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Dramatische Situation afghanischer Flüchtlingskinder in Pakistan: Terre des hommes schlägt Alarm

Dramatische Situation afghanischer Flüchtlingskinder in Pakistan: Terre des hommes schlägt Alarm
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Lausanne (ots)

Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs
Die Situation afghanischer Flüchtlingskinder auf
der Strasse im Herzen von University Town, einem Quartier in
Peschawar (Pakistan), ist alarmierend. Dies geht aus dem Bericht des
Nothilfekoordinators von Terre des hommes in Afghanistan, Xavier
Brun, hervor. Keine in Afghanistan oder in den pakistanischen
Flüchtlingslagern tätige internationale Organisation hat bisher ein
Projekt für diese afghanischen Kinder realisiert. Terre des hommes
ist entschlossen, diese Lücke zu schliessen.
Hunderte von Flüchtlingskindern zwischen 5 und 12 Jahren sammeln
Papier, Plastik oder Glas auf den Strassen Peschawars. Diese Kinder
stammen oft aus Familien mit einem einzigen Elternteil. Die Situation
ihrer Mütter, mittelose Witwen ohne Unterstützung, zeugt von der
Notlage der Afghanen, auch in Peschawar.
Xavier Brun, Spezialist von Terre des hommes im Bereich der
Nothilfekoordination in Afghanistan, verweist auf das
Flüchtlingslager Jalozai, wo zwischen 60'000 und 80'000 Afghanen auf
einer Fläche zusammenleben, die unter normalen Umständen maximal
15'000 Menschen Raum bietet. Sie sind vor der Trockenheit im eigenen
Land sowie dem Konflikt zwischen den Streitkräften des Kommandanten
Massoud und den Taliban geflüchtet.
Die Situation im Innern des Lagers ist prekär: Nebst dem bedeutend
reduzierten Lebensraum ist vor allem das massiv erhöhte
Epidemie-Risiko besorgniserregend. Pakistanische Medien bezeichnen
Jalozai gar als „erstes pakistanisches Konzentrationslager". Die
vorherrschende Armut trifft die Neuankömmlinge am meisten und fördert
die Übersiedlung der Kinder vom Lager auf die Strasse.
Es ist schwierig für die humanitären Organisationen, die
pakistanischen Behörden unter Druck zu setzen, zumal das Land die
Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 nicht ratifiziert hat. So
können die Afghanen in Jalozai nicht als Flüchtlinge registriert
werden und riskieren teilweise, in andere Lager versetzt oder gar
zurück an die Grenze befördert zu werden.
Die Kinder sehen sich allmählich mit dem Elend ihrer Eltern und
deren Abhängigkeit von humanitärer Hilfe konfrontiert. Sie finden auf
der Strasse die notwendigsten Mittel, um den eigenen Bedarf zumindest
annähernd zu decken. Diese Kinder verlieren zusehends ihre Kindheit
in einem von Gleichgültigkeit dominierten Kontext. Deshalb will sich
Terre des hommes für sie engagieren, indem die Stiftung ein Projekt
mit mobilen Schulungszentren in Peschawar plant. Damit soll der
dringend nötige Freiraum für Lern- und Spielaktivitäten geschaffen
werden. Zudem ist vorgesehen, in Zusammenarbeit mit der
Soziologieabteilung der Universität in Peschawar ein gemeinsames
Forschungsprojekt zur Situation der Kinder auf der Strasse zu
realisieren.
PCK: 10-11504-8 (Betreff « Afghanistan »)

Kontakt:

Dr. Daniel Stöcklin, Soziologe und Experte bei Terre des hommes für
Kinder auf der Strasse, Tel. +41 21 654 66 09, E-mail: dst@tdh.ch

Thomas Kurmann, Kommunikationsverantwortlicher, Tel. +41 1 242 80 69,
E-mail: tku@tdh.ch
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