Branchen durch Risiken des Klimawandels gefährdet - Auswirkungen des Klimawandels werden unterschätzt
Un document
Zürich (ots)
- Hinweis: Hintergrundinformationen in englischer Sprache können kostenlos im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/pm/100001147 heruntergeladen werden -
Sechs bedeutende Industriebranchen sind aufgrund des Klimawandels besonders hohen Risiken ausgesetzt. Laut einer Studie von KPMG über den Klimawandel sind die Branchen Luftfahrt, Gesundheitswesen, Tourismus, Transport, Erdöl und Gas sowie der Finanzdienstleistungssektor "besonders gefährdet". Hingegen sind sie kaum darauf vorbereitet, auf diese Risiken adäquat zu reagieren.
Die Studie von KPMG zeigt überdies auf, dass jene 18 Branchen, die in der vorliegenden Studie untersucht wurden - einschliesslich der als "besonders sicher" eingestuften Sektoren - nicht in der Lage sein werden, auf die Risiken eines Klimawandels angemessen zu reagieren. Vor allem physische und regulatorische Risiken sowie das Reputationsrisiko - aber auch das mögliche Risiko gerichtlicher Klagen - sollten von den Unternehmen stärker berücksichtigt werden. Die Tragweite und die möglichen Auswirkungen dieser Risiken werden von den Unternehmen, in welcher Branche sie auch tätig sind, weitgehend unterschätzt.
Emad Bibawi, Head Internal Audit Services und Corporate Sustainability Services von KPMG Schweiz fasst die Ergebnisse zusammen: "Wir haben die Wirtschaftsbranchen weltweit untersucht und festgestellt, dass es zwischen den Branchen sehr grosse Unterschiede gibt, was die Risikogefährdung im Hinblick auf den Klimawandel und das Vorbereitetsein auf derartige Krisen betrifft. Einige Sektoren weisen eine geringe Gefährdung auf, andere wiederum ein sehr hohes Risiko, oder aber sie befin¬den sich im mittleren Risikobereich. Unabhängig vom Gefährdungspotenzial werden die Risiken tendenziell unterschätzt."
Im Bericht werden die Branchen - abhängig vom vorhandenen Risiko und deren Fähigkeit, darauf zu reagieren - in drei (Gefährdungs)Bereiche aufgeteilt (siehe Abbildung auf Seite 2). Durch die Art und Weise, wie die Zahlen zusammengestellt wurden, spiegelt diese Zuordnung die tatsächliche Meinung der Finanzinstitutionen und Unternehmen hinsichtlich des Klimawandels wider.
Obwohl die Erdöl- und Energiebranche eindeutig besser auf Klimaveränderungen vorbereitet sind als andere Branchen im "gefährdeten Bereich", so sind sie - von den 18 untersuchten Sektoren - dennoch den grössten Risiken ausgesetzt. Betrachtet man hingegen die Transportbranche, so ist diese weitaus weniger gefährdet. Allerdings ist sie von allen 18 untersuchten Wirtschaftszweigen auch am wenigsten auf die klimabedingten Veränderungen vorbereitet.
Branchenüberblick: wahrgenommene Risiken und die Fähigkeit, darauf zu reagieren (Climate Changes Your Business, KPMG 2008)
Eine genauere Betrachtung der Studienergebnisse lässt aber auch darauf schliessen, dass sich sogar jene Unternehmen, die im "sicheren Hafen" angesiedelt sind, dennoch nicht zu sehr in Sicherheit wiegen sollten. Emad Bibawi erklärt dazu: "Nehmen wir als Beispiel die Lebensmittel- und Getränkebranche. Sie gehört eigentlich zu den Sektoren, die eine geringe Gefährdung aufwei¬sen. Aber die Ereignisse in der letzten Zeit haben gezeigt, dass diese Branche für die Risiken einer Klimaveränderung - wie zum Beispiel erhöhte Preise für landwirtschaftliche Produktionsmittel - höchst anfällig ist. Davon auszugehen, dass dieser Sektor kaum von den Folgen einer Klima-erwärmung betroffen ist, hiesse das Risiko enorm zu unterschätzen. Auffälligerweise scheinen viele Unternehmen bestimmte Risiken der Klimaveränderung in ihren Berichten irreführend zu deuten; selbst dann, wenn sie im Hinblick auf andere Risikoarten bereits über ein etabliertes Managementsystem verfügen."
Einige Risiken gehören bald zur Realität und sie werden eine eigene Dynamik entwickeln, unabhängig davon wie schnell der Klimawandel tatsächlich voranschreitet. Daher sollten die Unter¬nehmen eine gewisse Sensibilität entwickeln, um die Auswirkungen solcher Risiken auf ihre Geschäftstätigkeit besser einschätzen und deren Auswirkungen abfedern zu können. Sich entsprechend vorzubereiten, wird sich auszahlen. Jene Unternehmen, die sich über ihre Risiken im Hinblick auf den Klimawandel bewusst sind, können dementsprechend mit ihnen umgehen. Überdies verschafft ihnen ein frühes und umfassendes Bewusstsein der Problematik einen entscheiden¬den Wettbewerbsvorteil.
Die Studie "Climate Changes Your Business" gilt als eine der umfassendsten Analysen, die bis dato zu diesem Thema durchgeführt wurden. Die Studienergebnisse basieren auf der Durchsicht von 50 massgeblichen, bereits veröffentlichten Studien, die sich mit den Geschäftsrisiken und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawechsels auf Branchenniveau auseinandergesetzt haben. Diese bereits veröffentlichten Berichte wurden umfassend analysiert und jede Branche wurde mit einer bestimmten Risikobewertung versehen. Gleichzeitig wurden dieselben Wirtschafts¬branchen aufgrund ihrer Fähigkeit, auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagie¬ren, eingestuft. Das Mass an Risikovorbereitung wurde anhand der im Rahmen des zuletzt abgeschlossenen Carbon Disclosure Project ermittelten Daten gemessen.
Detaillierte Informationen zur Umfrage "Climate Changes Your Business" können Sie von unserer Website www.kpmg.ch herunterladen (nur in Englisch verfügbar).
KPMG International ist ein weltweit führendes Netzwerk von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 123'000 Mitarbeiter in 145 Ländern. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz 1'628 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 422 Millionen Franken, was einem Wachstum von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
Kontakt:
KPMG AG
Stefan Mathys
Brand & Communications
Tel.: +41/44/249'27'74
Mobile: +41/79/227'98'31
E-Mail: kpmgmedia@kpmg.ch