Media Service: swissinfo: Die Schweiz erwartet von China Fortschritte in der Menschenrechtspolitik
Bern (ots)
Die Olympischen Spiele 2008 böten China die Chance, heiklen Themen eine Entwicklungschance zu geben, sagt Dante Martinelli, Schweizer Botschafter in China. Im Gespräch mit swissinfo erläutert der Tessiner die politische Dimension des Anlasses.
swissinfo: "Es ist unmöglich über die Spiele in Peking zu sprechen, ohne die von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen lancierten Boykottaufrufe zu erwähnen. Tibet und die Verwicklungen von China im Sudan stehen im Vordergrund. Wie ist Ihre Haltung gegenüber diesen Themen?"
Botschafter Martinelli: "Die Spiele sind eine Gelegenheit für das Land, sich der Welt mit seinen grossen Errungenschaften zu präsentieren. Die weniger glänzenden Seiten Chinas werden allerdings bei diesem Anlass ebenfalls sichtbar. Diesbezüglich erwarten wir natürlich von China Verbesserungen, und nicht erst seit gestern. Die Schweiz war das erste Land, das mit China einen Dialog über die Menschenrechte führte und zwar bereits im Jahr 1999. Wir hoffen, dass China die Gelegenheit ergreifen wird, auch in diesem Bereich Fortschritte zu machen. Ich weiss jedoch nicht, ob ein Boykott zum jetzigen Zeitpunkt das beste Mittel ist, um das Thema Menschenrechte voranzutreiben. Der Dialog und die Öffnung werden Fortschritte bringen, ganz im Sinne des olympischen Geistes, davon bin ich überzeugt."
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