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BAV: Erstes Treffen des Lenkungsausschusses Schweiz-Italien

Bern (ots)

Der im Rahmen der bilateralen Vereinbarung Schweiz-Italien über die
Südanschlüsse zur NEAT eingesetzte Lenkungsausschuss hat heute in 
Rom zum ersten Mal getagt. Schwerpunkt der Gespräche waren die 
Bestrebungen beider Länder, den alpenquerenden Bahngüterverkehr von 
und nach Italien zu verbessern. Die vom Direktor des Bundesamtes 
für Verkehr (BAV), Dr. Max Friedli, geleitete Schweizer Delegation 
wurde darüber informiert, dass das erste Gleise im Tunnel Monte 
Olimpino 2 gestern wieder in Betrieb genommen werden konnte, womit 
der seit November 2002 bestehende Engpass im Nord-Süd-
Bahngüterverkehr teilweise beseitigt wird.
1999 schloss die Schweiz mit Italien eine bilaterale Vereinbarung 
zur Koordination der langfristigen Schieneninfrastrukturplanung, 
die 2001 in Kraft trat. Dabei handelt es sich um ein 
Rahmenabkommen, das die Planung der notwendigen 
grenzüberschreitenden Bahninfrastruktur, insbesondere der südlichen 
Zufahrtsstrecken zur NEAT regelt. In der Zwischenzeit wurden auf 
Expertenebene verschiedene Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, welche 
die detaillierte Umsetzung dieser Vereinbarung untersuchen. 
Der im Rahmen dieser Vereinbarung eingesetzte Lenkungsausschuss hat 
heute in Rom zum ersten Mal getagt.  Das neue Gremium wird auf 
Schweizer Seite von Dr. Max Friedli, Direktor des Bundesamtes für 
Verkehr (BAV), geleitet. Der italienischen Delegation steht Dr. 
Renato Li Bassi vom italienischen Verkehrsministerium vor.
Im Zentrum der Gespräche standen die Bestrebungen beider Länder, 
den alpenquerenden Bahngüterverkehr über die Schweiz mit Ziel oder 
Herkunft Italien zu verbessern. Der Schweizer Delegation wurde 
unter anderem erläutert, dass Italien in Zukunft im kombinierten 
Verkehr Schiene/Strasse tätige Unternehmungen finanziell direkt 
unterstützen will. Zudem befürworten beide Staaten den Bau von 
neuen Terminals im norditalienischen Raum für den kombinierten 
Verkehr.
Diskutiert wurden ebenfalls verschiedene, für beide Seiten wichtige 
Bahnprojekte, wie z.B. die südlichen Anschlüsse an die NEAT, der 
Ausbau der Luino-Linie oder der Bau der neuen Bahnverbindung Stabio-
Arcisate-Varese, womit die Bahnkapazitäten langfristig markant 
erhöht werden sollen. Im Zusammenhang mit den Südanschlüssen hat 
die schweizerische Delegation betont, dass die Schweiz an seiner 
Strategie festhält, wonach die Gotthardachse ihre zentrale 
Bedeutung für den Güter- und Personenverkehr auch in Zukunft 
behalten wird. Die Lötschbergachse hat ergänzende Funktion, nicht 
zuletzt deshalb, weil sie aufgrund der kürzeren Realisierungszeit 
schon ab 2007 zur Verfügung stehen wird. 
Weiteres Diskussionsthema war die Erneuerung der Mitte 2005 
auslaufenden Simplonkonvention. Aus Schweizer Sicht ist dieses 
Geschäft im Hinblick auf die Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels 
im Jahre 2007 von strategisch grosser Bedeutung.
Die Schweizer Delegation wurde im Übrigen darüber informiert, dass 
das erste Geleise im Tunnel am Monte Olimpino 2 am 5. Mai 2003 
wieder in Betrieb genommen werden konnte. Seit November 2002 war 
der zweispurige Tunnel infolge eines Wassereinbruches komplett 
gesperrt, was zu Schwierigkeiten im grenzüberschreittenden 
Bahngüterverkehr geführt hat. Dr. Max Friedli brachte die Hoffnung 
zum Ausdruck, dass Italien auch das zweite Gleise so schnell wie 
möglich wieder in Stand stellt.
Bern, 6. Mai 2003
BUNDESAMT FÜR VERKEHR
Pressedienst
Auskünfte: BAV, Politik und Kommunikation, Tel. 031 322 36 43

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