Gesundheitsförderung Schweiz / Promotion Santé Suisse
Gesundheitsförderung betrifft alle Bereiche der Politik
Bern (ots)
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11. Nat. Gesundheitsförderungskonferenz von Gesundheitsförderung Schweiz zu den sozialen Determinanten der Gesundheit
Auch am zweiten Tag der 11. Nationalen Gesundheitsförderungskonferenz zu den sozialen Determinanten der Gesundheit ertönte der Ruf nach einer Gesundheitsförderung, die alle Bereiche der Politik betrifft. Denn Gesundheitsförderung ist zugleich Armutspolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik und Alters- oder besser Lebensphasenplanung.
Michel Graf, Direktor der Schweiz. Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme SFA, erklärt, dass die Gesellschaft die fragilsten Jugendlichen unterstützen und den Dialog suchen muss. Es habe nicht jeder das Glück in stabilen Familienstrukturen aufzuwachsen, welche nämlich der beste Schutz gegen jegliches Suchtverhalten sei.
Hugo Fasel, Direktor von Caritas Schweiz, fragt, wer denn bestimme, was ein gesunder Lebensstil sei. Wie man individuelles ungesundes Verhalten in Prämiensanktion umrechnen wolle und ob man, wenn man trotzdem nicht krank wird, die Prämienerhöhung zurück erhält? Die Lösung sei eine solidarische Gesellschaft, die von Chancengleichheit geprägt ist. Pasqualina Perrig-Chiello, Professorin am Institut für Psychologie der Universität Bern, weist darauf hin, dass in der Lebensmitte die Weichen bereits gestellt seien, trotzdem würden sich Interventionen bis ins hohe Alter lohnen. Sie fordert in der Gesundheitsförderung eine Lebensspannen-Perspektive sowie geschlechterspezifische Ansätze.
Rolf Rosenbrock, Professor am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin, will keine neuen Strukturen für Gesundheitsförderung schaffen, sondern bestehende Netzwerke verstärken. Er fordert ein Health-Mainstreaming mit einer Gesundheitsprüfung von Gesetzen. Ziel sei das "Empowerment" der Betroffenen, also eine Stärkung der Eigenverantwortung.
Dr. Thomas Mattig, Direktor Gesundheitsförderung Schweiz, weist auf die soziale und ökologische Verantwortung der Unternehmen hin, denn auch ein ethisches Verhalten der Wirtschaft wirke sich massgeblich auf die Gesundheit aus.
Dr. Urs Schwaller, Präsident der ständerätlichen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit, spricht über das neue Präventionsgesetz, das im Dezember vor die Räte kommen soll. Es werde vor allem ein Koordinationsgesetz sein, dass die Aufgaben zwischen Bund und Kantonen aufteile und Doppelspurigkeiten vermeiden helfe.
Für Dr. Katharina Meyer vom Schweizerischen Gesundheitsobservatorium sind die grossen Herausforderungen in den kommenden Jahren die demografische Alterung, die weitere Zunahme der Kosten, die Zunahme psychischer Störungen - insbesondere Demenzen -, die Gesundheit älterer Arbeitnehmer, die Folgen der globalen Erwärmung und neu auftretende Infektionskrankheiten.
Rund 400 Teilnehmer besuchten die Konferenz, die von Gesundheitsförderung Schweiz organisiert wurde.
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