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MeteoSchweiz: Ambrosiapollen in der Schweiz: Tessin am meisten betroffen

MeteoSchweiz: Ambrosiapollen in der Schweiz: Tessin am meisten betroffen
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Zürich (ots)

Das Nationale Pollenmessnetz der MeteoSchweiz hat in
diesem Sommer hohe Konzentrationen von Ambrosiapollen in der 
Südschweiz gemessen. Damit ist die Gefahr für Personen im Tessin 
besonders gross, eine Allergie auf diese unscheinbare, aber 
heimtückische Pflanze zu entwickeln.
Die Messstation Lugano wies im August und September 15 Tage mit 
starkem Pollenflug von Ambrosia aus. Dies sind vier Tage mehr als im 
letzten Jahr und deutlich mehr als in den Vorjahren. Auch in Locarno 
zählte man acht Tage mit starkem Pollenflug. Das Genferseegebiet 
blieb dieses Jahr etwas verschont von allzu hohen Pollenmengen. 
Trotzdem ergaben die Messungen dort vier Tage mit hohen 
Pollenkonzentrationen. Auf der Alpennordseite wurden nur vereinzelte 
Ambrosiapollenkörner aufgefangen. Allergien auf Ambrosia treten dort 
bis jetzt noch nicht auf. Die Pollenmessungen von MeteoSchweiz 
können aufzeigen, in welchen Gebieten die Konzentrationen von 
Ambrosiapollen so hoch sind, dass die Gefahr von Allergien besteht.
Ein Teil der in der Schweiz gemessenen Ambrosiapollen stammt aus der 
Poebene und dem französischen Rhonetal. An Tagen mit starkem Süd- 
und Südwestwind stiegen die Konzentrationen der Ambrosiapollen 
jeweils deutlich an. Auch diese transportierten Pollen können bei 
sensibilisierten Personen zu Allergien führen.
Die Pollen von Ambrosia können starke Allergien auslösen: 
allergische Reaktionen der Atemwege und der Augen, aber auch 
Hautreaktionen bei direktem Kontakt treten auf. Ambrosiaallergien 
führen häufig zu Asthma. Allergische Symptome können schon bei 
deutlich geringeren Konzentrationen auftreten als beispielsweise bei 
Gräserpollen. Der späte Blütezeitpunkt von Ambrosia im August und 
September verlängert die Beschwerdezeit von Allergikern, die sonst 
im Juli zu Ende ist, deutlich.
In diesem Sommer wurden in der Schweiz viele neue Standorte von 
Ambrosia entdeckt. Besonders in Hausgärten keimten die einjährigen 
Pflanzen aus Samen, die als Verunreinigungen dem Vogelfutter 
beigemischt sind. Im Genferseegebiet und im Südtessin hat sich 
Ambrosia jedoch schon weiter ausgebreitet: in Landwirtschaftsflächen 
und entlang von Strassen wächst Ambrosia in grösserer Zahl. In der 
Nähe solch dichter besiedelten Flächen steigt das Allergierisiko 
deutlich an.
Nach den Erfahrungen anderer Länder ist zu befürchten, dass sich 
Ambrosia auch in der Schweiz weiter ausbreiten wird. Deshalb ist es 
sehr wichtig, dass in der Schweiz die Pflanze jetzt bekämpft wird, 
bevor sie sich zu einem grösseren Problem entwickelt. Sofortiges 
präventives Handeln kann in der Schweiz enorme Kosten sparen. Die 
wirkungsvollste Methode zur Bekämpfung ist das Herausreissen der 
Pflanze mitsamt der Wurzel; am besten noch vor der Blüte, weil dann 
noch keine Gefahr der Sensibilisierung besteht. Entdeckt man die 
Pflanzen erst später und will sie zur Blütezeit entfernen, sollte 
man sich mit Handschuhen und Staubmaske schützen. Personen mit 
Heuschnupfen dürfen diese Arbeit nicht selber durchführen. Wichtig 
ist, dass Ambrosia nicht versamen kann, denn die Samen bleiben im 
Boden bis zu vierzig Jahre keimfähig; eine lange Zeit, die dann für 
die Bekämpfung aufgewendet werden muss. Die Samen von Ambrosia 
reifen Ende September und im Oktober, so dass jetzt nochmals der 
richtige Zeitpunkt für Kontrollen gekommen ist.
Weitere Informationen:
MeteoSchweiz
Bio- und Umweltmeteorologie
Regula Gehrig, 044 256 95 06
Barbara Köhler, 044 256 94 34 
pollen@meteoschweiz.ch

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