Media Service: swissinfo: Amnesty erwartet von der Schweiz harte Linie gegen die Todesstrafe
Bern (ots)
In Texas ist am Mittwoch der 400. Gefangene seit Wiedereinführung der Todesstrafe hingerichtet worden. Die Europäische Union (EU) protestiert, die Schweiz verurteilt die Todesstrafe aus Prinzip. Wie in der EU ist die Todesstrafe auch in der Schweiz abgeschafft. Diesen Herbst wird die Frage eines Moratoriums an der UNO-Generalversammlung diskutiert.
"Die Schweiz kann nicht bei jeder Hinrichtung in den USA die Stimme erheben, denn es gibt viele", sagt Manon Schick, Sprecherin der Sektion Schweiz von Amnesty International. Und erinnert daran, dass China mit 8000 Hinrichtungen im Jahr die USA bei weitem übertreffe. "Doch wir erwarten von der Schweiz eine strenge Haltung, wenn die Generalversammlung der UNO im Oktober ein Moratorium zur Todesstrafe diskutieren wird", ergänzt Manon Schick. Amnesty meint, dass die Schweiz ihre besonderen Beziehungen zu gewissen afrikanischen und asiatischen Staaten nutzen sollte, um diese für ein Moratorium zu gewinnen.
Die Sprecherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Carine Carey, erinnert an eine Aussage der Aussenministerin Micheline Calmy-Rey anlässlich des Weltkongresses gegen die Todesstrafe im Februar in Paris: "Das Recht auf Leben ist das Grundrecht der Menschheit" und "die Todesstrafe ist unmenschlich und muss abgeschafft werden". Doch kann die EDA-Sprecherin im Moment nicht sagen, welche Position die Schweiz vor den Vereinten Nationen vertreten wird.
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