KPMG Studie: Kursverluste durch unzuverlässige Unternehmensprognosen - 80 Prozent der kotierten Unternehmen irren sich in ihren Voraussagen
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Zürich (ots)
- Hinweis: Die Studie kann kostenlos im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100001147 heruntergeladen werden -
Nur ein Prozent der Unternehmen liefert präzise Prognosen über das Umsatz- und Ergebniswachstum. Unzuverlässige Prognosen kosten den Unternehmen im Durchschnitt sechs Prozent ihres Aktienkurses. Unternehmen halten Prognosen immer noch "eher für eine Kunst als für eine Wissenschaft". So eine aktuelle Studie von KPMG International. Die Studie zeigt, dass die durchschnittliche Diskrepanz bei Prognosen bei 13 Prozent liegt.
80 Prozent der befragten Unternehmen räumen Prognosefehler von über fünf Prozent (sowohl nach unten als auch nach oben) ein. Die Auswirkungen solcher ungenauer Prognosen dürfen nicht unterschätzt werden: finanzielle Verluste, Vertrauensverlust bei Aktionären sowie eine eingeschränkte Unternehmensperformance.
Die Studie von KPMG, die in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit (EIU) erstellt wurde, macht deutlich, dass nur ein Prozent der 539 befragten Unternehmen präzise Prognosen abgegeben hat. Bei weiteren 22 Prozent liessen sich die Ungenauigkeiten auf einen Bereich zwischen ein und fünf Prozent eingrenzen.
"Viele Unternehmen nehmen die Sache nicht ernst genug und liefern nicht ausreichend genaue Prognosen. In der Erstellung von solchen wird oft eher eine Kunst als eine Wissenschaft gesehen. Natürlich gibt es auch Unternehmen, die den Prozess der Prognoseerstellung als Management-Tool mit angemessener Ernsthaftigkeit betreiben", kommentierte Giulio De Lucia, Partner und Leiter Restructuring und Performance Services bei KPMG Schweiz, das Ergebnis der Studie. "Falsche Prognosen können schwerwiegende Folgen für die Unternehmen haben. Laut unseren Untersuchungen wirken sich schlechte Prognosen negativ auf die Aktienkurse aus. Doch die eigentlichen Folgen reichen noch tiefer. Akkurate Prognosen bilden den Kern eines jeden Performance-Management-Prozesses, da hier verlässliche Grundlagen geschaffen werden, anhand derer weitreichende strategische Entscheidungen getroffen werden. Aus diesem Grund lässt sich eine enge Beziehung zwischen schlechten Prognosen und schwächerer Performance nicht verleugnen."
Unternehmen verlieren im Durchschnitt etwa sechs Prozent des Aktienkurses
Auf die Frage, in welchem Umfang ungenaue Prognosen dem Aktienpreis der Unternehmen in den letzten drei Jahren geschadet haben, gaben die Befragten einen durchschnittlichen Verlust beim Aktienkurs von sechs Prozent an. Im selben Zeitraum konnten Unternehmen mit "guten" Prognosen (d. h. mit Ungenauigkeiten unter der Fünf-Prozent-Grenze) eine Steigerung der Aktienkurse um 46 Prozent verbuchen. Die Unternehmen mit einer ungenaueren Prognose konnten den Börsenwert im Durchschnitt lediglich um rund 34 Prozent steigern. Dabei sind natürlich noch andere Faktoren im Spiel als die Genauigkeit der Prognose.
"Unternehmen hatten schon immer die Tendenz, eher Prognosen zu liefern, die sie aller Voraussicht nach übertreffen würden. In gewissem Masse entspricht dies der menschlichen Natur und ist nur schwer zu ändern. Doch Unternehmen müssen sich dem Problem stellen, da sie sonst über ihre eigene Performance im Ungewissen bleiben. Noch schädlicher sind jedoch möglicherweise jene Prognosen, die zu hohe Versprechungen machen, die dann nicht eingehalten werden können. Solche Ungenauigkeiten können das Vertrauen von Institutionen, Anlegern und Analysten in ein Unternehmen schwerwiegend beeinträchtigen", erklärte De Lucia abschliessend.
Ausführlichere Ergebnisse zur Umfrage "Forecasting with confidence"(nur auf Englisch) sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 113'000 Mitarbeiter in 148 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding AG (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG AG in der Schweiz rund 1'500 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 401.4 Millionen Franken, was einem Wachstum von 9.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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