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Öffentlich-öffentliche Partnerschaft (ÖÖP): 32 Hamburger Schulen im Komplett-Paket für städtischen Wohnungskonzern
Workshop auf der PUBLIC INFRASTRUCTURE 2008 präsentiert neues Pilotprojekt der Hansestadt

Hannover (ots)

Sporthallen im miserablen Zustand, Wanderklassen
auf der Suche nach Räumen, Gebäude mit dringendem Sanierungsbedarf - 
Deutschlands Schulbau steckt in der Krise, und der Investitionsstau 
in den Kommunen verschärft die Situation. Die Stadt Hamburg geht mit 
einem ÖÖP-Pilotprojekt (Öffentlich-öffentliche Partnerschaft) einen 
neuen Weg: 32 Schulen im Bezirk Hamburg-Harburg sollen für 25 Jahre 
unter die Regie des städtischen Wohnungskonzerns SAGA GWG wechseln. 
Die Schulen bleiben im Besitz der Stadt, die Wohnungsbaugesellschaft 
übernimmt jedoch die Bewirtschaftung und Modernisierung. Sie 
verpflichtet sich zudem, die Schulgebäude in einem Zeitrahmen von 
fünf Jahren zu sanieren und drei neu zu errichten.
Einzelne Schulbauvorhaben werden gebündelt Soziale Infrastruktur 
im Rahmen von Public Private Partnership (PPP) zu realisieren, ist 
eine Lösung, die auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Das Zusammenfassen von 32 Schulen und das damit zusammenhängende 
Volumen von rund 270 Millionen Euro - so von der Hamburger 
Bürgerschaft für das Paket veranschlagt - ist dagegen noch 
ungewöhnlich. Häufig geht es um einzelne Schulbauvorhaben.
Deshalb wird das Pilotprojekt unter dem Titel "32 Schulen unter 
neuer Regie. Neuer Weg?" im Kongressprogramm der PUBLIC 
INFRASTRUCTURE 2008 vorgestellt. Die zweite Praxisveranstaltung zum 
Thema Öffentliche Infrastruktur ist wieder ein Mix aus Kongress, 
Kooperationsbörse sowie Ausstellung und holt am 23. und 24. Januar 
2008 Experten, Entscheidungsträger, Fachmanagement aus Kommunen sowie
der privaten Bau-, Beratungs-, Finanzierungs- und Betreiberbranche 
auf das hannoversche Messegelände.
Ein weiterer Grund, das Projekt vorzustellen, liegt in der 
Besonderheit des Auftragnehmers: Die Behörde für Bildung und Sport 
hat einen Vertrag mit der städtischen Baugesellschaft SAGA GWG 
geschlossen. Genau genommen ist die Zusammenarbeit daher eine 
Öffentlich-öffentliche Partnerschaft (ÖÖP). In enger Abstimmung mit 
den Schulleitungen kümmert sich die SAGA GWG um das Facility 
Management, Modernisierung sowie laufende technische Instandhaltung 
und damit um den Betrieb der Gebäude mit Wärme, Strom, Wasser und 
Entsorgung. Das Unternehmen ist sowohl für die Reinigung, Pflege und 
Entwicklung der Außenbereiche als auch für das 
Betriebskostenmanagement zuständig. Dazu gehört ebenfalls die 
konsequente Verringerung der CO2-Emissionen. Das Unternehmen 
finanziert die anfänglichen Investitionskosten von rund 270 Millionen
Euro durch jene Entgelte, die die Baugesellschaft von der Stadt 
erhält. SAGA GWG verspricht, dass die Kosten, die bei weiterer 
Bewirtschaftung durch die Behörde entstanden wären, um etwa zwölf 
Prozent unterschritten werden.
Modell Hamburg-Süd verspricht Einsparungen von 83 Millionen Euro 
Die Bildungsbehörde rechnet laut einem Gutachten der 
Unternehmensberatung KPMG mit einem Effizienzgewinn von 83 Millionen 
Euro gegenüber der Sanierung und Betreibung in Eigenregie. "Mit dem 
Modell Hamburg-Süd schaffen wir schöne und anregende Schulräume für 
unsere Schüler in vergleichbar kurzer Zeit zu vergleichbar geringeren
Kosten. Sollte sich das Modell wie erwartet bewähren, werden wir über
eine Ausdehnung nachdenken", kommentierte Hamburgs Bildungssenatorin 
Alexandra Dinges-Diering den Vertrag. Die Teilnahme an dem Projekt 
ist für die Schulleitungen freiwillig.
Kapitalgeber für das ÖÖP-Modell ist die Eurohypo AG, führende 
Spezialbank Europas für Immobilien und Staatsfinanzierung. Allerdings
handelt es sich in Hamburg um ein Forfaitierungs-Modell, ein 
Forderungsverkauf zu kommunalkreditähnlichen Konditionen. Das hat für
die Kommune vor allem einen erheblichen Vorteil: "Die Finanzierung 
wird dadurch deutlich günstiger", erläutert Frank Wachner, Head of 
Infrastructure Finance der Eurohypo AG, der das Projekt betreut. 
"Allerdings verbleiben damit auch zwangsläufig Risiken bei der Stadt.
Diese schätzt man wohl mit Recht bei einer stadteigenen Gesellschaft 
äußerst gering ein", resümiert Wachner.
"Wir erleben im Schulbereich nach wie vor eine Zurückhaltung, wenn
es darum geht, mehrere Gebäude zu bündeln und an private Anbieter zu 
geben", sagt Wachner. Zwar gebe es eine Vielzahl von Projekten, eine 
Bündelung wie in Hamburg komme jedoch noch zu selten vor. Dabei 
verspreche gerade im Schulbereich die Bündelung erhebliche 
Effizienzsteigerung, da die Objekte im Regelfall räumlich eng 
beieinander lägen und gleichartige Tätigkeiten auszuführen seien. 
Hier könne der Weg - die Stadt spricht selbstbewusst vom Hamburger 
Modell - über die Einbindung einer Wohnungsbaugesellschaft helfen, 
das Eis zu brechen. "Diese Unternehmen haben regionale und soziale 
Kompetenzen sowie eine gute Marktposition, um zu vernünftigen 
Ergebnissen zu kommen. Die Kombination von Kommune und 
Wohnungsbaugesellschaft ist ein hochinteressanter Weg."
Strategische Partnerschaft stärkt Attraktivität des Schulbetriebs 
So sieht es auch Christian Pape, Leiter Unternehmensentwicklung SAGA 
GWG: "Wir erschließen uns ein neues Geschäftsfeld. Weiterhin sind die
besonderen Rahmenbedingungen dieser Öffentlich-öffentlichen 
Partnerschaft zu berücksichtigen. Die Stadt Hamburg ist mittelbar und
unmittelbar hundertprozentige Gesellschafterin der SAGA GWG und 
partizipiert insoweit in mehrfacher Hinsicht an diesem Projekt." Lutz
Basse, Vorstandsvorsitzender von SAGA GWG, betont: "Die 
Zusammenarbeit zwischen Stadt und städtischem Unternehmen im Sinne 
einer strategischen Partnerschaft stärkt in mehrfacher Hinsicht die 
Leitzielsetzung der wachsenden Stadt und beinhaltet die Aufwertung 
von Quartieren, die Modernisierung von Schulen zur Steigerung der 
Attraktivität des Schulbetriebs, die Nutzung der 
immobilienwirtschaftlichen Kompetenz der Unternehmen." Außerdem seien
pädagogische und bautechnisch gut gestellte Schulen ein wesentlicher 
Faktor für Familien bei der Wahl der Wohngegend.
PUBLIC INFRASTRUCTURE mit Diskussionsforen und Ausstellung Nach 
dem erfolgreichen Start der PUBLIC INFRASTRUCTURE 2006 mit mehr als 1
000 internationalen Teilnehmern, 60 Ausstellern und 168 Referenten 
bietet die Praktikerveranstaltung für modernes Kommunal-Management am
23. und 24. Januar 2008 erneut ausführliche Informationen rund um die
Optimierung von Management und Finanzierung öffentlicher 
Infrastrukturen (Hochbau, Verkehr, ÖPNV, Ver- und Entsorgung). Auch 
internationale Infrastrukturmärkte und -projekte werden auf der  
PUBLIC INFRASTRUCTURE vorgestellt (siehe Kongressprogramm 2008: 
www.public-infrastructure.de/44578). Entscheider aus Landkreisen, 
Städten und Gemeinden, Spezialisten und Verantwortliche der Länder 
und des Bundes treffen sich hier mit Experten und Managern aus der 
Privatwirtschaft zum Ideen-Austausch. Platinsponsor ist 3i, 
Goldsponsor die Commerzbank mit der Eurohypo. Die Teilnahmegebühr für
die PUBLIC INFRASTRUCTURE beträgt für Teilnehmer der Öffentlichen 
Hand 95 Euro inkl. Catering. Weitere Pressetexte und Fotos finden Sie
unter: www.public-infrastructure.de/presseservice 
www.public-private-security.de/presseservice
Pressekontakt:

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Deutsche Messe Hannover
Andrea Staude
Tel. +49 511 89-31015
E-Mail: andrea.staude@messe.de

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