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Media Service: Streit um Flughafennutzung in Payern bedroht Bertrand Piccards Solarprojekt

Bern (ots)

Der Militärflugflugplatz Payerne soll für die zivile
Nutzung geöffnet werden. Da gleichzeitig auch mehr Bewegungen mit 
Kampfjets geplant sind, wehren sich die Anwohner energisch. Der 
Lokalstreit könnte auch Folgen haben für ein Schweizer 
Prestigeprojekt: Wenn nicht bald Klarheit herrscht, müsste Bertrand 
Piccard sein Solarflugzeug "Solar Impulse" im Ausland testen.
Keine besonders erfreulichen Aussichten für Bertrand Piccards 
Solarprojekt "Solar Impulse": Er will das revolutionäre Fluggerät in 
Payerne stationieren und testen. Dafür aber muss das neue 
Nutzungskonzept möglichst bald über die Bühne, wie André Borschberg, 
CEO, Promotor und Pilot von "Solar Impulse" gegenüber swissinfo 
ausführt.
swissinfo: Was halten Sie von den aktuellen Diskussionen 
um den Flughafen Payerne?
André Borschberg: Dieses Dossier sorgt 
tatsächlich für Aufsehen. Aber bis jetzt sind wird hinsichtlich der 
Entwicklung unsere Projektes ziemlich gelassen. Der Flughafen von 
Payerne ist der beste und fast einzige Ort in der Schweiz, wo es 
denkbar ist, die Flüge der verschiedenen Versuchsflugzeuge des 
Projekts Solar Impulse durchzuführen.
Würde jedoch unser Projekt wegen der nun laufenden Diskussionen 
verzögert, wären wir gezwungen, ziemlich schnell nach anderen 
Lösungen zu suchen.
Wir haben vor einigen Wochen mit der Konstruktion des Flugzeugs 
begonnen. Und auch wenn wir noch einige Entwicklungen abschliessen 
müssen, möchten wir im September 2008 mit den Testflügen beginnen.
Die Dauer der Tests ist schwer vorhersehbar, denn es handelt sich um 
ein Versuchsflugzeug und um einen Flugleistungsbereich, der bislang 
noch unerforscht ist. Die Tests könnten deshalb auch länger dauern 
als vorhergesehen. swissinfo: weshalb ist Payerne für Sie die 
optimale Lösung? A.B.: Payerne ist in seiner Art interessant und 
einmalig. Abgesehen vom Hangar ist alles vorhanden: Eine gute Piste 
mit wenig Hindernissen, eine perfekte geografische Umgebungs mit 
einer schwachen Besiedelungsdichte. Zudem ist der Luftverkehr dort 
ziemlich bescheiden. swissinfo: Wie lange können Sie ruhig bleiben 
und auf eine Lösung dieses Problems warten? A.B.: Unser Dossier geht 
in die Konsultationsphase. Während dieser Zeit sind Einsprüche 
möglich, aber wir sind sehr schnell fixiert. Wenn sich das Projekt 
nicht wie vorgesehen durchführen lässt, wird es sehr schwierig.
Wir werden also in den kommenden Monaten nach Alternativen suchen 
müssen. Die schnellste wird die beste sein, denn andere Orte zu 
finden ist nicht unmöglich. Da die ganze Organisation mitverlegt 
werden müsste – und das braucht Planung - wird man folglich sehr 
schnell handeln müssen. swissinfo: Gibt es Ihrer Meinung nach in der 
Schweiz andere Lösungen? A.B.: Das ist schwierig! Wenige andere 
Flugplätze offerieren die selben Konditionen. Wir werden das 
Flugzeug zwar auf dem Flugplatz Dübendorf zusammenbauen. Aber dieser 
befindet sich zu nahe bei Kloten und in der Nähe von sehr dicht 
besiedelten Wohngebieten.
Es ist auch nicht möglich, Pisten für unser Projekt in Genf oder 
Basel zu blockieren. Ich denke deshalb, wenn wir andere 
Möglichkeiten in Betracht ziehen müssen, werden wir ins Ausland 
ausweichen müssen. Denn der von uns gesuchte Flugplatz muss 
unbedingt mit jenem von Payerne vergleichbar sein.
swissinfo: Würde ein Umzug dem Projekt schaden? A.B.: Gans sicher. 
Einerseits, weil es wirklich schade wäre, die Schweiz verlassen zu 
müssen, wo wir das ganze Projekt entwickelt haben. Wir möchten 
wirklich die ersten Flüge im Schweizer Luftraum durchführen. Es ist 
andererseits auch nicht einfach und sinnvoll, die Teams und die 
Infrastruktur zu verschieben.
swissinfo-Interview, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel)
http://www.swissinfo.ch

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