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Terre des hommes in Afghanistan

Zürich (ots)

Die abgeworfenen Nahrungsmittel-Pakete sind zeitverzögerte Bomben
Terre des hommes verurteilt das Abwerfen von
Nahrungsmittelpaketen durch die US- Streitkräfte als gefährlich und
unnütz. Die Stiftung empfiehlt die Öffnung eines humanitären
Korridors für den Hilfsgütertransport an die afghanische Bevölkerung.
Die sozial-medizinischen Projekte von Terre des hommes in Kabul und
Rustaq funktionieren trotz der Bombardierungen.
Die Stiftung Terre des hommes beurteilt die Nahrungsmittelhilfe
aus der Luft als sehr gefährlich, vor allem für Kinder. Viele
Menschen riskieren bei der Suche nach abgeworfenen Pakete von einer
der zahlreichen Antipersonen-Minen zerrissen zu werden.
Internationalen Hilfsorganisationen ist es bisher gelungen,
Nahrungsmittel an die Bedürftigsten in der Bevölkerung zu verteilen.
Von den abgeworfenen Nahrungsmitteln profitiert hingegen der
"gesundeste" und also am wenigsten bedürftige Teil der Menschen. Das
Nachsehen haben all jene, die krank oder gebrechlich sind oder sich
nicht aus den Häusern wagen,  z.B. Witwen. Ausserdem ist zu
befürchten, dass die verschiedenen Kriegsparteien die Pakete aktiv
einsammeln werden, um ihre Truppen zu versorgen. Damit verlängert
sich der innerafghanische Konflikt nur. Schliesslich entspricht der
Inhalt der Pakete auch in keiner Weise den Bedürfnissen der Afghanen.
Angesichts der Tatsache, dass sieben Millionen Menschen von
Nahrungsmittelhilfe abhängig sind, sind die Abwürfe von Lebensmitteln
ein Tropfen auf den heissen Stein. Vordringlich ist jetzt die
Einrichtung eines humanitären Korridors. Spezialisierte
Organisationen könnten so eine viel grössere Menge von Hilfsgütern
effizient und gerecht verteilen.
Die Projekte von Terre des hommes laufen normal
Durch ihre lokalen Mitarbeiter ist die Stiftung Terre des hommes
immer noch in Rustaq in der von der Nordallianz kontrollierten Zone
aktiv.  Auch in Kabul verrichten die Equipen ihre Arbeit weiter: Die
vier Zentren für Strassenkinder sind offen und 34 Hebammen führen wie
gewohnt ihre Hausbesuche bei schwangeren Frauen und jungen Müttern
durch.
Die von Terre des hommes unterstützte Klinik ist überfüllt, weil
sie eine der letzten ist, die noch über Medikamente verfügt. 60% der
Kliniken für Geburtshilfe waren vor dem 11.September von
Hilfsorganisationen unterstützt, die jetzt das Land verlassen haben.
Terre des hommes evaluiert die Lage der Strassenkinder in
Peschawar. Ihre Zahl ist nach der Zunahme des Flüchtlingsstromes aus
Afghanistan ebenfalls stark angewachsen. Sobald als möglich wird eine
psycho-soziale Unterstützung für sie eingerichtet.

Kontakt:

Reinhard Fichtl, Delegierter von Terre des hommes in Peschawar:
+92 300 859 06 58
Renate Schoch, Terre des hommes: +41 1 242 11 12

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