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Gesundheitsförderung Schweiz / Promotion Santé Suisse

"Arbeiten - allzeit bereit?" - Nationale Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung

Bern/Zürich (ots)

Die 24-Stunden-Gesellschaft ist Realität
geworden. Die heutige nationale Tagung für betriebliche 
Gesundheitsförderung "Gesund und leistungsfähig in der 
24-Stunden-Gesellschaft" an der Universität Zürich war diesem Thema 
gewidmet. Über 580 Personen haben an der Tagung teilgenommen, die von
Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit dem Staatssekretariat
für Wirtschaft SECO organisiert wurde.
Die moderne Dienstleistungs- und Produktionsgesellschaft beschert 
uns neben Entlastungen und Wohlstand auch hohe Belastungen. Wir 
konsumieren rund um die Uhr und müssen deshalb auch rund um die Uhr 
verfügbar sein. Intensität und Komplexität der Arbeitsaufgaben haben 
zugenommen. Zur Erfüllung der veränderten Konsumwünsche werden immer 
höhere Leistungen in immer kürzerer Zeit verlangt. Dabei soll alles 
billiger aber trotzdem besser werden. Kurz: Die Unternehmen müssen 
ständig neue und höhere Anforderungen erfüllen. Wenn Erwerbstätige 
jedoch zu lange intensiv unter belastenden Rahmenbedingungen 
arbeiten, schaden sie vor allem sich selbst. Dies zeigte Friedhelm 
Nachreiner, Professor an der Carl von Ossietzky Universität 
Oldenburg, an der nationalen BGF-Tagung auf. Die Folgen von Stress 
können z.B. Herz-Kreislaufprobleme, Verdauungsschwierigkeiten, 
Beschwerden im Bewegungsapparat, Schlafstörungen und psychische 
Krankheiten sein. Gemäss der 4. europäischen Umfrage über die 
Arbeits- und Lebensbedingungen treten diese Beschwerden mit 
zunehmender wöchentlicher Arbeitszeit häufiger auf. Wenn 
Lebensqualität und Gesundheit beeinträchtigt sind, ist dies nicht 
bloss für die Betroffenen und deren privates Umfeld ein Problem. Auch
den Betrieben und der Volkswirtschaft entstehen durch Krankheiten, 
Unfälle, Invalidität, Produktionsausfälle, Personalfluktuation usw. 
immense Kosten.
Interessierte Selbstgefährdung
Gemäss Andreas Krause, Professor an der Fachhochschule 
Nordwestschweiz, wird der Rentabilitätsdruck auf die Arbeitgeber auf 
ihre Beschäftigten übertragen. Einen hohen Produktivitätsverlust 
verursachen aber auch Mitarbeitende, die gesundheitlich angeschlagen 
oder krank zur Arbeit kommen. Das Stichwort dazu heisst 
"interessierte Selbstgefährdung". Damit Arbeitstätige gesund und 
leistungsfähig bleiben, brauchen sie genügend Zeit, um sich zu 
erholen. Überlange Arbeitszeiten können nicht nur zu gesundheitlichen
Beeinträchtigungen führen; sie erschweren auch die Vereinbarkeit von 
beruflichen und ausserberuflichen Lebensbereichen. Für eine 
Harmonisierung der verschiedenen Lebensbereiche tragen die Betriebe 
und Mitarbeitenden gleichermassen die Verantwortung. Hohe und 
stressfrei erreichbare Ziele wirken auf die Mitarbeitenden 
gesundheitsförderlich und motivierend. Auch die Möglichkeit der 
Mitsprache, eine offene Kommunikation sowie gegenseitige 
Unterstützung und Wertschätzung tragen entscheidend zum Wohlbefinden 
und zur Leistung der Mitarbeitenden bei. Wenn es Betrieben gelingt, 
solche Rahmenbedingungen (unter anderem durch eine sozial 
verträgliche Flexibilisierung der Arbeitszeit) zu schaffen, dann 
werden sie die "non-stop"-Herausforderung konstruktiv bewältigen und 
davon in mehrfacher Hinsicht profitieren. Dass dies schon zahlreiche 
Betriebe erfolgreich praktizieren, zeigten die vielen vorgestellten 
Praxisbeispiele. Die Tagung, an der über 580 Personen aus Forschung, 
Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst teilnahmen, wurde von der 
Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz in Kooperation mit dem 
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO organisiert.
Informationen und Tagungsbeiträge sind abrufbar unter: 
www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung (deutsch) und 
www.promotionsante.ch/congres (französisch)

Kontakt:

Gesundheitsförderung Schweiz
Tel.: +41/31/350'04'04
E-Mail: office.bern@promotionsante.ch

Maja Walder
SECO
Tel.: +41/31/323'50'57
E-Mail: maja.walder@seco.admin.ch

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