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Biotechnologie auf dem neuesten Stand der Technik

Hannover (ots)

- Lebensmittelbiotechnologie: Asthma-vorbeugendes Mittel aus 
     Pflanzen
   - Medizinische Biotechnologie bietet Alternativen zum Tierversuch
   - Mini-Laborroboter handhaben Flüssigkeiten im Nanoliterbereich
Wenn mit Hilfe von Mikroorganismen Biokraftstoff produziert wird, 
kommt die BIOTECHNICA ins Spiel. Auf Europas Leitmesse für 
Biotechnologie zeigten 863 Aussteller aus 32 Ländern vom 9. bis 11. 
Oktober innovative Entwicklungen zu den Themen Lebensmittel-, 
Pflanzen- und Umweltbiotechnologie, Medizinische Biotechnologie, 
Mikrosystemtechnik, Regenerative Medizin, Weiße Biotechnologie und 
Nanobiotechnologie.
Lebensmittel-, Pflanzen- und Umweltbiotechnologie
Die Produktion von ernährungsphysiologisch hochwertigen Mikroalgen
sowie eine Vielzahl funktioneller Lebensmittelinhaltsstoffe aus 
biotechnologischer Produktion wurden auf der BIOTECHNICA 2007 
vorgestellt. Ein Asthma-vorbeugendes Mittel aus Pflanzen wurde durch 
die FDA (Food and Drug Administration) zugelassen und ist dem 
Nutraceutical-Bereich (Lebensmittel mit gesundheitsrelevanter 
funktioneller Komponente) zuzuordnen (Anbieter: Medigreen). Ein 
Ethanol-Prozesssensor erlaubt eine optimierte Produktion von 
Biokraftstoff (BlueSens).
Medizinische Biotechnologie
Im Bereich diagnostischer Methoden wurden Anwendungen zum 
parallelen und schnellen Organismennachweis beispielsweise von 
Mycoplasmen (pathogene Zellparasiten) mittels DNA-Chips gezeigt. 
Neben der molekularen Diagnostik fanden sich bildgebende Verfahren in
Echtzeit, etwa zur Zellanalytik im lebenden Organismus. Transportwege
und Effekte neuer Medikamente im Tierversuch können so mit großer 
Genauigkeit und hoher Auflösung verfolgt und detektiert werden, ohne 
dass die Tiere hierzu getötet werden müssen. Eine Alternative zum 
Tierversuch bieten im Bioreaktor gezüchtete Gewebe (Greiner Bio). 
Eine humane Antikörperbibliothek (Tebu-Bio) ist als Schritt in 
Richtung eines humanen Protein-Chips zu sehen, der sowohl schnelles 
Screening von Wirkstoffen als auch von krankheitsauslösenden Faktoren
ermöglichen wird.
Mikrosystemtechnik
Ein 2µl-Spektrophotometer, geeignet für die Bestimmung von 
Nukleinsäure- (zum Beispiel DNA), Protein- oder 
Mikroarray-Farbstoff-Konzentrationen, ist ein gutes Beispiel der 
anhaltenden Tendenz zur Miniaturisierung (Biozym). Darunter fällt 
auch eine Reihe von Laborrobotern und Automatisierungssystemen zur 
Handhabung von Flüssigkeiten im Nanoliterbereich. Ein anderes 
Beispiel der Mikrosystemtechnik ist ein Gaschromatograph in 
Zigarettenschachtelgröße, der Gemische in einzelne Verbindungen 
auftrennt (SLS Microtech).
Regenerative Medizin
Neuentwicklungen wie Bioreaktoren für die Züchtung menschlicher 
Organe (Zellwerk) sowie ein Separator für die automatisierte 
Isolierung von Stammzellen (Aviso) kamen im Bereich der Regenerativen
Medizin zum Zug. Darüber hinaus konnte mittels bildgebender 
tomographischer Verfahren das Innere einzelner Zellen hochaufgelöst 
betrachtet werden. In Anlehnung an die berühmten Knock-out Mäuse, die
die Grundlage des diesjährigen Nobelpreises in Medizin bilden, wurden
stillgelegte Gene in humanen Zelllinien vorgestellt. (Tebu-Bio). Zur 
Herstellung komplexer Zell- und Gewebestrukturen gab es Zellträger 
aus Kollagen, die nach Transplantation keine Abstoßungsreaktion 
hervorrufen (Naturin).
Weiße Biotechnologie
Zur Entwicklung industriell relevanter Produktionsprozesse für 
tierische und menschliche Zellen fanden sich zum Beispiel 
Einwegbioreaktorsysteme, die die Prozessentwicklung wesentlich 
vereinfachen und das Kontaminationsrisiko verringern. Eine 
automatisierte Analyse von enzymatischen Reaktionen (Caliper) 
ermöglicht das schnelle Screening von neuen Enzymanwendungen. Ein 
DNA-Fingerprint von industriellen Mikroorganismen (Nadicom) erlaubt 
die Überwachung von Stammbanken und Bioprozessen. Die Entwicklung der
industriellen Biotechnologie basiert ebenfalls auf der Entdeckung 
neuer Enzyme, beispielsweise aus Pilzen (Uni Kaiserslautern). 
Aptamere (gezielt gefaltete Strukturen mit Bindungseigenschaft) zur 
Hemmung von Viren in Zellkulturen (Aptares AG) erhöhen den 
Sicherheitsstandard bei der Produktion von Pharmazeutika mittels 
Säugerzelllinien.
Nanobiotechnologie
Für den Bereich Aufarbeitung wurden neue Ansätze zur 
Wertstoffabtrennung mit magnetisierbaren Nanopartikeln vorgestellt. 
Die Nano-Manipulation von Einzelzellen mit Hilfe von laserbasierten 
Instrumenten dient zur Beeinflussung von Zellen und subzellulären 
Strukturen (Rowiak). Um die Wirkung von Therapeutika auf 
Zellkomponenten zu erfassen, ist die Betrachtung von Bestandteilen 
des Zellskeletts (Mikrotubuli und Actinfasern) in Echtzeit sehr 
nützlich (Marinpharm).
Selbst an die Expansionspläne der Biotech-Unternehmen wurde 
gedacht. So bot ein Dienstleister den fachgerechten Umzug von 
Laboratorien an

Pressekontakt:

Ansprechpartnerin für die Redaktion:

Katharina Siebert
Tel.: +49 511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert@messe.de

Weitere Pressetexte und Fotos finden Sie unter:
www.biotechnica.de/presseservice

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