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"Handwerk, Holz und mehr" zeigt, wie Handwerker ihre Energiekosten deutlich reduzieren können

Hannover (ots)

Wo gehobelt wird, fallen nicht nur Späne. Es wird
auch Energie verbraucht. Die Kosten für Energie nehmen in den 
Bilanzen von Handwerksbetrieben einen immer größeren Block ein. Die 
Potenziale, die durch den Einsatz moderner Technik gehoben werden 
können, sind erheblich. In einem durchschnittlichen Schreinerbetrieb 
lassen sich die Kosten für Energie nach Expertenschätzung um 30 
Prozent, in manchen Fällen bis zu 50 Prozent senken, ohne dass 
Leistung, Qualität oder Arbeitssicherheit sinken.
Auf der "Handwerk, Holz und mehr" parallel zur LIGNA HANNOVER vom 
18. bis 22. Mai 2009 können sich Betriebsleiter und Handwerker einen 
umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen verschaffen. 
Energieeffiziente Maschinen nehmen bei der weltgrößten Fachmesse für 
die Holzverarbeitung einen sehr breiten Raum ein.
Zwei Drittel der gesamten Stromkosten im Tischler- und 
Schreinerbetrieb entfallen allein auf die Maschinenausstattung und 
die dazugehörigen Versorgungseinrichtungen. Der größte Energiebedarf 
mit einem Anteil von 40 Prozent entfällt auf das Absaugen von 
Holzstaub und Spänen, gefolgt von den Kosten für Druckluft, weiteren 
Produktionsmaschinen, Lackierraum, Beleuchtung und Heizung.
In einem energieeffizienten Betrieb gelten für den Stromverbrauch 
pro Mitarbeiter 3 000 kWh pro Jahr als Richtwert, der von der 
Produktionsstruktur und Betriebsgröße abhängt. Derzeit liegt aber der
Stromverbrauch eines Schreinerbetriebs mit einem Meister, zehn 
Facharbeitern und drei Auszubildenden etwa doppelt so hoch. Die 
Gründe: Die Maschinenausstattung und die Betriebsinfrastruktur 
entsprechen nicht mehr dem aktuellen Stand.
Während so mancher Betriebsinhaber darauf achtet, dass das Licht 
in der Werkstatt nicht lange brennt und die Temperatur niedrig 
gehalten wird, lässt er die großen Posten in der Strombilanz seines 
Betriebs außer Acht. So verbraucht etwa eine herkömmliche 
Späne-Absauganlage mehr Strom als die Holzbearbeitungsmaschine. Mit 
einem automatischen Schieber kann die Absaugung unterbrochen werden, 
wenn die Maschine nicht läuft. Allein dadurch können bis zu 20 
Prozent der Stromkosten gesenkt werden. Die Regelung einer 
25-kW-Absauganlage kostet rund 14 000 Euro, mit ihr sind aber 
Stromkosten von 4 000 Euro pro Jahr zu sparen. Wird eine 
Luftrückführung eingebaut, sind zudem pro Jahr rund 4 000 Liter 
Heizöl zu sparen, wenn die Werkstatttemperatur bei 20 Grad Celsius 
liegt (bei höheren Raumtemperaturen ist die Einsparung noch höher).
In vielen Holz verarbeitenden Handwerksbetrieben werden nach wie 
vor Absauganlagen mit widerstandsreichen langen Rohrleitungen, großen
und schweren Ventilatoren sowie mehreren Filtern und Staubaustritt 
aus dem Silo eingesetzt. Dabei hat sich gerade bei den Absauganlagen 
vieles in Sachen Energieeffizienz getan. Bei einem neuen und 
effizienten Unterdrucksystem werden statt der üblichen 
Rohluftventilatoren (Wirkungsgrad: 50 Prozent) industrielle 
Reinluftventilatoren mit einem Wirkungsgrad von 80 Prozent 
eingesetzt. Wenn die Rohrleitung gerade verläuft, ist der 
Wirkungsgrad noch größer. Die Energiekosten sinken weiter, wenn mit 
den reinluftseitig angeordneten drehzahlregelbaren Ventilatoren die 
Absaugleistung ständig dem Bedarf angepasst wird. Ein Spiralförderer 
des Staubs in das Silo erhöht den Wirkungsgrad zusätzlich.
Wichtig ist, dass die Filteranlage kontinuierlich gereinigt wird, 
sodass der mittlere Filterwiderstand während der Betriebszeit stabil 
bleibt. Auch dadurch verringert sich der Stromverbrauch. Durch ein 
Spülluftsystem werden die Filterschläuche wirkungsvoll und schonend 
gereinigt. Besucher der "Handwerk, Holz und mehr 2009"sollten auch 
darauf achten, dass eine optimierte Absauganlage, wie sie viele 
Aussteller in zahlreichen Variationen und mit vielen individuellen 
Anpassungsmöglichkeiten anbieten, nicht viel mehr kosten sollte als 
eine konventionelle. Zudem sollte daran gedacht werden, dass bei 
einem größeren Maschinenpark mehrere kleine Absauganlagen oftmals 
sinnvoller sind als eine groß dimensionierte Anlage.
Beim Energiefresser Drucklufterzeugung gehen in einer 
Schreinerwerkstatt bis zu 90 Prozent der zum Antrieb des Kompressors 
eingesetzten elektrischen Energie als Abwärme verloren. Das heißt: 
Nur zehn Prozent der eingesetzten Energie stehen als Druckluft zur 
Verfügung. Die Abwärme sollte für Heizungszwecke genutzt werden. So 
kann die Abwärme eines 22-kW-Kompressors bei 1 000 Betriebsstunden 1 
000 Liter Heizöl sparen.
Auch bei Anschaffung eines neuen Kompressors kann gespart werden. 
Denn die meisten Maschinen benötigen nur einen Druck von sieben Bar. 
Eine Reduktion des Nenndrucks von zehn auf sieben Bar führt zu einer 
Stromeinsparung um 20 Prozent.
Auf die im Holzhandwerk eingesetzten Holzbearbeitungsmaschinen und
Werkzeuge entfallen rund zehn Prozent der Energiekosten eines 
Betriebes. Alle Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen und 
Werkzeugen für das Handwerk haben dem Thema Energieeffizienz in 
jüngster Zeit und angesichts der gestiegenen Energiekosten erste 
Priorität eingeräumt. Der Besucher der LIGNA HANNOVER 2009 und der in
ihr integrierten "Handwerk, Holz und mehr" wird auf ein umfassendes 
und tief gegliedertes Angebot treffen, denn die Messe steht ganz im 
Zeichen der Rohstoff- und Energieeffizienz in der Holzverarbeitung.
Auch wenn die Heizungskosten in einer Schreinerei häufig nicht 
mehr als fünf Prozent der Energiekosten ausmachen, so können viele 
Betriebe auch dort optimieren. Anstelle des teuren Heizöls oder 
Erdgases bieten sich Heizkessel für Holz an. Zumindest in größeren 
Schreinereien steht der Brennstoff Holz in ausreichender Menge und 
Qualität zur Verfügung. Der rechnerische Heizwert von Restholz im 
Holzhandwerk beträgt etwa 4,0 kWh/kg. Mit 2,5 Kilogramm Holz können 
demnach etwa ein Liter Heizöl oder ein Kubikmeter Erdgas gespart 
werden. Ein Kubikmeter Stückholz ersetzt etwa 145 Liter Heizöl, was 1
440 kWh Heizenergie entspricht. Ein Kubikmeter Späne ersetzt etwa 85 
Liter Heizöl, was 860 kWh Heizenergie entspricht. Die so erzeugte 
Warmluft sollte mit der Absauganlage kombiniert werden.

Pressekontakt:

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Anja Brokjans
LIGNA-Pressesprecherin
Tel. +49 511 89-31602
E-Mail: anja.brokjans@messe.de

Weitere Pressetexte und Fotos finden Sie unter:
www.ligna.de/presseservice

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