sagen sie
eine Steigerung von nur 34 Prozent bei ihren Ausgaben in den nächsten
drei Jahren bis 2010 vorher.
Entscheidungsträger werden mehr in die Bekämpfung der
Geldwäscherei einbezogen, wobei 71 Prozent der Banken aussagen, dass
Leiter auf höchster Ebene aktiv damit befasst sind, was einer
Steigerung im Vergleich zum Jahr 2004 entspricht, als es 61 Prozent
waren. Die meisten befragten Banken (85 Prozent) haben eine globale
Politik in Bezug auf die Bekämpfung der Geldwäscherei, wobei das
Spektrum sich von 100 Prozent in Nordamerika bis auf lediglich 58
Prozent im Nahen Osten und Afrika erstreckt.
Regulierungen müssen effektiver ausgerichtet werden
Es besteht jedoch eine spürbare Erwartungshaltung bei den Banken,
dass die Regulierung durch Regierungen und internationalen
Institutionen effektiver ausgerichtet werden muss. Die Hälfte der
Befragten gab an, dass ihrer Meinung nach trotz der insgesamt
akzeptablen Regellast die Anforderungen weiter verschärft werden
müssten. Nahezu einer von zehn antwortete, dass die Regulierungen
weiter intensiviert werden sollten, damit Geldwäscher effektiver
bekämpft werden können.
Ausserdem lässt sich belegen, dass die
Transaktionsüberwachungssysteme verbessert werden müssen. Trotz
hochmoderner Überwachungstechnologie sagen 97 Prozent der Banken,
dass sie von der Aufmerksamkeit der Mitarbeiter bei der Überwachung
und Erkennung verdächtiger Aktivitäten abhängig sind. Ein Drittel der
Banken gibt an, dass man mit der Effektivität der eigenen
Transaktionsüberwachungssysteme nicht zufrieden ist. Weniger als
einer von fünf bezeichnet sich selbst als "sehr zufrieden".
Anne Van Heerden, Partner, Head Forensic, KPMG Schweiz, dazu: "Die
Banken unternehmen eindeutig zusätzliche Anstrengungen bei der
effektiven Bekämpfung der Bedrohung durch die Geldwäscherei. Diese
Bemühungen sind umfangreich, wobei die Banken aber dennoch damit zu
kämpfen haben, eine effektive Anti-Geldwäscher-Strategie zu entwerfen
und umzusetzen. Eine Vielzahl von Aussagen läuft darauf hinaus, dass
im regulativen Umfeld die notwendige Unterstützung fehlt - eindeutig
eine Frage des Engagements, da die effektive Koordination zwischen
den einzelnen Beteiligten einer der Schlüssel im Kampf gegen die
Geldwäscherei ist."
"Während die internationalen Banken ihre Präsenz in den
Wirtschaften der aufstrebenden Märkte verstärken und das niedrige
Zinsgefüge das Wachstum bei den alternativen Wertpapieren wie den
Hedgefonds, Private Equity und Commodity Investmentfonds vorantreibt,
ist der Bedarf an strengeren Anti-Geldwäscher-Prozessen ständig
weiter gewachsen. Die Banken werden extrem hart arbeiten müssen, wenn
sie im Krieg gegen die Geldwäscher und die Terroristenfinanzierung
einen Erfolg erringen wollen."
Berichte, Identifizierung
Vor dem Hintergrund von mehr Ausgaben und Schulung ist auch die
Zahl der Berichte über verdächtige Aktivitäten (SAR) bei mehr als 70
Prozent der Banken angestiegen. 42 Prozent der Banken geben an, dass
die Zahl dieser Berichte sich "wesentlich" erhöht hat.
Die Banken sind auch immer mehr um die Erkennung politisch
exponierter Personen (PEP) bemüht, die zu Kanälen für gewaschenes
Geld werden könnten. Mehr als sieben von zehn Banken geben an, dass
sie bei diesen Personen ihre Sorgfaltspflicht verstärkt haben.
Hier liegen allerdings erhebliche Schwankungen vor, weil nur 42
Prozent der Banken im Raum Asien-Pazifik und nur 65 Prozent der
Banken in Europa diese PEP's überwachen. Innerhalb von Europa sind
die Schwankungen sehr ausgeprägt, von 86 Prozent in Grossbritannien
bis herab auf lediglich 29 Prozent in Spanien und 13 Prozent in
Italien. Die Aufgabe der Banken in diesem Bereich wird durch das
Fehlen einer gemeinsamen Definition dieser Personen und den Umstand
erschwert, dass Geschäfte und Politik auf einigen Märkten sehr eng
miteinander verwickelt sind.
Eine grenzüberschreitende Herausforderung
Trotz aller Bemühungen steht fest, dass erhebliche
Herausforderungen weiterhin bestehen bleiben. Weniger als ein Viertel
der befragten Banken mit internationaler Präsenz ist in der Lage, die
Transaktionen und Konten eines einzelnen Kunden über mehrere
Ländergrenzen hinweg zu überwachen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass
Grossbanken in dieser Beziehung besser sind als kleine Banken, und
das kann als Hinweis darauf verstanden werden, dass Bankgeheimnis und
Datenschutz in einigen Ländern die Übermittlung von Informationen
innerhalb einer Bankengruppe verhindern.
Banken in Nordamerika liegen in dieser Beziehung vor ihren
Branchenkollegen, wobei jedoch lediglich 42 Prozent der Banken in der
Lage sind, Überwachungen über Grenzen hinweg durchzuführen. Weltweit
gaben 41 Prozent der Banken an, dass sie keine Überwachung über
Grenzen hinweg vornehmen können, und 26 Prozent waren dazu nur
teilweise in der Lage.
EU-Erweiterung
In diesem Bericht betont KPMG auch die zusätzlichen Gefahren im
Kampf gegen die Geldwäscherei, die durch die Erweiterung der EU
entstehen. Viele der zehn Länder, die erst kürzlich in die EU
eingetreten sind, verfügen geschichtlich betrachtet über keine
strengen Massnahmen gegen Geldwäscher, und wahrscheinlich wird in
diesen zehn Ländern einiges an Zeit vergehen, bis die entsprechenden
Prozesse den Standards entsprechen, die laut der Dritten
Geldwäscherichtlinie der EU benötigt werden. Einige Banken sind
diesen Gefahren gegenüber besonders anfällig, wenn ihre internen
Verfahren auf der Annahme beruhen, dass alle EU-Banken ein geringes
Risiko darstellen, und bei diesen Beziehungen mit weniger Sorgfalt
arbeiten.
Philippe Fleury, Senior Manager, Head Forensic Suisse Romandie,
KPMG Schweiz, fasst zusammen: "Es gibt keinen Zweifel, dass weltweit
einheitlichere Regulationen den Banken dabei helfen würden, ihre
Anti-Geldwäscher-Prozesse effektiver zu koordinieren. Der Wunsch und
das Engagement sind vorhanden, weil die Banken erkannt haben, dass
die Geldwäscherei ein Problem mit erheblich rufschädigendem Potenzial
für sie darstellt, wenn etwas schief gehen sollte. Die gemischte
Regellandschaft und die hauseigenen Probleme der Banken im Bereich
der Kundenerkennung sowie der IT-Systeme und Kulturen machen diese
Aufgabe jedoch für viele sehr schwierig. Da die Ausweitung auf die
aufstrebenden und alternativen Märkte weiter voranschreitet, werden
auch diese Herausforderungen wahrscheinlich ständig weiter wachsen."
Ausführlichere Ergebnisse zur Umfrage "Global Anti-Money
Laundering Survey 2007: how banks are facing up to the challenge" (in
Englisch) sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund
113'000 Mitarbeiter in 148 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz
sind in der KPMG Holding AG (dem Schweizer Mitglied von KPMG
International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG AG
in der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im
Geschäftsjahr 2006 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 401.4
Millionen Franken, was einem Wachstum von 9.3 Prozent gegenüber dem
Vorjahr entspricht.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.

Kontakt:

KPMG AG
Stefan Mathys
Corporate Communications
Telefon: +41/44/249'27'74
Mobil: +41/79/227'98'31
E-Mail: kpmgmedia@kpmg.ch

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