Schweizer Verkehrspolitik internationaler Fachwelt vorgestellt
Das Bundesamt für Verkehr hat am Donnerstag in München die
internationale Fachwelt über die Schweizer Verkehrspolitik,
insbesondere die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene,
informiert. Am AlpTransit-Forum der Messe transport logistic
wurde die Schweizer Verkehrspolitik als international vorbildlich
bezeichnet.
Die transport logistic gilt europaweit als führende Ausstellung
für den Transport- und Logistikbereich. Das BAV beteiligt sich mit
einem Stand und einem Begleitprogramm an der diesjährigen Messe.
Mit gezielten Informationen sollen künftige NEAT-Kunden von den
Vorteilen des Bahntransports durch die Alpen überzeugt werden.
Güterbahnen konnten Marktanteile steigern
Am Donnerstag fand auf Initiative des BAV das AlpTransit-Forum
statt. BAV-Direktor Max Friedli informierte über die Grundzüge der
Schweizer Verkehrspolitik.
Bei der Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs konnte Friedli
Erfolge vermelden: Die Schiene gewann im vergangenen Jahr erstmals
seit längerem wieder Marktanteile. Insgesamt 65 Prozent der Güter
wurden 2004 auf der Bahn durch die Schweizer Alpen transportiert.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres stieg der Bahnanteil gar auf
67 Prozent. Die Anzahl Lastwagen auf der Strasse ist entsprechend
zurückgegangen.
Nicolas Perrin, Stellvertretender Leiter der SBB Cargo SBB Cargo AG
und Mathias Tromp, Vorsitzender der Geschäftsleitung der BLS
Lötschbergbahn AG, schilderten den Beitrag der Schweizer Bahnen an
dieser positiven Entwicklung.
Vorbildliche Verkehrspolitik der Schweiz
Regierungsdirektor Wolfgang Küpper, Leiter des Referates
Eisenbahnpolitik im deutschen Bundesministerium für Verkehr, Bau-
und Wohnungswesen, sprach der Eisenbahnpolitik der Schweiz eine
Vorbildfunktion zu. Durch die Einführung der LKW-Maut sei auch
Deutschland einen wesentlichen Schritt vorangekommen, die
Wettbewerbsbedingungen von Strasse und Schiene ein Stück weit
anzugleichen.
Klaus Herms, Vorsitzender der Geschäftsleitung des
Logistikunternehmens Kühne & Nagel International AG
versicherte: Logistikindustrie und Wirtschaft setzen auf die
Schiene! Notwendig sei aber eine weitere Erhöhung der
Regelmässigkeit und Pünktlichkeit im Schienengüterverkehr.
Die NEAT maximal auslasten
Der Auftritt in München ist Teil des Konzeptes des BAV, die
Verlagerungspolitik des Bundes zielgruppengerecht darzustellen In
der Aufbauphase macht der Bund das NEAT-Angebot im Ausland bekannt,
wofür das Parlament Mittel gesprochen hat. Später wird diese
Aufgabe von den Betreibern der Flachbahnen durch die Alpen
übernommen.
Die Informationen richten sich nicht an ein breites Publikum,
sondern an Meinungsträger (opinion leader), an die verladende
Wirtschaft und an internationale Logistikunternehmen. Hier besteht
vor allem im Nord-Süd-Korridor zwischen den Niederlanden und
Italien Handlungsbedarf.
Der zweite Schwerpunkt dieses Jahres nach der transport logistic
ist ein Auftritt der Schweiz an der rail#tec in Dortmund Anfang
November. Aufgewertet wird die Präsenz als Gastland (neben
Tschechien) durch die Teilnahme von Bundesrat Moritz Leuenberger
und anderer europäischer Verkehrsminister.
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