KPMG: Das Schweizer Unternehmenssteuersystem zählt zu den attraktivsten Europas
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Zürich (ots)
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Zypern, Irland und die Schweiz führen die Rangliste der steuerlich attraktivsten Länder Europas an. Die Liste wurde von KPMG International erstellt und basiert auf den Daten einer Befragung grosser Unternehmen in ganz Europa, welche die Attraktivität des Steuersystems ihres Sitzlandes beurteilten. Die drei Länder erhielten hohe Bewertungen für die Konsistenz in der Auslegung ihrer Steuergesetzgebung, die Stabilität hinsichtlich ihrer Zurückhaltung gegenüber Gesetzesänderungen sowie für ihren vergleichsweise tiefen Steuersatz.
Die drei am wenigsten attraktiven Länder waren Tschechien, Rumänien und Griechenland. Die Gründe für die geringe Attraktivität waren die sehr komplexe Gesetzgebung und häufige Gesetzesänderungen.
Die Erkenntnisse wurden aus mehr als 400 Interviews mit Steuerexperten in multinationalen Unternehmen in ganz Europa gewonnen. Die Umfrageteilnehmer wurden gefragt, für wie attraktiv sie das Steuerregime ihres Landes im Vergleich zu dem anderer europäischer Länder halten. Die Attraktivität jedes Landes wurde ermittelt, indem man den Prozentsatz der Befragten, die ihr Land für unattraktiv hielten, von jenem Prozentsatz Befragter in Abzug brachte, die ihr Land für attraktiv hielten. Der errechnete Wert ergab die "Netto-Attraktivität" eines Landes.
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine nach der Höhe der Nettoattraktivtät geordnete Rangliste.
Rang Land Netto-Attraktivität
1 Zypern 90%
2 Irland 89%
3 Schweiz 83%
4 Malta 81%
5 Estland 71%
6 Finnland 66%
7 Österreich 63%
8 Slowakei 61%
8 Luxemburg 61%
9 Niederlande 59%
9 Schweden 59%
10 Bulgarien 51%
11 Ungarn 47%
11 Spanien 47%
12 Belgien 46%
12 GB 46%
13 Dänemark 44%
14 Frankreich 41%
15 Slowenien 39%
16 Lettland 37%
16 Portugal 37%
17 Deutschland 30%
17 Litauen 30%
18 Polen 29%
19 Italien 28%
20 Tschechien 26%
21 Rumänien 21%
22 Griechenland 14%
Die Umfrage zeigte auch, dass ein unattraktives Steuersystem nicht einfach eine Unannehmlichkeit für die Unternehmen ist. Fast 70 Prozent der Befragten, die das Steuersystem ihres Landes für unattraktiv hielten, waren zudem der Ansicht, dass ihr Unternehmen durch das Steuersystem auch wirtschaftliche Nachteile im Wettbewerb mit Unternehmen in anderen Ländern erleide. Allerdings waren in Ländern, deren Steuerregime als attraktiv bewertet wurde, nur 43 Prozent der Befragten der Ansicht, dass sie einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ausländischen Unternehmen hätten.
Jörg Walker, Head of Tax bei KPMG Schweiz, meint dazu: "Es war interessant zu sehen, dass ein komplexes Steuersystem einerseits als Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit wahrgenommen wird, andererseits jedoch relativ wenige Personen das Gefühl hatten, dass ein einfacheres System mit einem tiefen Steuersatz dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu erhöhen. Regierungen auf der ganzen Welt nutzen seit vielen Jahren die Steuern, um die inländischen Investitionen anzukurbeln. Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings, dass ein günstiges Steuersystem nur ein Aspekt von vielen ist, die ein Unternehmen wettbewerbsfähig machen. Eine gute Infrastruktur, gut ausgebildete Fachkräfte und Zugang zu Rohstoffen und Märkten sind ebenfalls wichtig."
In der Umfrage wurde auch die Einstellung der Befragten in Bezug auf bestimmte Aspekte des Steuersystems ihres Landes erhoben, wie die Konsistenz, die zeitliche Stabilität und den Umfang der Steuergesetzgebung sowie den Steuersatz und die Beziehung zu den Steuerbehörden.
Der unattraktivste Aspekt war auf europäischer Ebene der Umfang der Steuergesetzgebung, mit einer durchschnittlichen Netto-Attraktivität von nur 28 Prozent. Die Werte auf Länderebene wichen allerdings stark von diesem Durchschnittswert ab: So sagten 100 Prozent der Befragten in Zypern, dass der geringe Umfang ihrer Steuergesetzgebung ihr Land attraktiv mache, während alle Teilnehmer in Rumänien den Umfang ihrer Gesetzgebung für zu hoch befanden. Die Beziehungen zu den Steuerbehörden wurden allgemein als positiv empfunden: 60 Prozent der Befragten in ganz Europa erklärten, dass dieser Aspekt zur Attraktivität ihres Steuerregimes beitrage. Die Länder mit den höchsten Werten in diesem Bereich waren Irland, die Schweiz, Estland, Finnland, Dänemark, Slowenien und Litauen. Am schlechtesten schnitten Deutschland, Spanien, Italien, Tschechien und Griechenland ab.
Jörg Walker meint: "Diese Ergebnisse zeigen, wie sehr Unternehmen in Europa Unsicherheit und Komplexität ablehnen. Der Umfang der Steuergesetzgebung ist enorm und ihre Auslegung oft undurchsichtig. Die Vereinfachung ihrer Steuersysteme ist für die Steuerbehörden in Europa eine echte Herausforderung. Positiv ist allerdings, dass die Beziehungen zwischen den Steuerbehören und den Steuerzahlern im Allgemeinen als gut befunden wurde. Unsere Mitgliedsunternehmen sind der Ansicht, dass viele der Probleme mit den komplexen Steuersystemen nur gelöst werden können, wenn zwischen den Behörden, den Steuerzahlern und den Steuerberatern eine gute Zusammenarbeit und gegenseitiges Vertrauen besteht.
Die Ergebnisse bestätigen auch die Erkenntnisse der von KPMG Schweiz durchgeführten Umfrage vom November 2006, bei der 80 Prozent der Befragten die Konsistenz und Stabilität der Steuergesetzgebung eines Landes als das wichtigste Kriterium für die Wahl des steuerlichen Sitzes erachteten (Quelle: KPMG Schweiz: Switzerland, a tax paradise - How attractive is Switzerland as a Tax Location?).
Detaillierte Informationen zu dieser Umfrage können Sie von unserer Website www.kpmg.ch herunterladen: "Attractiveness of European Tax regimes" (nur in Englisch verfügbar).
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 123'000 Mitarbeiter in 145 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz 1'628 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 422 Millionen Franken, was einem Wachstum von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
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