Post-Chef Klaus Zumwinkel im Interview mit FINANZEN:"Europa-Strategie sieht vor, Briefdienst nach Frankreich und Grossbritannien auszudehnen"
München (ots)
Die Deutsche Post AG will ihren Briefdienst nach Frankreich und Grossbritannien ausdehnen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Klaus Zumwinkel, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin FINANZEN. "Die Zeit wird jetzt reif, weil der Ministerrat eine planbare Basis geschaffen hat", erklärte Zumwinkel.
"Wir sind gerade dabei, eine Europa-Strategie beim Brief zu entwickeln, wie wir das in den Bereichen Paket und Logistik schon gemacht haben, und werden dann in die Märkte hineingehen, die uns attraktiv erscheinen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir schon in diesem Jahr damit starten werden", so der Post-Chef weiter. Ob der Markteintritt durch Übernahmen oder aus eigener Kraft geschehen werde liess er offen: "Wir können uns beides vorstellen."
Gleichzeitig gab Zumwinkel bekannt, dass man sich nicht an der griechischen Post beteiligen werde: "Wir überlassen diese Okkasion anderen. Das ist ein sehr schwieriger Markt." Die griechische Regierung will in diesem Jahr zwischen 20 und 25 Prozent der Helenic Post an die Börse bringen. Ausserdem wurden weitere zehn Prozent der Anteile strategischen Investoren angeboten. Neben der Deutschen Post waren die holländische TPG und Frankreichs La Poste eingeladen, Gebote abzugeben.
In dem FINANZEN-Interview wiederholte Zumwinkel, dass er mit der Entwicklung des Börsenkurses nicht zufrieden sei. Erstmals stellte er aber konkrete Gegenmassnahmen vor: "Wir haben mit dem Projekt Star' eine konzernweite Initiative gestartet, die auch das Ziel hat, den Bewertungsabschlag der Aktie abzubauen." Das Restrukturierungsprogramm sei über zwei Jahre angelegt und soll die Profitabilität verbessern. Vorgesehen seien Kostensenkungen, eine Ausnutzung der Cross-Selling-Möglichkeiten und ein Verkauf von nicht-betriebsnotwendigen Immobilien in Milliardenhöhe. Dann werde auch der Post zugesprochen, dass das Ganze mehr wert sei als die Summe seiner Teile, sagte Zumwinkel mit Blick auf den Börsenkurs des Unternehmens. Erste Ergebnisse des Programms will die Post im Sommer vorstellen.
Gleichzeitig widersprach Zumwinkel Forderungen, die Postbank als separates Unternehmen an die Börse zu bringen, schränkte aber ein: "Man sollte niemals nie sagen."
Zumwinkel bekräftigte gegenüber FINANZEN (www.finanzen.net) noch einmal, dass es im laufenden Jahr sehr schwierig werde, das Rekordergebnis aus dem Vorjahr zu übertreffen. "Aber wir sind seit elf Jahren jedes Jahr besser geworden. Und das streben wir auch für dieses Jahr an", gab sich der Post-Chef zuversichtlich.
Das komplette Interview erscheint in der neuen Ausgabe von FINANZEN, ab 20. März 2002 im Handel erhältlich. Zitate aus dieser Vorabveröffentlichung sind nur unter Quellenangabe "FINANZEN" zur Veröffentlichung frei.
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